Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Fafnirs Stelle ist, bin ich beruhigt.« Ihr Schweif zuckte hin und her. Ein Raubtier, das mit seiner unterlegenen Beute spielte und es genoss. »Ach ja: Für diese Drohung gegen mich verlierst du dein geliebtes Perigord«, fügte sie zuckersüß hinzu. »Sollte ich hören, dass du versuchst, Trüffeln zu stehlen, komme ich selbst vorbei und reiße dir die Zunge heraus.«
    Der Franzose legte sich auf sein Lager und knurrte vor sich hin, erwiderte jedoch nichts.
    Jetzt hat er endlich aufgeben müssen. Florin versuchte, seine Schadenfreude, so gut es ging, zu verbergen, aber es freute ihn zu sehr, dass Vouivre endlich den Lohn für die jahrelangen Demütigungen erhielt. Endlich muss er seine eigene Medizin kosten! »Darf ich Euch noch an Russland erinnern, Altvordere?«
    »Vielen Dank.« Ddraig betrachtete den Rubin und fuhr prüfend mit einer Kralle über den Stein. »Florin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass sich in Russland ein neuer Drache erhoben hat, der eng mit dem Zaren zusammenarbeiten soll. Er heißt Tugarin. Weißt du etwas von ihm, Vouivre?«
    »Nein«, antwortete er abweisend. »Das geht mich nichts an. Dieser Emporkömmling«, der Kopf ruckte herum und zeigte auf Florin, »wird sich mit Tugarin beschäftigen müssen. Er wollte die Länder, die an den Einflussbereich des Zaren grenzen. Ich halte mich elegant aus der Sache heraus.«
    »Ich frage deswegen, weil Russland und Frankreich in der jüngsten Geschichte gute Freunde waren. Es hätte sein können, dass der Zar über deine Mittelsmänner…
    »Nein, Ddraig. Du kannst beruhigt schlafen. Dieser Ugarev…
    »Tugarin«, korrigierte Florin.
    »Wie auch immer der Tartar heißen mag«, sagte er ätzend. »Ich habe nichts mit ihm zu schaffen.«
    »Das hattest du auch angeblich nicht mit Nie-Lung und dem Drachenkaiser.« Ddraig sah zu Florin. »Es wird unser Bestreben sein, Tugarin zu beobachten und so schnell wie möglich Kontakt zu ihm herzustellen. Sollte er für den Zaren sein, werden wir ihm bei der Zerschlagung der Revolution helfen. Ist er dagegen einer von den Bolschewiken, haben wir drei einen neuen gemeinsamen Feind.«
    »Ausnahmsweise stimme ich euch zu«, sagte Vouivre sofort. »Ich mag dich hassen, Ddraig, aber meine eigene Macht bedeutet mir zu viel. Wenn Tugarin als Revolutionär Deutschland erobert hat, trifft es anschließend mein geliebtes Frankreich. Das will ich verhindert wissen.«
    Meine Gelegenheit, mich beweisen zu können. »Darf ich mich als Unterhändler antragen?«, brachte sich Florin ein.
    Ddraig musterte ihn, dann nickte sie. »Tu das. Auch wenn du kein Altvorderer bist.«
    »Kaum aus dem Ei und will Politik machen. Die Zeit der Altvorderen ist vorbei«, grummelte Vouivre. »Wir sind die letzten, Ddraig. Was nach oben strebt, ist im Vergleich zu uns kaum frisch geschlüpft und hat keine Ahnung von den feinen Spielchen der Politik. Sie werden alles mit Gewalt lösen wollen.«
    »Das wolltest du vorhin auch, Keinauge«, schleuderte ihm Florin entgegen, und Ddraig lachte.
    »Es ist beschlossen«, sagte sie. »Florin wird Tugarin eine Botschaft zukommen lassen, und dann sehen wir, wie die Zeichen sind, die wir aus Sankt Petersburg erhalten.« Sie schritt auf den Ausgang zu. »Komm, Florin. Wir gehen.« Sie ließ den Rubin auf einer Krallenspitze um die eigene Achse rotieren und verließ das Gewölbe. Florin schlängelte hinterdrein.
    Als sie weg waren, wie Vouivre an den Geräuschen und Gerüchen erkannte, kroch er in einen schmalen Seitengang des Gewölbes, wo er eine Kiste weißer Trüffeln in einer besonders gesicherten Kammer verwahrte. Ihr beide werdet euch wundern. Doch es ging ihm nicht um die Knollen.
    Er bewegte sich auf die rechte Wand zu, drückte unterwegs zwei Bodenplatten nieder und danach vier Backsteine in einer bestimmten Reihenfolge. Die Wand schwang vor ihm zurück und gab einen Hohlraum frei.
    Dahinter lag ein besonderer Schatz verborgen.
    Es mag sein, dass du meine Schwäche herausgefunden hast, Florin. Er tastete nach der Nische und nahm den roten Karfunkel heraus, den er dort aufbewahrte. Doch ich wäre ein Narr, wüsste ich mir nicht zu helfen.
    Kurz vor der Ankunft des Wasserdrachen hatte er sich sein Ersatzauge herausgenommen, um Florin im Glauben zu lassen, er sei weiterhin blind. Behutsam setzte er sich den Stein ein und konnte wieder sehen.
    Ich werde mich vorerst zurückhalten und all eure Forderungen erfüllen. Ihr sollt denken, dass ihr mich gebrochen hättet. Er dachte an die Nachricht, die er

Weitere Kostenlose Bücher