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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Laurence einen Hieb auf seine Schultern niederkrachen, der Handes flach auf den Boden schickte.
    »Bleiben Sie dort, Handes«, herrschte Laurence, der rittlings über ihm stand, ihn an. »Bleiben Sie dort liegen. Ich garantiere für nichts mehr, wenn Sie es wagen sollten, sich zu erheben. Bei Gott, ich hätte gute Lust, Temeraire zu bitten, Sie und Ihren ganzen, verfluchten Haufen ins Meer zu jagen und den Haien zum Fraß zu überlassen. Ihre Überreste können sich dann zu den besseren Männern legen, die schon vor Ihnen gehen mussten. Und jetzt scheren Sie sich fort.«
    Es wurde kein zweites Mal eine Abordnung der Seeleute zu Laurence geschickt, und die Männer hatten schon vorher so wenig gearbeitet, dass man nicht hätte sagen können, ob sie in diesen spärlichen Anstrengungen nun auch noch nachließen. Aber Laurence gab sich nicht der Illusion hin, dass sich irgendetwas an ihrer Einstellung geändert hätte. Anständig verteilen war ein Euphemismus. Die Männer stellten sich vor – oder träumten zumindest davon –, dass sich irgendwo zwischen den Vorräten auch Alkohol versteckte. Und das hätte sogar der Fall sein können. De Guignes hatte ihnen einen kleinen Vorrat an Rum dalassen wollen, aber Laurence hatte dieses besondere Zeichen der Großzügigkeit ohne Zögern abgelehnt. Davon konnte er den Matrosen jedoch nicht berichten. Ihnen zu sagen, dass das Angebot zwar gemacht, aber nicht angenommen worden war, wäre genauso schlimm, als würde man ihnen mitteilen, dass es zwar ein Angebot gegeben habe, dass die Vorräte aber für den privaten Genuss der Flieger versteckt worden seien.
    »Kein Zweifel: Die Hoffnung, auf Rum zu stoßen, stand ebenso hinter der Plünderung wie der pure Hunger«, sagte Laurence, der die mageren Überreste in Augenschein nahm. »Es bleiben jetzt nicht einmal mehr zwei Stück Zwieback pro Tag für jeden, wenn wir die Rationen auf vier Monate strecken wollen. Sinnlos zu hoffen, dass die Franzosen früher wieder zurückkehren könnten.«
    »Ach, Laurence, schau nicht so grimmig. Vielleicht gibt es ja eine Epidemie oder ein Tropenfieber, das die Hälfte von uns dahinrafft«, sagte Granby. »Du glaubst nicht daran, dass hier ein Schiff anlegt, oder? Ich meine irgendein anderes Schiff als die Triomphe .«
    »Das kommt mir wenig wahrscheinlich vor. Wir befinden uns in zu großer Nähe zum Kontinent, und die Insel gibt zu wenig her«, antwortete Laurence. »Ein Kapitän würde sich mit großer Wahrscheinlichkeit einen vielversprechenderen Hafen aussuchen, wenn er dringend die Vorräte aufstocken müsste, um nicht sinnlos Zeit zu verschwenden. Auf keinen Fall können wir damit rechnen. Es kann eher sein, dass die Drachen aus der Luft ein Schiff erspähen.«
    »Und der Besatzung vermutlich solche Angst einjagen, dass sie schnurstracks wieder abdreht«, sagte Granby. »Was glaubst du eigentlich, was die da machen?«
    Er meinte die Seeleute. Etwas von ihnen entfernt am Strand hatten sich die Männer aufgerafft, Holz für ein Lagerfeuer gesammelt und sich rundherum versammelt. Kokosnussschalen wurden herumgereicht, und ein brüllendes Gelächter wehte über den Sand zu Laurence und Granby herüber. »Oh, die sollen doch verdammt sein«, stöhnte Laurence. »Ich schätze, sie haben irgendwo heimlich Alkohol destilliert. Darum ist auch eines der Fässer verschwunden. Ich hätte es gleich wissen müssen.«
    »Kann man denn aus Kokosnüssen Alkohol brauen?«, fragte Granby zweifelnd.
    »Entweder das, oder sie haben andere Früchte gefunden, die sich für diesen Zweck eignen«, antwortete Laurence. »Falls die Männer sich nicht vergiften, dann werden wir es morgen erfahren. Ja, Mr Ferris, wir wissen Bescheid«, fügte er hinzu, als sich Ferris zu ihnen gesellte und eine Geste in Richtung Lagerfeuer machte.
    »Einer der Schiffsjungen hat Gerry davon erzählt und ihn eingeladen, sich ihnen anzuschließen«, sagte Ferris, »allerdings gerade eben erst.« Und ganz offensichtlich hatte Gerry dies nicht etwa Forthing, sondern Ferris gemeldet. Laurence schüttelte im Geiste den Kopf.
    »Ich glaube kaum, dass wir sie jetzt noch aufhalten können«, sagte Granby, der seinen Blick über die kleine Gruppe Flieger gleiten ließ. »Jedenfalls nicht, ehe die Drachen wieder da sind.«
    »Auch dann nicht«, sagte Laurence. »Wenn die Bande da unten Alkohol im Blut hat, wird man sie überhaupt nicht mehr in den Griff bekommen. Wir müssen es zulassen, dass die Männer sich bis zur Bewusstlosigkeit betrinken, wenn

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