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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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suchte nach Fingerzeigen, suchte nach einem Weg, die Tat zu vollbringen und seinen Schwur einzulösen.
Und schließlich, eines Nachts, in einem dunklen, eisigen Burggemach, flüsterte seine Stimme, da ihm die Erkenntnis dämmerte, und seine Worte wuchsen mit der Kraft seiner Überzeugung: »Es ist so einfach ... so furchtbar einfach. Bei Adon«, und sein wildes Lachen erfüllte die nächtigen Hallen. »Bei Adon!« Denn Elgor hatte endlich eine Möglichkeit erkannt, Glaum zu bezwingen, die Umrisse eines Planes, der sechs Monate später am Mittsommertag verwirklicht und ihn und vierzig andere in ein Tal in den Riggagipfeln führen würde, ein Tal, das sich bis zu den geborstenen Türen von Schwarzstein zog, geradewegs in die Höhle des großen Kältedrachen.
Doch das lag noch in der Zukunft, und in jener schicksalhaften Nacht, als sein Plan erstmals Gestalt annahm, brannten hoch am Nordhimmel die wallenden Schleier des Werlichts in einem gespenstischen Rot ... einem mörderischen, blutigen Rot.
     

     

Glaum, der Wyrm
     
    Spätfrühjahr, 3Æ1601 [Ein Jahr zuvor]
 
Auf seinem Bett von gestohlenem Gold rührte sich Glaum aus seinen tiefen reptilischen Träumen. Langsam glitt ein großes Schlangenauge auf; die durchsichtige Nickhaut blieb zum Schutz geschlossen, denn der große Drache spürte eine ferne Gefahr — oder vielleicht nichts als eine unbestimmte Drohung.
Träge ließ er seine Sinne schweifen, hinaus aus Schwarzstein und in das Tal, das sich davor erstreckte. Was ist das? Menschen? Menschen in meinem Reich? Dröhnendes Gelächter hallte in des Drachen Gedanken wider. Gewiß doch ist das nicht die Gefahr, die ich verspürte. Glaum ließ seine Gedanken zurückgehen zu einer verblaßten Erinnerung. Dreimal haben irgendwelche armen Narren an meine Tür gepocht. Aber das waren Zwerge, nicht Menschen. Zwerge in Waffen, um das zurückzugewinnen, was ich mir zu eigen nahm. Und dreimal habe ich sie vernichtet. Narren!
Doch das war im ersten Jahrhundert meines Sieges.
Aber jetzt nähern sich diese Menschen.
Wohlan, es ist besser, daß mein nächstes Mahl zu mir kommt, als daß ich es jagen gehe. Glaum schätzte die Marschgeschwindigkeit und die Entfernung des Trupps und verlagerte sein Gewicht ein wenig, wühlte sich tiefer in das Gold. Zeit genug. Das gelbe Auge schloß sich, und der Drache ergab sich wieder seinen lustvollen Träumen von Macht und Zerstörung.
     

     

Jäger und Gejagte
     
    Spätsommer, 3Æ1602 [Zeit der Legende]
 
Elyn und Thork ritten gen Osten, dem aufsteigenden Mond entgegen, und ließen die erschlagenen Drõkha hinter sich. Ein gespanntes Schweigen zwischen ihnen zeugte von dem feindseligen Waffenstillstand, den sie geschlossen hatten. Durch die Nacht ritten sie, während über ihnen die silberne Scheibe ihre Bahn zog. Doch dann und wann fühlte Elyn, wie ihre Nackenhaare sich sträubten, als habe ein unbekannter Feind sie im Visier. Wenn sie dann zu Thork hinüberblickte, sah sie den Zwerg in die dunklen Schatten spähen, die der Mond hinter Fels, Baum, Busch und Strauch warf, und nach verborgenen Feinden Ausschau halten. Aber es war keiner zu sehen.
Langsam kamen sie weiter nach Osten. Graues Pferd und geflecktes Pony trugen ihre Last den fernen Grenzen von Aralon entgegen. Manchmal kreuzte ein Wasserlauf ihren Weg; dann tranken sie alle von dem klaren Wasser und rasteten kurz, und die Reiter gaben den Tieren ein wenig Korn zu fressen und gingen anderen Bedürfnissen nach. Dann wiederum erhoben sich vor ihnen dunkle Hügelkämme, und sie schlugen einen weiten Bogen, um ihnen auszuweichen, denn in den Schatten der Hügel mochten Feinde lauern.
Schließlich begann der Himmel heller zu werden; die Morgendämmerung brach an. Und die beiden begannen zu überlegen, wo sie ihr Lager aufschlagen und rasten sollten. Doch noch drei weitere Stunden vergingen, und die Sonne stand schon am Himmel, als sie endlich eine geeignete Stelle fanden: einen kleinen, grasbewachsenen Hügel mit einem schattenspendenden Baum neben einem Fluß, der sich langsam durch eine offene Ebene schlängelte, wo kaum ein Hinterhalt zu erwarten war.
»Diesmal werde ich die erste Wache übernehmen, Zwerg«, sagte Elyn, als sie ihre Pferde absattelten. »Und obwohl ich müde bin« — sie blickte zur Sonne auf —, »laß uns jeweils sechs Stunden wachen, denn ich würde lieber an einem Stück schlafen als zweimal - wenngleich ich, bei Adon, den ganzen Tag durchschlafen könnte! Und ich werde sehen, ob ich hier in der Nähe

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