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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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jemanden, der Macht über Geister erlangen kann.«
    »Danke sehr.« Ealwhina war angenehm überrascht von ihm. Sie erinnerte sich sehr gut, welche Macht sie mit dem Artefakt über die Seelen gehabt hatte. »Sie haben etwas Wahres sehr gelassen ausgesprochen, Mister Tremaine.«
    Er zwinkerte ihr zu. »Ich bin daran interessiert, noch off und lange nach York zurückzukehren, um zu forschen. Die Grundstückspreise sind derzeit im Keller. Vielleicht sollte ich mir ein Haus zulegen. Können Sie eines empfehlen?«
    Pommeroy beendete die leise Unterhaltung mit Fitzgerald und trat nach vorn. Er deutete eine Verbeugung an. »Lady Snickelway, wir haben den Vertrag, den Sie und Ihre Freunde vorschlagen, gelesen und können ihn im Namen Ihrer Majestät leider nur ablehnen.«
    »Oh, kommen Sie, Pommeroy!«, rief Tremaine auffordernd. »Was wird das für ein Spiel?«
    Pommeroy tat, als habe er den Parapsychologen nicht vernommen. »Ihre Majestät hat uns nicht befugt, einen Sonderstatus zu gestatten. Die Vorstellung Ihrer Majestät ist es vielmehr, dass sich die Geister vom heutigen Tag an wieder an ihre üblichen Gepflogenheiten halten und spuken wie in den Jahren zuvor und wie es Tradition hatte. Dies ist der Wille Ihrer Majestät.«
    Ealwhina und Shamus wussten nicht, was sie sagen sollten, Canterburry übersetzte leise.
    Hoplitus lachte daraufhin dröhnend los und drängte sich nach vorn, um sich vor Pommeroy aufzubauen. Zwar war der Römer kleiner als der Brite, aber das störte ihn nicht. Er war beeindruckender. Ein Wortschwall ging auf die Vertreter der Queen nieder, den Canterburry haspelnd übersetzte.
    »Wenn es uns gefällt, reißen wir alles nieder, was einige von uns zu Lebzeiten mit ihren Händen erbauten. Wir sind Yorks Herren, die Bewohner von der ersten Stunde an. Und nachdem wir alles vernichtet haben, suchen wir uns einen Weg, um diese Stadt zu verlassen und über die Insel ziehen, wie es uns gefällt.« Hoplitus reckte sich, streckte den Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf Pommeroy. »Wer würde uns aufhalten? Die warmen Worte der Königin? Eine Handvoll Medien?« Seine Stimme wurde lauter und tiefer, trug weit wie Donner. »Sollten wir nicht erhalten, was wir fordern, und – bei Merkur – es ist nicht viel, werden wir Schrecken über das Herz des britischen Empires bringen und es erobern, wie es mein Volk damals getan hat. Unsere Herrschaft würde ewig währen. Denkt noch einmal nach, Gentlemen, und antwortet ein zweites Mal.« Hoplitus senkte den Arm und starrte Pommeroy in die Augen, wartete.
    Fitzgerald stellte sich hinter ihn und flüsterte ihm etwas ins Ohr, dann kehrte er im Laufschritt zum Stadttor zurück.
    »Wir gehen telefonieren«, sagte Pommeroy blass wie Papier. »Ihre Majestät muss die Gegebenheiten nochmals abwägen.« Hastig folgte er seinem Kollegen.
    Tremaine schaltete seine Gerätschaften ab. »Hatten Sie nicht am Anfang gesagt, dass Sie die Stadt nicht verlassen können?«, sprach er beiläufig. »Es handelt sich doch nicht um einen Bluff, Lady Snickelway?«
    »Um einen halben«, gestand sie gut gelaunt. »Noch können wir sie nicht verlassen. Aber mit der Zeit wird sich bestimmt ein Schlupfloch finden. Spukgestalten sind erfinderisch.«
    Hoplitus lachte erneut und reckte den Arm, als habe er eine Schlacht gewonnen.
    »Wie gut, dass es in England kaum Katholiken gibt. Befände sich York in Italien, wäre es bereits von den Exorzisten des Papstes belagert.« Tremaine veranlasste, dass die Karren zurückgeschoben wurden. »Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie mit Ihren Forderungen durchkommen. Sie werden sicherlich wagemutige Männer und Frauen finden, die in York leben wollen.«
    »Wir senken die Steuern. Dann kommen die Menschen von selbst.« Ealwhina grinste. »Und nicht zu vergessen, dass die Kinder bei uns Latein von echten Römern lernen. Hoplitus ist nicht der einzige Muttersprachler hier. Wir haben viele Seelen exquisiter Wissenschaftler unter uns. Bessere Universitäten wird man im ganzen Land kaum finden. Nicht zu vergessen die erzbischöfliche Bibliothek, das Museum der philosophischen Gesellschaft, das Institut für Kunst und Wissenschaft und viele weitere Einrichtungen der Bildung.«
    »Ich sehe schon: Geisteswissenschaftler.« Tremaine lachte und reichte ihnen die Hand. »Ich freue mich auf unser Wiedersehen.«
    »Sie wollen schon gehen?« Ealwhina klang enttäuscht, und Shamus warf ihr einen wissenden Blick zu.
    »Meine Arbeit ist getan. Die Queen muss

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