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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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einen Wink, und einige junge Männer zogen einen Karren in die Arena, der mit dampfenden Körben voller Köstlichkeiten beladen war: gehäutete Meerschweinchen, die mit einer Art nussigen Bohnen gefüllt und gegrillt waren. Die Körbe selbst waren aus Maishülsen hergestellt, sodass man sie gut greifen und dann das ganze Ding mit einem Happen verspeisen konnte. Um sich zu trösten, verputzte Temeraire gleich fünf Körbe hintereinander.
    Granby leerte währenddessen genauso viele Krüge trüben Biers. Laurence konnte es ihm unter den gegebenen Umständen kaum verdenken: Sie warteten schier endlos, während sich eine Gruppe von Zuschauern versammelte, die anscheinend gekommen waren, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Der Copacati auf der anderen Seite unterhielt sich und seinen bei ihm sitzenden Drachenkumpel damit, lauthals Geschichten von seinen früheren Siegen zum Besten zu geben. Iskierka forderte eine Übersetzung ein, und Temeraire war ihr widerstrebend zu Diensten: Es handelte sich um ausführliche Berichte von Verstümmelungen und Verwundungen, und selbst wenn man sie für zehnfach übertrieben hielt, blieb der Rest beunruhigend genug.
    Hualpa war Granbys wachsende Besorgnis nicht entgangen, und er sagte etwas zu Temeraire, woraufhin dieser zornig seine Halskrause aufstellte. »Als ob ich irgendetwas Derartiges zulassen würde«, antwortete Temeraire ehrlich empört.
    »Was denn nun noch?«, fragte Granby dumpf. Er hatte sich nach vorne gebeugt, gegen Temeraires Hals gelehnt und seine Stirn auf seinen gesunden Arm gelegt, um etwas Schutz vor der Sonne zu haben, die beinahe im Zenit stand.
    »Er sagt, dass du keine Angst haben sollst, denn Manca hat einen hervorragenden Ayllu und wird dich gerne aufnehmen, wenn er Iskierka töten sollte. Du kannst aber beruhigt sein: Ich habe Hualpa schon gesagt, dass du natürlich bei mir bleiben würdest. Und falls dieser Silberdrache versuchen sollte, dich einfach wegzunehmen, dann werde ich gegen ihn kämpfen.«
    »Sir, ich glaube, die Mittagsstunde ist erreicht«, sagte Forthing, und im gleichen Augenblick setzte sich Hualpa auf seine Hinterläufe und schüttelte den Kopf, was offenbar das Signal war. Der Copacati brach sein Gespräch ab und drehte sich, sodass er und Iskierka sich auf dem Hof gegenüberstanden. Seine Flügel hielt er weit gespreizt, wobei die Spitzen bis auf den Boden hingen.
    Iskierka folgte seinem Beispiel, entrollte ihren Köper zu ganzer Länge und breitete ihre eigenen Schwingen aus. In der prallen Sonne war die Membran beinahe durchscheinend, und im Vergleich zu den langen, glänzenden Schuppen des Drachen der Inka wirkten ihre eigenen Farben beinahe stumpf. »Welche Auswirkungen auf die Tapferkeit dieses Drachen mögen seine Federn wohl haben?«, erkundigte sich Hammond interessiert bei Forthing, unsensibel wie gehabt.
    »Nun ja«, sagte Forthing, »sie sehen aus wie Schuppen. Ich schätze, es ist schwieriger, die Flügel zu erwischen, wenn Iskierka es im Kampf darauf anlegen sollte.«
    »Sie wird sich doch nicht auf die Flügel stürzen«, mischte sich Ferris ein wenig ruppig im Tonfall ein. »Da wäre sie ja schön blöd. Sein Hals misst zwölf Wirbel vom Schultergelenk aus, sodass er ihn einmal ganz herumbiegen kann. Wenn sie sich wirklich in seine Flügel verbeißt, dann wird er einfach den Kopf drehen und seine Fangzähne genau unter ihr Brustbein graben. Dazu muss er nicht einmal ein Langflügler sein.«
    Forthing bemerkte: »Vielleicht will sie ihn ja umklammern; ich schätze, im Vorbeifliegen mit den Klauen zu erwischen, das dürfte auch schwer werden …«
    »Gentlemen«, unterbrach Laurence mit schneidender Stimme, und beide schwiegen sofort. Granby sah keineswegs glücklicher aus.
    Inzwischen waren etwa vierzig weitere Drachen in den Tempel gekommen und hatten sich auf den Stufen der Pyramide niedergelassen. Die größten vier saßen auf der gleichen Ebene wie Temeraire und der Rest ihrer Gruppe – allesamt waren mühelos der Schwergewichtsklasse zuzuordnen und mit genügend Gold und Silber behängt, um eine englische Herzogin in Verlegenheit zu bringen. Doch selbst sie wurden nur von verhältnismäßig wenigen Menschen begleitet, um die sie eifersüchtig ihren Schwanz geschlungen hatten. Wenn sie zu den Fremden schielten, dann musterten sie nicht Temeraire und Kulingile, sondern Laurence, Granby und die anderen, und in ihren Blicken lag unverhohlener Neid.
    »Kannst du mal Hualpa fragen, ob sich ungewöhnlich viele

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