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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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Bertaud zurück. Er setzte sich wieder hin und stellte erfreut fest, dass sein Gegner gespielt hatte.
    »Und?«, fragte Laincourt. »Was wollte der Kunde?«
    »Pah! Er schien nur gekommen, um sich alles anzusehen. Er wusste nicht einmal, was er wollte …«
    Der Junge nickte wissend. »Dünn, elegant, mit blondem Bart?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete der Buchhändler überrascht. »Aber woher …?«
    »Und mit einem beigen Wams bekleidet?«
    »Genau! Ihr kennt ihn also?«
    »Flüchtig«, sagte Laincourt und reichte ihm den Würfelbecher. »Ihr seid dran, Jules. Diese Partie neigt sich dem Ende zu.«
    Nach dem Gespräch mit Rochefort traf La Fargue Almadès vor dem Roten Adler , und die beiden kehrten auf ihren erschöpften Pferden ins Palais Épervier zurück.
    Sie nahmen den kürzesten Weg, ritten also über den Pont-Rouge . 1633 war diese Holzbrücke, die nach der Farbe ihres Anstrichs benannt war, erst ein Jahr alt. Wie der Pont-Neuf führte sie über die Seine, nur dass sie kostenpflichtig und damit weniger beliebt war.
    Auf der linken Seineseite bogen La Fargue und der Spanier in die Rue de Beaune ein, in einem Viertel, das erst kürzlich auf den ehemaligen Ländereien der Königin Marguerite von Navarra entstanden war, dem Viertel von Saint-Germain . Dort führte sie die Rue de la Sorbonne direkt bis zur Rue des Saints-Pères .
    Sie ritten an der Fassade der Charité entlang, durchquerten einen Friedhof und bogen in die kleine Rue Saint-Guillaume ein.
    Sie waren angekommen, und trotz der bohrenden Fragen die Italienerin und die Verschwörung gegen den König betreffend, konnte der alte Hauptmann es kaum erwarten, einen Happen zu essen und sich endlich schlafen zu legen. Ohne vom Pferd zu steigen, läutete er am Palais Épervier und wartete, bis die großen, rechteckigen Flügel der Toreinfahrt geöffnet wurden. Es kam jedoch ausnahmsweise nicht Guibot gelaufen, sondern André, der neue Stallknecht. Als sie in den Hof gelangt waren, übergaben La Fargue und Almadès ihm die Zügel ihrer Pferde.
    Sie stießen zu den anderen im Garten.
    Agnès, Leprat und Marciac saßen unter der Kastanie um den Tisch herum, der immer noch nicht abgeräumt war, und unterhielten sich. Sie waren glücklich und entspannt, schlürften genüsslich noch ein Glas Wein und unterhielten sich nur aus der Freude heraus, zusammen zu sein. Hier war die Hitze erträglich. Die Luft war besser, und es herrschte eine entspannte, angenehme Ruhe. Eine Ruhe, die auch nicht vom gleichmäßigen Schnarchen des schlafenden Ballardieu gestört wurde.
    Der alte Soldat hatte ein wenig zu tief ins Glas geschaut, sodass ihn nicht einmal das Wiedersehen aus dem Schlaf riss. Er brummte zwar und schmatzte leise, machte aber kein Auge auf, während La Fargue und der spanische Fechtmeister Platz nahmen, ihre Hüte und Umhänge ablegten, einige Gläschen hinunterkippten und die Reste verzehrten.
    Der Hauptmann der Klingen verputzte das letzte Viertel der Blätterteigpastete und erzählte dabei von der Begegnung mit der Italienerin. Er berichtete, was sie ihm gesagt hatte und was sie für die Enthüllung des Geheimnisses, das sie zu hüten vorgab, verlangte. Dann berichtete er auch von den Draqs, ohne eine Kleinigkeit auszulassen. Almadès dagegen hielt sich wie so oft zurück, aß wenig, trank kaum und zwang sich trotz Hungers und Dursts, seine Gelüste im Zaum zu halten.
    »Kann man den Aussagen dieser Frau Glauben schenken?«, fragte Leprat laut. »Ist sie nicht eine Spionin und Intrigantin der schlimmsten Sorte?«
    »Wenn es um Spionage und Intrigen geht«, bemerkte Marciac, »ist die schlimmste Sorte zugleich die beste …«
    »Sicher, aber trotzdem … Ein Komplott gegen den König!«
    »Wie ist sie?«, fragte die junge Baronin Vaudreuil. »Man sagt, sie sei sehr schön. Ist sie es wirklich?«
    »Ja«, antwortete der Hauptmann, »das ist sie …«
    »Und welchen Eindruck hat sie auf Euch gemacht?«, fragte Agnès weiter.
    »Ich glaube, dass sie intelligent, entschlossen und raffiniert ist …«
    »Und gefährlich?«
    »Bestimmt.«
    »Wenn wir etwas von dieser Italienerin wissen«, fuhr Leprat fort, »dann, dass sie immer nur in ihrem eigenen Interesse handelt. Was aber gewinnt sie, wenn sie dieses angebliche Komplott aufdeckt?«
    »Den Schutz des Kardinals«, erinnerte ihn Marciac.
    »Einen Schutz, den sie offenbar dringend benötigt«, bekräftigte Agnès.
    »Stimmt«, bestätigte der Gascogner. »Du denkst an die Draqs …«
    »Ja. Nicht nur, dass die

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