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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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angetan, um ihn am Ende befreit zu haben, als die Gewissheit, ihn verloren zu haben.
    Sie schloss die Uhr und steckte sie ein. Nachdem ihr jeglicher Ansatz für neue Ermittlungen zu seinem Tod fehlte, wollte sie das Naheliegendste tun. Ich werde Brieuc fragen und abwarten, was er mir sagt. Sie sah Fayence an. »Sie erzählten, Sie hätten die Raketen beim Aufsteigen beobachtet?«
    »Insgesamt elf Stück, alle von der Festungsinsel abgefeuert. Ich sah die Strahlen, auf denen sie geritten sind.« Er räusperte sich. »Wie gesagt: Ich habe Ihren Mann nicht in dem Wrack entdeckt. Die Position der Uhr erschien mir so weit abseits von der Absturzstelle ungewöhnlich, und so nahm ich sie mit, um herauszufinden, was das Officium dort gewollt hat.«
    Silena war zu keiner Unterhaltung fähig. Sie sah Grigorijs Züge vor sich, dann seinen Leib, wie er im Meer dümpelte und kraftlos mit den Armen ruderte, um an der Oberfläche zu bleiben, ehe er doch sank und für immer verschwand.
    Nein! Ich muss die Zuversicht bewahren! Solange es einen letzten Funken Hoffnung gibt… Sie klammerte sich daran, dass Brieuc ihr etwas sagen konnte. Er hat Grigorij mitgenommen. Mein Mann könnte dem Officium als Druckmittel dienen, um mich zur Rückkehr zu zwingen!
    Sie traute Prokop diese Taktik zu. Als Prior war er der General, der Feldherr, der alles tat, um eine Schlacht zu gewinnen. Niemals war ihr der Gedanke an ihren Gatten in Gefangenschaft so erleichternd erschienen. Ihr Heiligen! Alles war besser als die Bilder von einem ertrinkenden Grigorij.
    »Was hat das vorhin mit den Asiaten und dem Erwachen gesollt?«, fragte Leida. »Wir haben unsere Monster so gut wie ausgerottet, und da beschließen die Schlitzaugen, ihre zu uns zu schicken, weil mehr Platz in Europa ist?«
    Nitokris und Fayence mussten lachen, Nagib verzog den Mund. »Es wird etwas komplizierter sein, was die Feinheiten angeht, aber im Kern stimmt Ihre Vermutung«, antwortete die Frau. »Wir hatten in Ägypten mit dem chinesischen Reich niemals viel zu tun, dafür waren sie zu weit von uns entfernt.«
    »Vor zwei Jahren«, übernahm Fayence das Wort, »bereiste ich zum ersten Mal Europa und suchte nach großen Geschuppten, um sie zu vernichten und euch die Arbeit abzunehmen. In meiner Heimat haben wir sie ausgemerzt.«
    »Bis auf die Krokodile«, warf Nagib trocken ein. »Die Ausländer mögen sie zu sehr.«
    Fayence schmunzelte. »Bald merkte ich, dass ich allein nicht in der Lage war, die Großen auszulöschen. Sie sind gefährlicher, anders als unsere Geschuppten. Es bedurfte mehr Logistik. Im Geheimen.«
    Nitokris nickte. »Der Bund des Ichneumon sandte uns ins Deutsche Kaiserreich, weil man von hier aus sehr schnell in die verschiedensten Winkel Europas reisen kann, und beauftragte uns, ebenfalls Drachen zu jagen.«
    »Wir sind uns niemals begegnet«, warf Leida ein. »Ich hätte eine ägyptische Drachenjägereinheit bemerkt.«
    »Der Ichneumon jagt die Schlange allein«, gab Nagib stolz zurück. »Wir brauchen keinen Tross wie Sie, Mrs. Havock.« Er hob die Arme. »Ein kleines Refugium wie dieses, zur Erholung und zum Verbinden der Wunden, das ist alles, was wir benötigen.«
    Leida lachte ungläubig. »Dass manche Drachenheiligen wahnsinnig genug sind, sich so gut wie allein einem Geschuppten zu stellen, wusste ich ja. Aber sie haben wenigstens ihre Leute dabei, genauso wie ich. Viele Leute.« Sie hob drei Finger in die Luft. »Mehr nicht?« Sie lachte wieder. »Verzeihung, aber keiner von Ihnen sieht aus wie ein unbesiegbarer Drachenschiachter.«
    »Das ist die beste Tarnung«, gab Fayence lächelnd zurück und steckte die Hände in den Kittel. Er wirkte harmlos wie ein kleiner Junge.
    »Ihr Besuch bei uns kam überraschend«, schaltete sich Nitokris ein, »aber nicht ungelegen. Wir hätten Sie, Frau Zadornova, bald kontaktiert. Wegen einer Zusammenarbeit.«
    Silena sah sie abwesend an. Sie verfolgte die Unterhaltung mit halbem Verstand, die andere Hälfte drehte sich um Grigorijs Verbleib und ließ sich nicht befreien. Er lebt, er lebt, er lebt, sagte sie sich unentwegt. Wie gern würde sie Brieuc auf der Stelle anrufen!
    »Das geht ein bisschen sehr rasch«, meinte Leida. »Noch haben wir keine Beweise, dass irgendetwas von dem, was wir gehört haben, auch stimmt.«
    »Sie halten uns immer noch für Schlangenanbeter?«, brauste Nagib gekränkt auf.
    »Das habe ich nicht gesagt.« Sie verschränkte die kräftigen Arme, die im Vergleich zu denen der Sekretärin wie

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