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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Kleidung längst Feuer gefangen, das in dem engen Quartier auf Umstehende überging.
    »Kapitän, Kapitän …«, schrie Darcy, einer von Rileys Fähnrichen und noch ein Junge; seine Stimme war hoch und schrill, und er stand mit nackten Beinen in einem weißen Nachthemd mit offenem, blondem Haar im Licht, das durch die Luke drang. Neben ihm erspähte Laurence Riley, der kein Halstuch trug und seinen Mantel achtlos übergeworfen hatte. Sein Mund war geöffnet, aber seine Rufe waren in der Menge und über das Feuer hinweg nicht zu verstehen. Dahinter bildeten mehrere seiner Offiziere einen Keil und versuchten, sich mit Gewalt einen Weg durch das Gedränge in die Kombüse hineinzubahnen.
    Laurence trug seinen Degen am Gürtel, aber er war ihm hier unten keine Hilfe. Granby bückte sich und riss ein Brett aus einem der Tische und dann noch ein zweites, welches er Laurence reichte. Gemeinsam machten sie sich daran, die betrunkene, aufgebrachte Meute zur Seite zu schieben, und endlich drang Riley mit einem halben Dutzend Offizieren zu ihnen durch. Der Gehilfe des Kochs, Urquhart, der an der Schlachtung des Viehs beteiligt gewesen war, hatte sich mitsamt seinen verräterischen Messern hinter den Herd geduckt; fünf der Schiffsjungen, die sich mehr über das Fleisch als über den Grog gefreut hatten, hatten sich mit Rinderkeulen in eine Ecke zurückgezogen und waren selbst im größten Durcheinander damit beschäftigt, Bissen aus dem halbrohen Fleisch herauszureißen. Zwei Männer, die zu Boden geschlagen worden waren, waren nun so benommen, dass sie willig waren, und sie waren noch nicht so betrunken, um nutzlos zu sein. Mit dieser zusammengewürfelten Mannschaft bekamen Laurence und die anderen den schlimmsten Teil des Feuers in den Griff. Die Männer schafften Sandsäcke herbei, und die Jungen, die man gewaltsam von ihrem Essen getrennt hatte, wurden damit beauftragt, den Sand becherweise über alles zu streuen, was noch irgendwie schwelte. Urquhart löschte unterwürfig die letzten Kochfeuer, die noch loderten.
    Dann allerdings verschwand er in der Menge und floh, vielleicht in der Hoffnung, dass seine Vergehen vergessen sein würden, wenn es ihm nur erst mal gelänge, von der Bildfläche zu verschwinden. Währenddessen jedoch krochen die kleinen Brandherde wie die Köpfe einer Hydra übers Deck, und der Rauch brannte Laurence in Nase und Kehle. Die Männer blieben stehen und wischten sich die Augen, während sich der Dampf aus den Kochtöpfen feucht auf ihren Gesichtern niederschlug.
    »Laurence, Laurence«, hörte man Temeraire von oben rufen, und seine tiefe, widerhallende Stimme durchdrang die Planken.
    »Wir sollten lieber wieder nach oben gehen, damit die Drachen sehen können, dass wir wohlauf sind«, krächzte Granby heiser. Es war nicht nötig, sich die Konsequenzen auszumalen, die es haben würde, wenn sich die Drachen in Angst um die Sicherheit ihrer Kapitäne hineinsteigern würden.
    »Darcy, rennen Sie los und sagen Sie diesem vermaledeiten Powter, er soll die Mannschaft auf die Posten rufen; man scheint, verdammt noch mal, meine Befehle nicht zu hören. Und wenn Sie ihn nicht finden können, dann suchen Sie sich eine Trommel und schlagen Sie sie selbst«, sagte Riley. »Wenn die Männer schon kein Wasser pumpen, dann sollen sie wenigstens an ihre Waffen gehen, anstatt wild auf dem Schiff herumzurennen; wir müssen hier für ein bisschen Ordnung sorgen.«
    Der Junge kletterte noch vor Laurence die Strickleiter hinauf; er und Granby waren kaum auf dem Deck angekommen, als ein gleichmäßiges Trommelschlagen ertönte und die Offiziere sofort mit dem Ruf »Auf die Posten, auf die Posten!« einstimmten. Der gewünschte Erfolg trat unmittelbar ein: Für Seeleute waren Qualm und Durcheinander nichts Ungewöhnliches, denn sie kannten beides aus Schlachten oder von Übungen. Der vertraute Appell brachte viele von ihnen, obwohl sie vom Rum benebelt waren, dazu, zu ihren Geschützstationen auf den Kanonendecks zu eilen. Aber zu viele der Männer, die weniger gut ausgebildet oder unvernünftiger waren, blieben auf dem oberen Deck zurück und torkelten sinnlos hin und her, sodass sie jegliche Aussicht auf Erfolg der Maßnahme zunichtemachten.
    Laurence schob sich aus dem Niedergang – in Rauch gehüllt, der sich um ihn herumwand und sich an seinen Ärmeln festsetzte. Er stieß zwei Matrosen zur Seite, die miteinander um einen Krug rangelten, der im Laufe des Kampfes bereits fast seinen gesamten alkoholischen Inhalt

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