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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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die einzige Lösung wäre? Dann könnten wir ja auch gleich ohne zivilisatorischen Fortschritt leben. Nein: Wenn Sie sich weigern, diesen Mann wieder auszuhändigen oder für eine gleichwertige Entschädigung zu sorgen …«
    »Nun, wir werden ihm ganz bestimmt kein Mitglied unserer Mannschaft überlassen, nur weil wir einen Fehler gemacht haben, das ist doch Unsinn«, unterbrach ihn Temeraire. Er sah keinerlei Notwendigkeit, diesen Punkt mit Hammond vorher zu besprechen, da er ohnehin sonnenklar war.
    »Dann muss das Drachenweibchen gegen einen Repräsentanten unseres Landes kämpfen«, sagte Hualpa, »und nicht gegen den geschädigten Drachen.«
    »Oh«, machte Temeraire.
    »Das ist mir vollkommen egal«, tönte Iskierka. »Ich werde gegen jeden antreten, den er bestimmt, und dann bekommen sie, was sie verdienen.«
    Dass Iskierka jederzeit bereit war, sich in einen Zweikampf zu stürzen, war unbestreitbar, aber Laurence war über die augenblickliche Entwicklung nicht erfreuter als Hammond. Ganz abgesehen von all den Risiken, die mit einer Niederlage einhergehen könnten, waren die Probleme, die aus einem Sieg erwachsen würden, beinahe ebenso groß, denn es war mehr als wahrscheinlich, dass ein Erfolg Feindschaft und Vorbehalte zur Folge haben würde.
    »Sir«, sagte Laurence zu Taruca, nachdem er Temeraire gebeten hatte, sich als Dolmetscher zu betätigen, »ich muss Sie bitten, dies nicht als Beleidigung aufzufassen. Aber wenn Iskierka für Ihre Freiheit ihr Leben riskiert, dann muss ich vorher wissen, ob es wirklich keine Alternative zu diesem Zweikampf gibt.«
    Als Temeraire zu Ende übersetzt hatte, antwortete Taruca: »Was für eine andere Wahl sollte es denn geben? Es ist ja schließlich nicht Cuarlas Fehler – der arme Bursche! Er hat mich nicht irgendwo aufgestöbert, sondern er hat meinem letzten Ayllu einen jungen Mann für mich überlassen. Ich hatte auch dort keinerlei Verwandte. Der Junge hingegen wollte eine der jüngeren Frauen heiraten, und so stimmte ich dem Austausch zu. Deshalb hat Cuarla nun natürlich ein Anrecht auf einen Kampf.«
    »Temeraire, bist du dir ganz sicher, dass Taruca gesagt hat, er habe sich freiwillig in den Dienst von Cuarla gestellt?«, fragte Laurence verblüfft. »Hat er nicht behauptet, dass er unrechtmäßig verschleppt worden ist?«
    »Doch, aber das war in einem meiner früheren Ayllus«, entgegnete Taruca, der offenbar keinen Widerspruch zwischen seinem Recht auf Freiheit und Cuarlas Recht auf Entschädigung sah und eher erstaunt schien, dass Laurence überhaupt nachfragte. »Iskierka gehört nicht zu meinem Ayllu, also hat sie auch nicht das Recht zu verlangen, dass ein einheimischer Champion für sie kämpft.«
    »Und haben Sie selber denn nicht die Möglichkeit, beim Gouverneur vorstellig zu werden?«, fragte Laurence.
    »Er ist ein Drache«, antwortete Taruca, sichtlich noch mehr verwirrt.
    Laurence machte einen weiteren Vorschlag, eine vage Mutmaßung: »Aber was ist denn mit … dem Gouverneur der Menschen?«, woraufhin Taruca frustriert die Hände hob und sie dann wieder sinken ließ.
    »Um was sollte ich den Gouverneur denn schon bitten? Ich habe keine Beschwerde über Cuarla vorzubringen, aufgrund derer man einen anderen Ayllu in der Nähe für mich finden müsste, und ich kann nicht außerhalb eines Ayllus leben. Ich bin blind, und ich bin auch schon zu alt. Außerdem wurde ich das erste Mal in Collasuyo aufgegriffen, was eine ganz andere Provinz ist, weit weg von hier. Und selbst wenn ich ein jüngerer Mann wäre, bestünde doch die Gefahr, dass ich erneut eingefangen werden würde, wenn ich ganz allein versuchen sollte, den langen Weg nach Hause zu laufen. Warum nur haben Sie mich weggeholt, und warum haben Sie gesagt, Sie würden mich zu meinem alten Heim bringen, wenn Sie nicht bereit für einen Zweikampf sind? Ich bin zu alt, als dass man mir noch solche falschen Hoffnungen machen darf. Als ich Cuarla darum bat, mich gehen zu lassen, und er das ablehnte, habe ich es wenigstens noch verstanden. Es widerspricht der natürlichen Ordnung der Dinge, dass ein kleiner Drache mit einem bescheidenen Ayllu einen Mann wie mich freigibt. Aber Sie haben mich einfach mitgenommen, und ich dachte: Sie haben drei mächtige Drachen, und ich kann hören, dass ihr Ayllu groß und voller junger Männer ist. Vielleicht hatten Sie ja wirklich vor, sich so großmütig zu zeigen. Aber nun scheint es mir, dass Sie mich einfach nur aus meinem Ayllu herausgerissen haben, ohne

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