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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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eingelegten Smaragde fingen die Strahlen des Sonnenlichts auf, welche durch den großen Raum fluteten und strahlend grün aufflammten, sobald sie auf die Edelsteine trafen. »Es ist bekannt, dass die Männer vom Meer eingefleischte Lügner und Diebe sind«, fuhr er missbilligend fort, »und auch wenn ich mir habe sagen lassen, dies läge daran, dass Sie zu keinem Ayllu gehören, sind Sie doch zu mir gekommen und stellen sich mir vor, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, Ihre Schandtaten zu verschleiern.«
    »Aber die Bewohner waren doch alle tot«, protestierte Temeraire. »Die Lamas waren sich selbst überlassen und zogen ungehindert durch die Gegend …«
    »Ich spreche nicht von den Lamas«, sagte Hualpa. »Natürlich konnten Sie sich an den Lamas satt essen, wenn diese niemandem mehr gehörten und Sie hungrig waren. Mir geht es um den Mann.«
    »Ich habe nicht gewusst, dass es in diesem Land Sklaven gibt«, teilte ein sehr erschrockener Hammond Laurence mit, nachdem Temeraire den Wortwechsel übersetzt hatte. »Aber wenn es die Landessitte ist … Wenn es denn ihr Gesetz so vorsieht …«
    Mochte Hammond sagen, was er wollte, dachte Laurence grimmig. Er konnte sich kaum etwas vorstellen, was er mehr verabscheuen würde, als einen Mann in die Knechtschaft zu übergeben: Ob sein Besitzer dann ein Mensch oder ein Drache war, machte für Laurence kaum einen Unterschied. Die große Entfernung zwischen Tarucas Zuhause – aus dem er ganz sicher unfreiwillig gerissen worden war – und seinem jetzigen Aufenthaltsort hatte sich nun aufgeklärt, ebenso wie seine resignierte Reaktion darauf, ein weiteres Mal entführt worden zu sein. Ein Mann, der in die Sklaverei gezwungen worden war, stand einem Wechsel seines Besitzers gleichgültig gegenüber und dürfte auch keinen Grund haben, an eine ehrliche oder gnädige Gesinnung der Männer zu glauben, die ihn frisch aufgegriffen hatten.
    »Bitte fragen Sie diesen Gentleman«, sagte Laurence und würgte damit Hammonds ständiges Murren ab, »warum er aus seinem Heim geholt wurde. Hat er ein Verbrechen begangen?«
    »Kapitän, ich muss Sie daran erinnern, dass wir uns kein Urteil darüber anmaßen dürfen, wie man die Angelegenheiten hier handhabt …« Hammond stockte, als er Laurence’ Gesicht sah, und wandte sich an Taruca, dessen Entrüstung, als er Hammonds Frage zu verstehen begann, keinerlei Übersetzung benötigte.
    »Es gab keinen anderen Grund, als dass ich mich beim Spazierengehen zu weit von meinem eigenen, schützenden Ayllu entfernt hatte und deshalb ohne Entschädigungszahlungen mitgenommen werden konnte. Außerdem: Wer hätte mich schon haben wollen, wenn ich ein Verbrecher oder ein Dieb wäre?«, fragte Taruca und zögerte. Dann richtete er sich stolz auf und fügte hinzu: »Wenn Sie noch mehr zu wissen wünschen: Ich stamme von den Khipukamayuq und habe drei Söhne und sieben Töchter gezeugt, die allesamt noch am Leben waren, als ich sie das letzte Mal sah. Außerdem bin ich natürlich gezeichnet, was ich wohl nicht extra erwähnen muss.«
    Am Ende seiner Rede angekommen, ließ er die Schultern wieder sinken und murmelte kaum hörbar im Ton völliger Resignation vor sich hin: » Natürlich haben Sie nicht vor, mich wieder zurückzubringen.« Laurence hätte ihm nur zu gerne viel entschlossener, als es die augenblicklichen Umstände erlaubten, das Gegenteil versichert.
    Der Gouverneur, der die ganze Zeit nur zugehört hatte, beugte sich jetzt vor und musterte Taruca mit einem seiner roten Augen mit geschlitzter Pupille. »Ist er tatsächlich gezeichnet?« Er hob wieder den Kopf und schüttelte ihn, sodass die Ringe seiner ausgefallenen Ausstaffierung zu klirren begannen, und sagte zu Temeraire: »Dann hat er also die Pocken überlebt? Die Sache wird ja immer schlimmer. Sie kommen übers Meer: Sie haben kein Khipu für ihn, an dem er arbeiten könnte, und auch sonst keine Aufgaben für einen Mann seines Alters. Was würden Sie denn mit ihm anfangen? Und wie aus dem zu schließen ist, was Sie mir erzählt haben, hat es nicht einmal ein ordentliches Duell um ihn gegeben.«
    »Aber wir konnten niemanden zum Zweikampf herausfordern, auch wenn wir das gerne gewollt hätten«, antwortete Temeraire. »Wie ich ja schon erklärt habe, hat sich Iskierka nicht sehr gut eingeprägt, wo sie Taruca weggeholt hat. Sie wusste nicht, dass der Mann blind ist und uns deshalb den Rückweg nicht würde beschreiben können. Auf jeden Fall wollen wir ihn zurück zu seinen Kindern

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