Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Einen Wald zum Jagen, einen Fluß zum Fischen? Was es auch gewesen sein mag, sein Traum wurde mit ihm erschlagen.«
Langsam führte Ruric sie an den getöteten Feinden vorbei. Er brauchte jetzt nichts mehr zu sagen, denn die Toten sprachen für sich selbst. Dann trat der Heermarschall zu den getöteten Harlingar.
»Hier ist Dagan, einer, den ich den Umgang mit Speer und Schwert lehrte. Seine neue Frau wird jetzt die Nächte allein verbringen müssen.
Und Hrut. Ihr erinnert Euch an ihn, Elyn, denn er war einer von denen, die Euch prüften, als Ihr eine Kriegsmaid wurdet.
Und hier, der alte Kemp. Wir übten uns gemeinsam an den Waffen, als ich vor langer Zeit in Aranors Dienste trat. Ach, ich werde ihn vermissen, und sein Sohn, der junge Kemp, auch.« Sein Blick ging zu einem jungen Mann, der in der Nähe stand und dem Tränen über das Gesicht liefen, da er auf seinen toten Vater hinabschaute.
Und Ruric schwieg erneut, während sie unter den Toten einhergingen, Freund wie Feind, und wenig Unterschiede zwischen ihnen erkennen konnten, außer vielleicht der Farbe von Haut und Haar.
Als sie zum letzten kamen, sagte er: »Dies ist der Grund, weshalb Ihr nicht frohlocken solltet, meine Freunde. Denn die Freiheit wird zu einem allzu teuren Preis erkauft, als daß man sich über sie freuen könnte, ohne der Opfer zu gedenken.
Hier liegt eine der wichtigsten Lehren des Krieges, mein Prinz, denn Ihr werdet eines Tages König sein, so Adon es will. Erinnert Euch stets daran: Der Krieg ist kein Spiel von Figuren auf einem Brett. Es ist ein grimmes Geschäft, und Menschen wie du und ich sterben dadurch. Und die Leidtragenden sind immer die Lebenden: Familie, Freunde, Geliebte.
Die zweite Lehre aber lautet: Wenn der Krieg unvermeidlich ist, dann müssen wir uns ihm stellen, mit aller Entschlossenheit, und dürfen uns dieser Pflicht nicht versagen. Doch bedenket immer den Preis, denn er ist über die Maßen hoch.«
Ruric schwieg und blickte auf seine drei jungen Freunde. Ihre Gesichter waren ernst, düster, die Freude des Sieges vergangen, jetzt, da sie seinen Preis kannten. Der Triumph hatte sich in ein Gefühl der Leere verwandelt, als hätte man sie in die Magengrube geschlagen und ihnen wäre keine Luft zum Atmen mehr verblieben.
Als sie in betäubtem Schweigen dastanden, trat einer der Dorfältesten auf Ruric zu. »Herr, was sollen wir mit den Erschlagenen tun?«
Es war Elgor, der antwortete. »Begrabt sie in Ehren ... die Feinde auch.«
»Und die verwundeten Gefangenen?« fragte der Älteste weiter, immer noch an Ruric gewandt. »Was ist mit denen?«
Wieder war es Elgor, der antwortete: »Seht zu, daß sie gut behandelt werden; wenn sie wieder gehen können, dann nehmt ihnen einen Eid ab, bei allem, was ihnen heilig ist, daß sie nie mehr die Hand gegen dieses Reich erheben werden, und laßt sie frei, unter der Bedingung, niemals zurück zukehren. Wer sich weigert, diesen Eid zu leisten, den tötet!«
 
Als Elgor und seine Mannen in die Burg zurückkehrten, wurden sie von einer jubelnden Menge empfangen; denn Ruric hatte einen Boten mit der Siegesnachricht vorausgeschickt. Doch weder Elgor noch Elyn stieg der Jubel zu Kopfe, denn die Erfahrung hatte sie ernüchtert. Sie waren als grünes Holz in den Krieg gezogen, jetzt kehrten sie als kampfgestähltes Eisen wieder. Dennoch besaßen sie die Anpassungsfähigkeit und den Geist der Jugend und winkten und lächelten, froh darüber, wieder zu Hause zu sein.
Dreizehn Tage danach, an einem kalten stürmischen Regentag, kehrten Aranor und sein Gefolge von ihrer Reise heim. Blitze zuckten und blendeten das Auge; Donner betäubte das Ohr. Der König trat in die Eingangshalle; Wasser troff von seinem Mantel und sammelte sich in Lachen auf dem Boden. Mala erwartete ihn bereits.
Keine halbe Stunde später wurden Elyn und Elgor zu ihm gerufen. Dort fanden sie Ruric, Mala und Gannor, Aranors Vetter und Stallmeister des Jordreihs.
»Ich bin fortgegangen, um einen Vertrag mit Randall zu unterzeichnen, und stelle bei meiner Rückkehr fest, daß inzwischen nicht nur ein Krieg mit Bogar ausgebrochen ist, sondern auch ohne mein Zutun gewonnen wurde.« Ein breites Lächeln überzog sein Gesicht. »Gut gemacht, meine Kinder!
Elgor, mir wurde gesagt, es war dein Plan, mit dem der Gegner gestellt und in die Flucht geschlagen wurde. Ich bin stolz auf dich.
Aber was dich betrifft, Elyn, so höre ich von Mala« - man fühlte förmlich die Spannung, die zwischen ihm und der alten Jungfer in der Luft

Weitere Kostenlose Bücher