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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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ab und tauchte dabei ein Stück weit ab, sodass ihre Hinterbeine und ihr Schwanz mit den dampfenden Stacheln im Vorbeifliegen über den Bauch des anderen Drachen peitschten.
    Der Hieb war nur halbherzig gewesen, und der Copacati schrie eher vor Empörung als vor Schmerzen auf. Die Drachen auf den Tribünen klopften mit ihren Krallen auf den steinernen Boden. »Sie hat ihren ersten Treffer gelandet«, übersetzte Temeraire.
    »Hurra!«, schrie einer der Matrosen, und die anderen fielen ein. Etliche zogen ihre Hemden aus und schwenkten sie wie behelfsmäßige Fahnen.
    »Das heißt noch gar nichts, der Kampf hat doch gerade erst angefangen«, brummte Temeraire sauertöpfisch, aber die Männer beachteten ihn gar nicht, sondern feuerten Iskierka weiterhin an: »Los, Mädchen!«, bellte ein Matrose mit tiefer Stimme. »Los, gib ihm, was er verdient!«
    Iskierka warf einen erfreuten Blick nach unten und ließ sich als Antwort auf die Jubelrufe dazu hinreißen, vom Kampfgeschehen abzulassen, um langsam und tief an der Tribüne vorbeizufliegen, sodass eine Flügelspitze beinahe über den Boden schleifte, während Iskierka ihren restlichen Körper beeindruckend zu ganzer Länge ausstreckte. Dabei wirbelte sie so viel Sand und kleine Steine auf, dass Temeraire schnaubte und schützend einen Flügel ausbreitete, um Laurence und Granby abzuschirmen. Das alles dämpfte den Enthusiasmus der Männer aber keineswegs.
    »Augen auf deinen Gegner, du verfluchtes, eitles Tier!«, kreischte Granby, aber seine Warnungen wurden vom Johlen übertönt. Während Iskierka abgelenkt gewesen war, hatte sich der Copacati einen klaren Vorteil verschafft, indem er ordentlich an Höhe zugelegt hatte. Nun zog er weit über Iskierka seine Kreise und beherrschte so das ganze Feld. Iskierka unter ihm bot sich ihm ungeschützt als Zielscheibe dar. Sein Schatten auf dem Hof war nur noch ein kleiner, unregelmäßiger Fleck, während Iskierkas Schatten beinahe Lebensgröße hatte.
    Hualpa ließ tief aus seiner Kehle ein raues, missbilligendes Tchach -Geräusch ertönen, als Iskierka begann, sich ein wenig unbeholfen ebenfalls nach oben zu schrauben, wobei sie versuchte, ihren Kopf immer auf einer Seite zu halten, um die Flugrichtung des Copacatis nicht aus dem Blick zu verlieren. Es war ein unbequemes Unterfangen, das schwer lange durchzuhalten war, und Iskierka verlor zusehends die Geduld. Energisch schüttelte sie ihren Kopf hin und her, gab den ursprünglichen Plan auf und stieg geradewegs in die Höhe.
    Sofort schoss der Copacati auf sie zu, die Klauen unter sich ausgestreckt. Er hatte alle Luft ausgestoßen, seine Federschuppen hingen schlaff herab, und so raste er mit seinem ungebremsten Gewicht in schockierender Geschwindigkeit auf Iskierka zu. »Oh, oh!«, stieß Kulingile aus, und sogar Temeraire stellte sich mit angelegter Halskrause auf die Hinterbeine. Granbys Hände waren blutleer, so fest umklammerte er die Seile ihres selbst gemachten Geschirrs.
    Egal, an welcher Stelle der Copacati mit Iskierka zusammenstoßen würde, er würde sie ganz sicher auf den Steinboden hinabschleudern, wo sie, wenn sie benommen liegen bliebe, eine leichte Beute wäre. Laurence wusste nicht, wie es nun noch zu verhindern wäre, dass der gegnerische Drache die Sache zu Ende brachte, es sei denn, Iskierka würde sich mit solchem Schwung zur Seite werfen, dass es sie aus den Begrenzungen des Hofes treiben würde. Doch als der Copacati sie beinahe erreicht hatte, stieß sie alle Luft aus; in blindem Zorn quoll Dampf aus jedem ihrer Stacheln. Anstatt dem Silberdrachen weiter entgegenzukommen, ließ sich Iskierka, wie er, hinabsinken.
    Seine Geschwindigkeit war jedoch größer. Im Handumdrehen war er an ihrer Seite und zischte, aber Iskierka riss den Kopf zur Seite und hieb mit ihren Klauen nach ihm, um ihn auf Abstand zu halten. Dann lösten sie sich wieder voneinander: Beide Drachen mussten eine Wendung machen und wild um Atem ringend wieder in die Höhe fliegen, um nicht auf dem Boden zu zerschellen.
    Sie stiegen empor, durch die in der Luft hängende Dampfwolke hindurch, welche Iskierka hinterlassen hatte: ein schimmernder Dunst, der von oben von der Sonne angestrahlt und von ihren Flügelschlägen nun zerteilt wurde. Beide Drachen brachen zu je einer Seite aus, zogen einen Nebelschweif hinter sich her und kreisten eine Weile auf ihren ursprünglichen Seiten, um ein wenig zu Atem zu kommen. Außerdem hatten sie inzwischen genügend Gelegenheit gehabt, den Gegner

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