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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Wasserlauf, und schon nach wenigen Minuten überflog er ein breites Feld. Dort leistete ein kleiner Drache mit grünen und gelben Federn Schweißarbeit, denn er zog eine seltsame Apparatur auf dem Acker hinter sich her.
    Das Gerät, so beobachtete Temeraire, bestand aus sechs dieser komischen Bronzewerkzeuge, die sie bereits im Dorf zu sehen bekommen hatten und die recht ungeschickt miteinander verbunden worden waren. Mit Seilen waren sie an den Schultern des Drachen festgeschnürt. Einige Männer und Frauen folgten dem Drachen über das Feld und bearbeiteten die Erde, die diese klingenartigen Dinger aufgeworfen hatte.
    Temeraire blieb in der Luft über einigen Bäumen stehen, aber die Menschen blickten nicht nach oben. Stattdessen starrten sie konzentriert und angestrengt auf den Boden vor ihren Füßen. Also landete Temeraire, um sich vorzustellen. Als er sich sinken ließ, blickte der kleine, grüne Drache auf, entdeckte Temeraire, schrie mit heller Stimme entsetzt auf und schleuderte das Arbeitsgerät mit aller Kraft in Richtung Temeraires Kopf.
    »Autsch!«, sagte Temeraire, der zusammenzuckte, als das Teil gegen seine Brust prallte. »Sie haben noch nicht einmal ein Achtel meiner Größe, was wollen Sie denn damit bezwecken …« Doch der Drache verlor keine Zeit. Er packte die wenigen Leute, mit denen er zusammengearbeitet hatte, mit der Klaue und riss sie in die Luft empor.
    »Oh!«, stieß Temeraire empört aus, und brüllte ihm hinterher. Der merkwürdige Drache legte an Geschwindigkeit noch zu, bis er urplötzlich mitten in der Luft abbremste, denn Kulingile, von der Sonne golden angestrahlt, erschien über den Baumwipfeln.
    »Ich dachte, Sie wären vielleicht Supay oder einer seiner Diener«, sagte der kleine Drache, dessen Name Palta war, gedankenverloren, während sein beeindruckter Blick auf Kulingile ruhte. Allerdings wusste Temeraire nicht, wer Supay war, und mit Supay schien der Drache etwas zu meinen, was unter der Erde lebte.
    »Ich weiß gar nicht, wie Sie auf so eine Idee haben kommen können«, erwiderte Temeraire. »Es klingt, als hätten Sie mich irrtümlicherweise für einen Bunyip gehalten oder so etwas Ähnliches, anstatt für einen Drachen, und das ist doch völlig lächerlich.«
    »Ich wollte nicht unhöflich sein«, sagte der kleine Drache und plusterte seine Federn auf, sodass er mit einem Mal praktisch doppelt so groß aussah. »Aber Sie sind ganz schwarz und verschrumpelt, als ob Sie verbrannt worden wären, also finde ich den Gedanken gar nicht so abwegig.«
    Das war Temeraires Ansicht nach eine unhöfliche Bemerkung, und das wollte er gerade deutlich zum Ausdruck bringen, als Iskierka landete. »Was sitzt ihr hier denn alle so herum? Habt ihr schon ein anderes Dorf entdeckt?«, fragte sie und musterte Palta kritisch. »Gibt es hier in der Nähe noch etwas Essbares?«, fragte sie.
    Natürlich verstand Palta sie nicht, sondern wich vor ihrem vorgereckten, in Dampfschwaden gehüllten Kopf zurück und legte vor Schreck die Federn wieder an. »Meine Fischer hatten gerade einen besonders guten Fang von …«, setzte Palta schüchtern an, nachdem Temeraire die Frage übersetzt hatte.
    »Na, was sollen wir denn mit dem?«, fragte Iskierka ungeduldig. »Kommt zurück zum Lager, dort werden wir versuchen, aus meinem Burschen hier mehr herauszubekommen.«
    »Welchem Burschen?«, fragte Temeraire, und erst in diesem Moment sah er, dass Iskierka einen Mann trug, den sie sich augenscheinlich einfach irgendwo gegriffen hatte: einen alten Mann mit schlohweißen Haaren und einer Haut, die in der Sonne sehr dunkel geworden war und tiefe Furchen bekommen hatte; überall im Gesicht hatte er Narben. Iskierka hatte ihn ganz sicher nicht erst um Erlaubnis gebeten, ihn mitnehmen zu dürfen.
    »Wie hätte ich ihn denn wohl fragen sollen, wenn ich nicht einmal seine Sprache spreche?«, sagte Iskierka schnippisch und wischte damit Temeraires Proteste beiseite. Er war sich ganz sicher, dass es besser gewesen wäre, den Mann zu bitten, sie zu begleiten. Eigentlich hätte sie ihn überhaupt nicht verschleppen sollen. »Ich will ihm doch gar nichts tun. Wir fragen ihn, wo wir bessere Nahrung finden können, und dann bringe ich ihn wieder dahin zurück, wo ich ihn aufgelesen habe – tja, oder jedenfalls in die Richtung.«
    »Ich bin überzeugt, dass sie nicht die geringste Ahnung hat, wo sie ihn aufgegriffen hat«, flüsterte Temeraire vor sich hin, dann erkundigte er sich bei Palta: »Sie kennen ihn nicht

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