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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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der Begegnung im Artois über das Komplott, von dem die Italienerin zu wissen behauptete, und den Schwierigkeiten, die sie Laffemas bei ihren Befragungen machte, bis zur aktuellen Situation.
    »Die Italienerin befindet sich also in der Hand des Kardinals?«, wunderte sich Laincourt. »Und schon fast eine Woche lang?«
    »Ja.«
    »Wo hält sie sich auf? In welchem Gefängnis?«
    »Sie ist auf Schloss Fuchsbau untergebracht.«
    »Unter strenger Aufsicht, hoffe ich …«
    Der alte Edelmann nickte. »Ein Dutzend Musketiere des Kardinals bewacht das Anwesen. Und mein Oberleutnant wohnt unter demselben Dach wie die Italienerin.«
    »Ihr könnt sicher sein, dass sie versuchen wird, ihn zu verführen.«
    »Leprat ist kein Mann, der sich von irgendeiner Schönheit betören lässt.«
    Laincourt erwiderte nichts. Stattdessen nahm er einen Schluck Wein und sagte, nachdem er ruhig den verwilderten Garten betrachtet hatte: »Ich weiß noch immer nicht, was Ihr von mir erwartet.«
    La Fargue ließ sich Zeit, bevor er antwortete. »Der Kardinal hält die größten Stücke auf Euch, Monsieur. Und er behauptet, es gäbe in ganz Frankreich keinen, der die Italienerin besser kennt als Ihr. Deshalb möchte ich Eure Einschätzung in dieser Angelegenheit hören, jetzt, da Ihr sowohl um die Sache als auch um die Details wisst.«
    Der junge Mann dachte eine Weile nach. »Ihr könnt davon ausgehen, dass die Italienerin lügt.«
    »Warum?«
    »Weil sie immer lügt. Und wenn sie einmal nicht lügt, dann verheimlicht sie etwas. Und wenn sie weder lügt noch etwas verheimlicht, dann täuscht sie einen.«
    Er hatte dies gesagt, als sei es offenkundig, ohne jegliche Gefühlsregung.
    »Glaubt Ihr, sie lügt auch, was das Komplott betrifft?«, fragte La Fargue.
    »Ihr müsst zugeben, dass dieses Komplott ihr gerade recht kommt, um vom Kardinal geschützt zu werden, wo die Schwarze Kralle allem Anschein nach hinter ihr her ist.«
    »Trotzdem …«
    »Ja, natürlich, trotzdem könnt Ihr Euch nicht erlauben, den Behauptungen der Italienerin kein Gehör zu schenken. Risiko und Einsatz sind zu hoch.«
    »Ihr sagt es.«
    »Aber ich kann Euch zwei Dinge versichern. Erstens: Wenn es dieses Komplott wirklich gibt, dann hat es die Italienerin bloß erwähnt, weil es ihrem Interesse dient. Zweitens: Wenn sie Monsieur de Laffemas solche Schwierigkeiten bereitet, dann nur, weil es für sie von Vorteil ist, wenn die Zeit verstreicht. Zweifellos erwartet sie ein Ereignis. Bloß welches? Ich weiß es nicht. Und wahrscheinlich wird es, wenn wir dahinterkommen, bereits zu spät sein …«
    La Fargue schwieg und dachte mit in sich gekehrtem Blick lange nach. Doch er wurde von Almadès gestört, der an den Tisch trat, nachdem er sich geräuspert hatte, und ihm ein Schreiben reichte.
    »Das ist gerade angekommen«, erklärte der Spanier, bevor er sich wieder zum Gehen wandte.
    Laincourt beobachtete, wie der alte Edelmann den Brief las und dann mit einer Mischung aus Belustigung und Erstaunen den Kopf schüttelte.
    Schließlich fragte La Fargue: »Wenn Ihr die Italienerin treffen müsstet … wenn Ihr Euch in Ruhe und unter vier Augen mit ihr unterhalten könntet, wärt Ihr dann in der Lage, das Wahre und das Falsche in dem, was sie Euch auch erzählen mag, zu unterscheiden?«
    Der frühere Spion des Kardinals zuckte mit den Schultern und verzog das Gesicht. »Na ja, ich weiß nicht …«, gestand er. »Warum?«
    La Fargue reichte ihm das Schreiben. »Weil sie heute darum gebeten hat, mit Euch zu sprechen.«
    Mit dem Handrücken ausgeführt, traf ihn die Ohrfeige mit voller Wucht, ließ die Wunde an seiner Wange wieder aufplatzen und löste allgemeine Heiterkeit aus. Ni’Akt fiel hintenüber und bespritzte sich mit dem kargen Inhalt seines Fressnapfs, was das Gelächter nur noch schürte. Aber er stand sofort wieder auf. Seine Augen blitzten vor Zorn, und er baute sich vor demjenigen auf, der ihn geschlagen und grausame Freude an der Situation hatte.
    Sie waren alle Draqs – noch dazu Schwarzdraqs –, und so benahmen sich Draqs nun mal. Ni’Akt wusste das. Er war der jüngste der Truppe. Es war normal, dass er von den Älteren Spott und Demütigungen hinnehmen musste, bis ein anderer seinen Platz einnahm. Aber er war zu einem regelrechten Prügelknaben geworden, dem nichts erspart blieb, seit der besagten Nacht im Artois, in der er sich auf dieses vermaledeite Mischblut gestürzt hatte. Was ihm vorgeworfen wurde, war weniger die Tatsache, dass er die Hierarchie

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