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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Richtungen hervor. Ziemlich schwach auf den Beinen krochen sie davon, und Temeraire ließ sich voller Dankbarkeit sinken. Laurence kletterte von seinem Rücken. Der Kapitän war in Sicherheit, und als Temeraire schon am Einschlafen war, hörte er ihn sagen: »Wir ergeben uns.«

5
    Ein offenes Fass mit Regenwasser stand unmittelbar vor Temeraire, als er aufwachte. Er hatte seine Augen noch nicht ganz aufgeschlagen, da wusste er schon, es war da; es war dieser Geruch, und es war das Glitzern von Licht auf der Wasseroberfläche. Temeraire richtete sich auf und schüttelte zwei von Iskierkas schweren, zusammengelegten Körperrollen ab, griff nach dem Fass und trank es in einem einzigen, gierigen Zug aus. Dann war er wach – und wirklich sehr hungrig. Seine Schultern und Flügelgelenke schmerzten entsetzlich. Aber er war wieder ins Leben zurückgekehrt, konnte sich umsehen und bemerkte nun, dass er von jemandem in einer Art und Weise angestarrt wurde, die nur als verächtliches Missfallen zu bezeichnen war.
    »Ich wüsste nicht, was es da so zu glotzen gibt«, fauchte Temeraire, legte seine Halskrause an und reckte den Hals. » Ich bin schließlich nicht derjenige, der überall Federn hat, oder was immer das sein soll.« Denn bei dem ausgesprochen seltsam aussehenden Drachen ihm gegenüber waren sowohl der Körper als auch die Flügel mit glänzenden, länglichen Schuppen bedeckt. Jedenfalls hielt Temeraire es für Schuppen. Allerdings waren ihre Kanten nicht glatt, sie hatten unregelmäßigere Enden als seine und waren viel größer als gewöhnlich. Auch fügten sie sich nicht harmonisch ineinander, wie es bei ihm selber der Fall war. Und schließlich war Temeraire größer, sodass es keine Entschuldigung für diese Form der Musterung gab. Aber er war sich unglücklicherweise bewusst, dass es ziemlich schlechte Manieren gewesen waren, alles Wasser für sich beansprucht zu haben, ohne sich vorher zu vergewissern, ob genug für alle da war.
    Der merkwürdige Drache schnaubte und erwiderte etwas in einer Sprache, die Temeraire noch nie gehört hatte. Dann brummte jemand anderes verschlafen: »Er sagt: Von jemandem, der sich ohne Kampf nach einem bisschen Herumfliegen freiwillig ergibt, ist nicht viel zu halten.«
    Temeraire schaute zu dem jungen Fleur-de-Nuit-Weibchen hinüber, das am anderen Ende des Decks lag, die großen, blassen Augen halb geschlossen und mit einem ihrer Flügel gegen die Sonne abgeschirmt. »Ich bin Geneviève«, fügte sie hinzu. »Und das Maila Yupanqui. Er ist Botschafter.«
    »Ich hatte immer geglaubt, Botschafter seien ganz besonders höflich und zuvorkommend«, sagte Temeraire und musterte Maila finster. »Was spricht er denn für eine Sprache?«
    »Quechua«, erklärte sie. »Die Sprache der Inka.«
    Das Schiff, auf dem sie sich befanden, war der französische Transporter Triomphe , der frisch von einer Werft in Toulon ausgelaufen war und Kap Hoorn umrundet hatte; jetzt war er Richtung Norden unterwegs mit Kurs auf das Königreich der Inka, offenbar in der Absicht, eine Allianz zu schmieden.
    »Ich bin mir sicher, das ist das unheilvolle Werk von Lien«, bemerkte Temeraire gegenüber einem sehr entmutigten Arthur Hammond, als dieser Gentleman an Deck gekommen war. Er redete Chinesisch mit ihm, denn das war die einzige Sprache, derer nur sie beide mächtig waren, was ihnen eine Unterhaltung erlaubte, die einzig für ihre eigenen Ohren bestimmt war. »Wenigstens ist sie nicht selber hier an Bord. Wenn wir den Inka die wahren Umstände erläutern können, dann bin ich mir sicher, dass sie es sich noch einmal überlegen werden, ob sie sich mit Lien und Napoleon verbünden wollen. Sie können es doch nicht gutheißen, wenn er seltsame Drachen übers Meer in ihr Reich oder ganz in die Nähe davon verschifft. Wo steckt Laurence?«
    »Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass uns die Franzosen eine Gelegenheit für solche Erklärungen geben werden«, bremste Hammond ihn und setzte sich auf ein zusammengerolltes Tau. »Kapitän Laurence ist mit Kapitän Granby und Demane unter Deck: Sie erfreuen sich alle guter Gesundheit. Ich soll Ihnen ausrichten, dass ihnen einzeln eine Stunde lang Ausgang an der frischen Luft auf dem Achterdeck, in Sichtweite von Ihnen, zugestanden wird. Allerdings nur so lange, wie es keinerlei Anzeichen – oder Versuche – gibt, die Kapitulation rückgängig zu machen.« Er klang ziemlich unzufrieden.
    »Was sagt er da über Granby?«, fragte Iskierka und hob den Kopf; und als

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