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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gepäcktürmen vorbei, Uniformierte der British Railroad wiesen Passagiere zu den Wagen mit ihren Reservierungen.
    Ein Drache in Amsterdam. Besser kann er es gar nicht haben: immer etwas zu essen. Wer in die Gracht fällt, gehört ihm. Unbemerkt lebte er unter den Menschen. Was seine Beweggründe sein mögen? Er verhält sich nicht wie einer der Schädlinge, die den Bauern die Ställe leer fressen. Sie wunderte sich aufrichtig und rieb dabei über die Kugel. Seine Außergewöhnlichkeit hatte der Drache mit dem versuchten Erwerb des Artefakts unter Beweis gestellt. Einerlei. Ich bin ihm entkommen. Nach York wird er mir nicht folgen.
    Ealwhina wusste noch nicht genau, was sie mit ihrer Beute anstellen sollte.
    Ihre Freunde im Pub hatten sich ganz sonderbar verhalten und das Artefakt »für alle« verlangt. Das sagt sich so einfach. Ich habe ja nicht einmal eine genaue Vorstellung, was ich damit tun kann. Sie seufzte. Ich werde mit ihnen reden müssen.
    Sie wusste, dass sie nicht vor neuen Verfolgern sicher war. Der Zar würde weitere Soldaten schicken und sie in York suchen lassen, der Drache auch.
    Ihr Geister! Sie werden sich im Golden Fleece die Klinke in die Hand geben. Ich werde mein geliebtes Midnight bald nicht mehr in Ruhe trinken können. Verstohlen nahm sie das Artefakt aus der Tasche und betrachtete es. Wegen dir.
    Die Kugel wirkte zwischen ihren Fingern vollkommen harmlos. Läge sie auf dem Boden, würden Kinder sie als bräunliche Murmel ansehen und Erwachsene als Bernsteinkugel, die aus der Fassung einer Kette gefallen war. Die wahre Macht erschloss sich einigen wenigen Auserwählten.
    Endlich verkündeten eine laute Trillerpfeife und sofort darauf das schrille Pfeifsignal der Lok, dass die Fahrt begann. Stampfend arbeiteten die Kolben, ruckelnd setzte sich der Zug in Bewegung und nahm Geschwindigkeit auf.
    Die Tür zu ihrem Abteil öffnete sich, schnell verstaute sie die Kugel in der Tasche.
    Zwei vornehm gekleidete Männer und zwei wohlhabende Damen um die dreißig kamen herein, grüßten Ealwhina auf Holländisch. Bedienstete der Rail Road verstauten deren leichtes Gepäck auf den vorgesehenen Halterungen über den Sesseln. Die vier gehörten wohl zu einer Familie, wie Ealwhina anhand der Ähnlichkeit der Gesichter mutmaßte.
    Unter ihnen entspann sich ein Gespräch, das Ealwhina nicht verstand, weshalb sie lieber aus dem Fenster sah. Von dem Quartett drohte ihr keinerlei Gefahr.
    Sie hatten den Bahnhof schnell verlassen. Das flache Land zog vorbei, durchzogen von Gräben und Kanälen und voller grüner Weiden mit Schafen und Kühen, trotz des Winters. Schnee hielt sich hier unter dem Meeresspiegel nicht lange.
    Sie dachte an den Wasserdrachen.
    Holland ist für seine Art wie geschaffen. Überall Verbindungen, Anschluss ans Meer. Und sie ringen der See jedes Jahr wieder neues Land ab, um es mit Grachten zu durchziehen. War sie eben noch Gefahr gelaufen, durch das Gemurmel der Menschen und das eintönige Rattern in einen leichten Schlaf zu versinken, erwachte sie nun bei dem Gedanken, dass der Drache sie spielend durch die Kanäle verfolgen konnte.
    noch Gefahr gelaufen, durch das Gemurmel der Menschen und das eintönige Rattern in einen leichten Schlaf zu versinken, erwachte sie nun bei dem Gedanken, dass der Drache sie spielend durch die Kanäle verfolgen konnte.
    Doch bis dahin waren es geschätzte achtzehn Stunden, sollte ihre Reise optimal verlaufen und sie in London einen Anschlusszug erreichen.
    isr es besser, wenn ich die Kugel im Zug verstecke, anstatt sie bei mir zu tragen? Es müsste ein Ort sein, an dem sie niemand vermutete, den sie allerdings kontrollieren konnte. Sie würde darüber nachdenken, sobald sie von der Toilette zurückgekehrt war.
    »Excuse me«, sagte sie zu ihren Mitreisenden und erhob sich, schob sich durch das Beingewirr und verließ die Kabine.
    Der Gang war leer, das Hinweisschild verwies sie nach rechts.
    Ealwhina ging los; sie musste die Bewegungen des Zuges ausgleichen und sich hin und wieder an den Wänden abstützen. Dabei sah sie in die anderen Abteile. Hier in der ersten Klasse fiel sie in ihren einfachen Kleidern schon sehr auf. Der Schaffner würde ihr eine Lüge über ein verlorenes Ticket nicht glauben. Nicht in diesem Aufzug.
    Sie gelangte zur Toilette, schloss die Tür hinter sich und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel. Es sah bleich aus, ihre Augen waren rot geädert. Schlagartig fühlte sie sich noch müder. Als wäre ich. eine Woche von York weg. Wie kann

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