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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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worden. Gab es etwa einen Zusammenhang zwischen diesen unglücklichen Todesfällen und der Ankunft der Draqs in der Hauptstadt?
    »Ja«, bestätigte La Fargue. »Einer der Wachen hat ein paar Tage in einer Art Delirium überlebt. Er sprach von Draqs und von einem ›schleichenden schwarzen Tod‹. Der Zaubermeister des Kardinals denkt, dass es sich dabei um denselben schwarzen Nebel handelt, der auch unsere Draqs begleitet hat … Diesbezüglich werdet ihr, Agnès und Marciac, ihn heute Nachmittag treffen.«
    »Den Zaubermeister?«, erkundigte sich der Gascogner.
    »Der Kardinal ist der Meinung, dass er uns von Nutzen sein könnte.«
    »Gut«, befand Agnès.
    Der alte Hauptmann wandte sich an Saint-Lucq: »Und was dich betrifft …«
    »Ich weiß«, sagte das Mischblut. »Wenn die Draqs schon seit fünf Tagen in Paris sind, ohne bemerkt worden zu sein, dann können sie bloß an einem bestimmten Ort sein … Irgendwelche besonderen Anweisungen?«
    »Nein. Finde sie, das ist alles. Und pass auf, dass du dabei nicht umkommst … Ich für meinen Teil werde mich mit einem Mann treffen, der Rochefort zufolge die Italienerin gut kennt und uns dabei helfen könnte, sie zu durchschauen.«
    »Mit wem?«, fragte Marciac geistesabwesend und stellte bitter fest, dass auch die letzte Flasche Wein leer war.
    »Erinnert ihr euch noch an Laincourt?«
    »Von dem Richelieu letzten Monat wollte, dass er sich uns anschließt? Und der abgelehnt hat?«
    Wenn man den Gascogner so reden hörte, konnte man sich fragen, was ihm zufolge mehr gegen das frühere Mitglied der Kardinalsgarde sprach: dass er durch Günstlingswirtschaft bei ihnen Mitglied hätte werden sollen, oder dass er das Angebot ausgeschlagen hatte.
    »Genau der«, bestätigte La Fargue.
    Marciac rümpfte die Nase.
    »Er hat mir das Leben gerettet und seines dabei aufs Spiel gesetzt«, rief ihm Agnès versöhnlich in Erinnerung.
    »Na und?«, erwiderte Marciac bissig. »Wir anderen retten uns ständig gegenseitig das Leben, ohne große Worte darüber zu verlieren …«
    Der Hauptmann klatschte in die Hände und stand auf.
    »Auf geht’s!«, rief er. »Aufgesessen!« Und dann fügte er beinahe väterlich hinzu: »Und gebt auf euch acht.«
    Die Schar von Personen, die im Dienste einer großen Per sönlichkeit standen, bildete ihren »Hofstaat«. Also sprach man vom Hofstaat des Königs, der Königin, des Herzogs von Orleans oder der Marquise de Châteauneuf. Das Protokoll verpflichtete einen jeden, entsprechend seiner Abstammung und seines Rangs zu leben, und mancher Hofstaat konnte bis zu zweitausend Personen umfassen, die bezahlt, ernährt, eingekleidet, untergebracht und bei Bedarf unterstützt werden mussten. Dies galt selbstverständlich für den Hofstaat des Königs, aber auch für den von Kardinal Richelieu. Sein Hofstaat kostete Unsummen.
    Vielköpfig, illuster und besonders kostspielig entsprach der Hofstaat demjenigen, dem er diente. Er setzte sich aus einem »militärischen Hofstaat« und einem »zivilen Hofstaat« zusammen. Mit der Aufgabe betraut, die Sicherheit Seiner Eminenz zu garantieren, umfasste der militärische Hofstaat eine Kompanie aus berittenen Gardisten, eine weitere aus Musketieren und eine letzte aus Gendarmen, die ständig im Felde standen. In der Praxis entsprach der militärische Hofstaat also einer kleinen Privatarmee. Insofern war es ein Privileg, das der König nur wenigen zugestand, das aber die Intrigen gegen Richelieu nötig gemacht hatten und viel über das Vertrauen aussagte, das Louis XIII. in seinen wichtigsten Minister setzte.
    Der zivile Hofstaat schloss alle mit ein, die keine Kriegsleute waren. Abgesehen von der Vielzahl an Bediensteten, Küchenjungen und Stallburschen und den vielen kleinen Angestellten, die genauso nützlich wie anonym waren, umfasste er: den Hofgeistlichen, der auch die Funktion des Hauptverwalters erfüllte und dem es somit zukam, den Säckel des Kardinals zusammenzuhalten, einen Beichtvater, drei Kapläne, einige Sekretäre und junge Edelmänner, die als Knappen oder Messdiener fungierten, alle aus bestem Hause, fünf Kammerdiener, die die Schar livrierter Lakaien anführten, einen Butler, der das gewöhnliche Personal beaufsichtigte und mit den Lieferanten verhandelte, einen Kämmerer und drei Küchenchefs unterstützt von einer Schar von Köchen, vier Sommeliers, einen Mundschenk, zwei Kutscher und vier Postillione, einen Maultiertreiber und einige Lastenträger.
    Hinzu kamen noch ein Arzt, ein Apotheker und

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