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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Einer davon sah zum Riss, aus dem der Rauch der Zündschnur drang. Er stieß einen lauten Schrei aus und schwang sich in die Luft.
    Er wird doch nicht verstanden haben, was geschieht? Leída zog die MP18 vom Rücken nach vorn und feuerte nach dem Ungeheuer; unterarmlanges Mündungsfeuer zuckte vor der Waffe. »Hey! Hier, ich bin der Feind!«
    Der Drache grollte und beschrieb eine enge Kurve, um mit ausgestreckten Krallen auf sie zuzuschießen. Weitere Geschuppte stürzten sich zischend und fauchend auf sie. Das Spiel war vorüber.
    Die Bestien haben nur auf ein Zeichen gewartet! Leída presste sich dicht an eine Felswand und warf sich flach auf den Boden, als der erste Drache heran war. Er verfehlte sie knapp, streifte den Stein und überschlug sich im Flug, um mit einem zweiten zu kollidieren. Sie stolperte fluchend weiter und sprang in den rettenden Stahlkäfig vor der Schleuse.
    Sie spürte die Erschütterung, als eine Bestie dagegenprallte und aufkreischte. Sie zog die Beine an und kroch auf den Eingang zu. Gut, dass sie unerfahren sind. Leída schaute keuchend über die Schulter.
    Die Drachen zerrten mit vereinten Kräften an den Stäben und rissen sie aus dem Beton. Es dauerte ein paar Sekunden, und das Loch war bereit genug, um den Kleinsten von ihnen durchzulassen. Sie schnappten und geiferten, schoben und drückten sich gegenseitig, um zur Beute zu gelangen.
    Leida sah zu den Kurbeln. Ich muss…
    Dann gingen die Dynamitstangen hoch.
    Die Explosion fegte die Drachen, die sich auf den Felsennadeln niedergelassen hatten, davon, und die Bestien in der Luft wurden gegen die Wände geschmettert. Die Sprengung blies unzählige Steinchen aus der Höhle, Hunderte von Geschossen, die gegen die Geschuppten prasselten und sie verletzten. Eine Staubwolke quoll in die Glocke hinein und breitete sich nach allen Seiten aus.
    Leida sah kaum mehr, was sich in dem Dom tat. Zwei Drachen hatten sich durch den Käfig geschoben, züngelten und krochen fauchend auf sie zu.
    »Fresst den Fettsack«, schrie sie ihnen entgegen und tauschte das Magazin gegen ein volles aus. Sie ignorierte die Schmerzen in ihrem Arm, so gut es ging, das Adrenalin half ihr dabei. »Verzieht euch in die Höhle und verreckt mit den anderen Monstern!« Sie ging weg von der Leiche.
    Einer schnappte sich Voss und riss ihm den Unterschenkel ab, kaute und grollte warnend in die Richtung des anderen. Daraufhin kam er auf Leida zu.
    Sie hob die MP18, visierte die Nüstern an. Sie hatte nur eine Chance, wenn sie ins geöffnete Maul feuerte, wo der Drache keine Panzerung besaß. »Zeig mir die Zähne«, murmelte sie. »Schrei mich an, komm schon!« Sie holte tief Luft. »Schrei mich an!«, brüllte sie.
    Aus der gewaltigen Kuppel vernahm sie lautes Knirschen. Der Berg hatte seine Stabilität verloren, der Felsendom brach allmählich in sich zusammen. Eine Wolke aus Staub rollte heran und füllte auch die Kammer, biss in den Augen.
    »Leida?«
    Sie hatte auf den Drachen angelegt und blinzelte. »Was?«
    »Leida! Du bist es!« Zwei smaragdfarbene Punkte leuchteten in dem Dunst hinter dem Drachen auf, der sie bedrängte. »Wie hast du mich gefunden?«
    Der Geschuppte fuhr herum und biss nach den Smaragden.
    Zwei kräftige, graue Hände stachen aus der Staubwand hervor. Sie packten Schnauze und Unterkiefer und rissen sie mit einem Ruck auseinander, es krachte und knackte laut. Der Geschuppte schrie gequält auf; ein Blutschwall ergoss sich aus dem Maul. Zuckend brach er zusammen.
    »Cyrano?« Leida starrte in den nebelhaften Dreck. »Cyrano!«
    Der über zwei Meter große Gargoyle, eine Mischung aus Mann und Albtraumwesen, schob sich auf sie zu und schloss sie zärtlich in die muskulösen Arme. »Hier bin ich. Rechtzeitig, um dich zu retten, meine Liebe.«
    Leida wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Gefahr, Liebe, Freude, Angst gaben ihr verschiedenste Impulse, und so umarmte sie ihn einfach und vergaß für Sekunden, wo sie sich befand und dass sie ein Loch im Arm hatte. »Ich habe dich wieder!«
    Cyrano schob sie sanft von sich. »Wenn wir uns behalten wollen, müssen wir raus! Es stürzt alles ein.« Er öffnete das Stahlschott, das in den Gang führte.
    »Nein! Da sind Voss‘ Leute!«
    »Es ist unser einziger Ausweg«, unterbrach er sie. »Ich kann dich nicht durch den Staub tragen, Leida. Ich muss sehen, wohin ich fliege.«
    Sie nickte, hob eines der schweren Maschinengewehre auf und lud es durch. Das Trommelmagazin war zur Hälfte gefüllt. Den Tragegurt

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