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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Hualpa und stellte sich dann als Tarucas geschädigter Besitzer vor. »Es kann doch wohl nicht geduldet werden«, fügte er hinzu, »dass dieser angesengte Drache ihn einfach so wegholt. Ich bin mir ganz sicher, dass er ihm sofort die Fußketten anlegen wird.«
    »Ich würde überhaupt niemanden in Ketten legen«, empörte sich Temeraire, »und ich habe ihn auch gar nicht weggenommen. Das war Iskierka.«
    »Was sagst du da über mich?«, wollte Iskierka wissen, als sie sich aus ihrer selbstvergessenen Bewunderung der Wandbeschläge losriss. Sie war die Unterhaltung leid geworden, da sie kein Wort verstand, und war zur Wand gewandert, um die goldenen Paneele zu inspizieren. Mehrere Matrosen waren im Schutz ihrer Flanke mitgekrochen und nun darauf bedacht, sich so hinter dem Drachen zu ducken, dass ihre Versuche, kleine Stücke von den Goldplatten abzubrechen, unbemerkt blieben. Alle paar Minuten musste Ferris losgehen und einige der Männer wieder zurückpfeifen.
    »Nichts, was nicht der Wahrheit entspricht«, sagte Temeraire, »also finde dich damit ab. Du hast dir Taruca gegriffen, und dieser Drache ist hier, um sich über dich zu beschweren und uns allen wegen deines Vorgehens Schwierigkeiten zu machen.«
    Iskierka musterte Cuarla von oben bis unten und schnaubte vielsagend. »Diese kleine Kreatur kann sich meinetwegen den ganzen Tag beschweren, wenn sie sonst nichts zu tun hat. Und was glaubt dieser Wicht, was nun geschehen soll?«
    »Gütiger Gott«, stieß Hammond aus. »Temeraire, Sie dürfen auf keinen Fall …«
    »Natürlich werde ich das nicht übersetzen.« Temeraires Halskrause zuckte. Er war schließlich nicht dumm, auch wenn er zugeben musste, dass Iskierkas Bemerkung, so unfreundlich sie auch gewesen sein mochte, die Sache auf den Punkt gebracht hatte. Das Schnauben jedoch bedurfte keiner Übersetzung. Ohne dass ein für ihn verständliches Wort an ihn gerichtet worden war, sträubte Cuarla all seine Schuppen, um auf diese Weise beinahe die doppelte Größe zu erreichen, was noch immer nur ein Viertel von Iskierkas Ausmaßen war.
    »Das lasse ich nicht auf mir sitzen«, stieß er wutentbrannt aus. »Das lasse ich nicht auf mir sitzen! Ich verlange einen Zweikampf, wenn Iskierka mir Taruca nicht zurückgibt, und eine Entschuldigung! Und ich fordere, dass sie mir einen ihrer Männer überlässt! Sie sollte ohnehin nicht so viele besitzen, wenn das nur ihre Gier nach noch weiteren schürt.« Er starrte Iskierka aus vor Wut schmalen Augen an.
    Temeraire musterte ihn ungläubig: Der konnte doch wohl nicht ganz bei Trost sein. »Er will gegen dich kämpfen«, sagte Temeraire, als Iskierka nach einer Übersetzung verlangte. »Nein, nein, ich irre mich keineswegs. Und nein, er denkt nicht, dass er gegen einen anderen Drachen antreten muss. Auch wenn du seine Sprache nicht sprichst, siehst du doch wohl, dass er dich anstarrt.«
    »Vielleicht sollten wir die Angelegenheit noch einmal überdenken«, sagte Hammond besorgt. »Kapitän Laurence, mir scheint … mir scheint, dass diesem Drachen die Sache außerordentlich wichtig ist, und es ist ganz und gar unwahrscheinlich, dass er Taruca misshandelt hat …«
    Iskierka hörte sich das an, dann schwang sie empört den Kopf herum. »Ich werde schon nicht gegen ihn verlieren!«
    »Es kann unserer Sache auf keinen Fall dienlich sein, wenn Sie ein einheimisches Biest verwunden oder sogar töten, nachdem Sie selbst die Sache ins Rollen gebracht haben, indem Sie einen seiner …« Hammond machte eine Pause und suchte nach einem Wort, das unverfänglicher als Sklave klang, wie Temeraire vermutete.
    »Genug«, unterbrach Laurence schließlich Hammond, während Granby mit drängender Stimme auf Iskierka einredete, die zwar immer noch etwas Dampf ausstieß, sich aber anscheinend wieder ein wenig beruhigte. »Temeraire«, fuhr er fort, »bitte sage doch diesen … Gentlemen …, dass wir uns augenblicklich nicht in der Lage sehen, Taruca auszuliefern, da er selber das nicht möchte, dass aber ein Kampf undenkbar ist. Zumindest der Gouverneur, so hoffe ich, kann doch weder ernstlich davon ausgehen, dass Cuarla irgendeine Aussicht auf Erfolg hätte, noch kann er einem so ungleichen Kräftemessen zustimmen.«
    Aber als Temeraire versuchte, Laurence’ Bedenken zu übersetzen, schüttelte Hualpa den Kopf, sodass die goldenen Ringe wie kleine Glöckchen klingelten. »Aber natürlich wird Cuarla nicht selber kämpfen«, sagte er. »Was wären denn das für Gesetze, bei denen dies

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