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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Triglav an unser Bündnis gehalten?, gab Ddraig beleidigt zurück. Ich hätte eure armselige Armee und die restlichen Heiligen vernichten können. Doch ich tat es nicht.
    Silena verkniff sich eine Erwiderung, um die Drachin nicht zu reizen. »Ich danke dir für deine Warnung«, sagte sie und senkte den Schild. »Betrachte das neue Abkommen zwischen uns beiden als geschlossen.«
    Kannst du mir einen Ort nennen, an dem ich einen der kleineren Spione finde? Sobald meine Wunden genesen sind, werde ich mich auf den Weg begeben und ihn dir bringen. Ddraigs Nüstern blähten sich. Nach Bilston?
    »Nein. Lieber zu den Havock’s Hundred nach …«
    Rhossili, ergänzte die Drachin. Ich lasse keinen von euch aus den Augen. Sie blies warme Luft gegen Silena, und es roch leicht schweflig, nach Phosphor, ätzend und nach rohem Fleisch. Geh. Sobald ich einen Fang gemacht habe, wirst du es erfahren.
    »Ich sage dir bald, wo du möglicherweise leicht einen Asiaten findest.« Sie deutete eine Verbeugung an und wandte sich um, eilte den Stollen entlang zurück in die Höhle, wo sie von ihren Mitstreitern erwartet wurde.
    Gefasst, aber schnell erzählte sie von dem Zusammentreffen mit Ddraig. »Ich werde mit Brieuc telefonieren«, sprach sie weiter. »Das Netzwerk des Officiums weiß möglicherweise von einer neueren Sichtung.«
    »Sollten wir sie nicht nach den Drachenfreunden in Hamburg fragen?«, schlug Leida vor und befahl ihren Leuten, sich mit den Schilden vor dem Ausgang zu postieren, um einem Überraschungsangriff vorzubeugen.
    Auch Fayence ließ die dunkle Öffnung nicht aus den Augen. Er bewegte die gepanzerten Finger, ballte sie zur Faust und streckte sie.
    Er würde die Drachin zu gerne stellen. Silena trat vor ihn und versperrte ihm die Sicht. »Ddraig muss in Ruhe gelassen werden, so schwer es uns allen fällt.«
    »Sie ist verwundet«, entgegnete er abwesend. »Ich kann es riechen.«
    »Verwundete Geschuppte sind die schlimmsten Gegner. Sie kann hundert von uns mit ihrem Feuer vernichten, und wir sind nicht einmal in ihre Nähe gelangt«, gab Leida zu bedenken und trat an Silenas Seite. »Vergessen Sie es, Fayence.«
    »Mir macht es nichts aus«, raunte er erregt.
    »Ihr Spieß wird Ihnen in dem Gang ebenso wenig nützen wie Ihre angebliche Geschwindigkeit, Fayence.« Silena überlegte, ob eine Ohrfeige angebracht war, um den Mann zur Vernunft zu bringen. »Ddraig untersteht meinem Schutz.«
    Er wandte ihr langsam den Kopf zu und lachte. »Eine Drachenheilige, die ihre Hände über eine Altvordere hält«, japste er. »Das ist zu komisch.«
    »Sie waren mit dem Plan einverstanden«, fuhr Leida ihn an und reckte ihm warnend den rechten Zeigefinger entgegen. »Außerdem liefert sie uns einen Altvorderen.«
    »Ja, sicher, vertrauen Sie der roten Schlange.« Fayence streifte den weißen Mantel ab. Er nahm sein Schwert vom Gürtel, das in der gleichen Weise gefertigt war wie die Lanzenspitze. Seine braunen Augen hatten sich eingetrübt, ein Schleier lag vor ihnen. »Ich werde …«
    Silena schlug ihm die Faust gegen das Kinn und zog ihm die Beine weg. Stumm kippte er in den weichen Sand und blieb ohnmächtig liegen. »Verzeihung.«
    »Ichneumon hat ein Problem«, kommentierte Leida. »Das Töten scheint zwanghaft zu sein, wenn er es sich einmal in den Kopf gesetzt hat.« Sie zeigte auf Silenas Faust. »Ich wusste nicht, dass du eine harte Rechte schlägst?«
    »Russischer Boxunterricht«, meinte sie lakonisch. »Gehen wir nach oben.«
    Vier Leute trugen den Ägypter, zwei sicherten nach hinten, und die Gruppe marschierte zurück ins Mondlicht. Unterwegs erlangte Fayence das Bewusstsein wieder und lief aus eigener Kraft, doch er straffe die Männer und Frauen mit Schweigen; selbst Silenas Entschuldigung nahm er wortlos hin. Innerlich aber kochte er vor Wut, das war ihm anzusehen.
    Im Freien angelangt, wurden die zehn Männer abgestellt, um den Horteingang zu bewachen und vor anderen Drachenjägereinheiten zu schützen. Die Frauen und Fayence gingen zu einer Lichtung, damit ein Lastenkorb vom Zeppelin herabgelassen werden konnte, der sie aufnahm.
    »Es wäre mir recht, wenn du mit deinen Leuten hierbleiben und Ddraig verteidigen würdest. Nur für den Fall, dass nochmals Drachenjäger auftauchen«, sagte Silena zu Leida. »Gegen die Havock’s Hundred wird niemand einen Angriff wagen.«
    »In Ordnung. Was macht ihr?«
    »Zuerst mit Brieuc telefonieren. Danach wird sich zeigen, wie nützlich uns Ddraig sein kann. Alles andere

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