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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nicht, wie sie es abwenden konnte.
Und von dem nachtschwarzen Drachen kam ein Laut, als hätte man riesige Messingplatten gegeneinander geschlagen, ein Dröhnen, Klingen und Knirschen, und in diesem ohrenbetäubenden Lärm formten sich widerhallende Schwingungen zu Worten, zu Sprache: »Wo ist Elgor, der Drachentöter? Ich will mit ihm kämpfen und Rache nehmen. Wo ist dieser Mensch, der es gewagt hat, einen vom Drachengeschlecht zu erschlagen? Komm heraus, Wicht, und sieh dem Tod ins Gesicht!«
Schweigen antwortete auf die Herausforderung Kalgalaths des Schwarzen.
Ein Feuerschwall kam aus dem Schlund des Drachen und loderte tosend hinein in die Pferdeställe, hüllte die Boxen in unauslöschliche Flammen. Die im Innern gefangenen Pferde schrien vor Angst, die im Außenpferch brachen durch den Zaun oder sprangen in ihrer Angst darüber hinweg ins Freie.
»Elgor«, kam der metallene Hall, »komm heraus. Zeig, ob du Mut hast!«
»Mein Bruder ist tot, schwarzer Wurm«, schallte Elyns Stimme über den Hof. Die Worte klangen dünn und schrill. »Du kannst ihm nichts mehr anhaben.«
Der mächtige Kopf Kalgalaths des Schwarzen schwang herum. Seine gelben Augen hefteten sich auf das Menschengeschöpf, das auf dem Festungswall über dem eisernen Tor stand.
Elyn wandte das Gesicht ab und machte das Zeichen Adons mit der ausgestreckten Hand, denn sie hatte gehört, daß die Augen eines Drachen einem den Willen rauben konnten.
Kalgalaths Stimme dröhnte ihr entgegen: »Wer hat mich meines Vergnügens beraubt? Welcher Narr hat meine Rache vereitelt?«
»Die Zwerge von Kachar«, kam Elyns Antwort. »Sie haben den Befreier von Schwarzstein erschlagen; sie töteten meinen Bruder.«
Kalgalaths häßlicher Schädel drehte sich wieder zur Burg um. »Aranor von Jord!« brüllte er. »Wo steckt der Vater des Drachenmörders, damit ich an ihm Rache nehmen kann? Verbirgst du dich aus Angst? Hockst du zitternd in deinen Gemächern?«
»Nein, elender Drache« - Elyns Stimme bebte -, »ersteht vor den Toren von Kachar und fordert blutigen Tribut von den Mördern seines Sohnes.«
Kalgalath der Schwarze schwang sein Haupt zu Elyn zurück, und sie vernahm seine Worte mit wachsendem Entsetzen. »Hör mir gut zu, o Schwester des hochmütigen Elgor. Wer einen meiner Art tötet, der muß büßen, und wenn nicht er, dann sein Vater oder seine Nachkommenschaft oder seine Sippe. Denn nun wird Glaums Platz auf dem Drachenhorst leer sein, wenn die Zeit des Maelstroms kommt, und es wird einen Kampf darum geben, wer hinaufsteigt, und einigen mag es gar in den Sinn kommen, mich herauszufordern! Dafür allein würde ich den Tod derjenigen suchen, die dazu Anlaß gaben; doch in jedem Falle würde ich den erschlagen, der einen der Meinen getötet hat.
Durch deine Worte weiß ich, wo ich zu suchen habe, um meine Rache für die Untat dieses hergelaufenen Helden zu erfüllen: Kachar ist der Ort, wo ich König Aranor finden werde, den Vater des Drachentöters. Dort werde ich auch die Dreckbärte finden, die mich meines Vergnügens beraubten, und auch sie sollen wissen: Was mein ist, ist mein — und das schließt die Rache ein, die mir zusteht.
Doch erst werde ich mir nehmen, was mir gebührt: das gestohlene Bett Glaums.«
Kalgalath sandte seine geistigen Fühler aus, und unter dem Schloß erspürte er das Gold. Und dann sah Elyn in hilfloser Verzweiflung zu, wie Kalgalath der Schwarze seinen massigen Schweif gegen das Hauptgebäude schmetterte, daß die Mauer zerbarst und die Front langsam nach außen kippte und donnernd in den Burghof stürzte. Und über dem Bersten von Mauerwerk und Stein hörte sie die Schreie der Sterbenden.
Der Drache schob sich über den Schutt in den Teil des Gebäudes, der noch übrig geblieben war. Seine mächtigen Klauen hieben und fetzten, rechts und links, zerschmetterten Wände, bahnten ihm den Weg, und seine Macht, seine Stärke war schier grenzenlos. Und immer noch kamen die Schreie derer, die in den einstürzenden Bauten eingeschlossen waren, und das Stöhnen und Schluchzen derer, die unter dem Schutt begraben lagen. Endlich hielt der Drache inne, und dann grub er sich nach unten, riß den Boden auf, daß die Platten, Steinblöcke und Stützbalken flogen.
Und dann kam der Schatz ans Tageslicht. Gold glänzte im Sonnenschein, Juwelen funkelten, der Hort lag frei. Und Kalgalath war wohl zufrieden mit der Menge der Schätze, wenn er sich auch mehr erwünscht hätte. Und wieder sandte er seine Sinne aus und durchsuchte die Beute, doch

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