Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
weitem. Ich glaube, er ist drum herumgeritten. Wenn nicht, dann ist er ein elender Narr.«
Am Abend jenes Tages schlug sie am Rand der Sümpfe ihr Lager auf.
Als der nächste Tag anbrach, war Elyn schon aufgesessen. Sie hatte letzte Nacht beschlossen, lieber den Versuch zu wagen, diesen Sumpf an einem Tag zu durchqueren, als mehrere Tage Zeit zu verlieren. Und so ritt sie in das Marschland hinein.
Große, knorrige Bäume, schwarze Zypressen und dunkle Sumpfweiden wanden sich aus dem Schlamm, schwarz und sperrig im Morgenlicht, während ihre Wurzeln sich durch den schleimigen Boden wühlten. Ein gräuliches Moos hing von flechtenüberwucherten Zweigen herunter, Seilen und Netzen gleich, den Unvorsichtigen zu fangen. Fahler Nebel stieg aus dem Moor, griff wie mit Tentakeln nach denen, die ihn zu durchteilen suchten. Schlangen glitten von vollgesogenen Baumstümpfen in grünschlieriges Wasser, und Schwärme von Mücken und Fliegen und Moskitos erfüllten die Luft wie ein grauer Schleier.
Und in diese Umgegend ritt Elyn, die sich und ihr Pferd mit dem Gestank von Gyllkraut umgab, um die blutsaugenden Insekten fernzuhalten.
Die Sonne stieg höher, und die Hitze wurde drückend. Das Moor selbst war ein wahres Labyrinth von Wasserläufen und Sümpfen und trügerischem Boden. Oft mußte Elyn denselben Weg wieder zurück, um ein Hindernis zu umgehen, und manchmal hatten Windsbraut und sie keine Wahl, als durch schlammige Tümpel zu waten, in denen sich Blutegel an den Beinen der Stute festsaugten, die Elyn mit dem Dolch entfernen mußte. Die offenen Wunden, die sie hinterließen, behandelte sie an Ort und Stelle, während Insekten, von dem Blutgeruch angelockt, die Flanken des Pferdes in Trauben umschwärmten.
Langsam zog die Sonne weiter, und in ihrem Glast dampften die Sümpfe, und es schien, als sei die Luft selbst zu dick, zu feucht, um einen freien Atemzug zu tun. Das Moor selbst blubberte in großen Blasen, die aus den schleimigen Wassern aufstiegen und zerplatzten und übelriechende Gase freisetzten. Und Elyn hatte keine Ahnung, wie weit sie gekommen war, geschweige denn, wie weit sie noch gehen mußte. Doch sie drängte weiter, denn jetzt hatte sie keine Wahl mehr, als hindurchzukommen.
Die Sonne sank dem westlichen Horizont zu. Die Schatten, die von den buckligen Anhöhen, den verwachsenen Bäumen und dem hohen Ried geworfen wurden, streckten sich immer länger. Und über dem beständigen Summen der Insekten begannen andere Laute die Luft zu erfüllen: ein Schrillen und Zirpen und Sirren von Sumpfbewohnern, zusammen mit einem Gluckern und Gleiten und Klatschen.
Die Sonne begann unterzugehen. Lange Schatten lagerten über dem dunkelnden Moor. Elyn und Windsbraut kamen an ein Dickicht von hochgewachsenem Schilf, das Elyn die Sicht versperrte; sie konnte kaum mehr als ein paar Schritt weit blicken. Sie war immer noch eine unbekannte Wegstrecke vom Ende der Khalischen Sümpfe entfernt, und sie wollte nicht, daß die Nacht sie noch in den Klauen des Sumpfes fand, gestrandet in dieser üblen Umgegend. Windsbraut scheute und tänzelte und schnaubte unruhig, als wittere sie etwas Böses.
Und dann erscholl von jenseits des Schilfs, durch die grauen Stränge des fauligen Mooses hindurch, das von den toten Ästen einer Zypresse hing, der angsterfüllte Schrei eines Tieres hinein in die plötzliche Stille.
     

     

Der Aufbruch: Thork
     
    Früh- und Hochsommer, 3Æ1602 [Im Jahr der Legende]
 
Das Tor schloß sich.
Der Riegel fiel herab.
Das metallene Klirren von Eisen auf Eisen übertönte die panikerfüllten Schreie von Zwergen und Menschen und das Wiehern der Pferde.
»Verdammt!« tönte Aranors Stimme über den allgemeinen Lärm hinweg. »Öffnet das Tor. Männer von mir sitzen dort draußen in der Falle ...«
Das große eiserne Portal erdröhnte unter einem mächtigen Schlag, als habe Kalgalath der Schwarze sich selbst dagegen geworfen. Gesteinsstaub rieselte von der Decke herab.
Und in dem plötzlichen Schweigen, das folgte, waren das wütende Brüllen eines erzürnten Drachen und die entsetzten Schreie sterbender Harlingar von draußen zu hören; die schrecklichen Laute von Tod und Gemetzel wurden durch das Eisen gedämpft.
»Öffnet das Tor!« rief Reynor. »Sie sterben!«
Die Zwerge rührten sich nicht.
»Bei der Hèl, ich sage, öffnet das Tor!« Reynor zog sein Breitschwert und wollte vortreten, doch Ruric packte ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück.
»Es ist zu spät, Junge«, knirschte der Waffenmeister mit

Weitere Kostenlose Bücher