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DrachenKind (German Edition)

DrachenKind (German Edition)

Titel: DrachenKind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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Jack es doch irgendwie geschafft hatte, die Tiere in Gedanken zu besuchen und sich mit ihnen zu unterhalten. Er würde das auch können, wenn er nur wollte. Er bremste stark, seine unsichtbaren, riesigen Flügel machten ein komisches Geräusch als mitten im Wind eine Menge Luft beinahe stehen blieb. Er verschloss alle seine Gedanken und Gefühle, bemühte sich, die Energieabstrahlung des Feuers in sich so gering wie nur möglich zu halten. Er verbannte die Angst, die Angst um Jack, die Angst etwas Dummes zu tun, die Angst entdeckt zu werden. Im nu erreichte er einen Zustand der Leere, nur die Gedanklichen Fesseln um die Ströme der Luft und den Wind blieben übrig. Dann konzentrierte er sich auf einen Strom an Gedanken, der einfach so, unbemerkt und verschlossen, auf den Felsen zuschoss. Er achtete genau auf die Reaktionen der, was auch immer sie waren, Kreaturen, die alles rund um das Land zu beherrschen schienen. Keine Antwort. War er zu weit weg? Ein weiterer Ruf verließ seinen Geist und machte sich auf die Suche nach dem gefangenen Empfänger. Wieder nichts. Eric versuchte es ein drittes Mal und ein Bild zuckte durch sein beinahe leeres Bewusstsein. Das Bild eines stockfinsteren Raumes, in dem sich etwas bewegte. Nur durch ein kleines Loch, sehr weit oben, drang ein fahler Lichtschein in den kleinen, schmalen, felsigen Raum. Eric hörte das Tropfen von Wasser. Und er spürte den Gestank von Schwefel. Das Bild verschwand. Er rief noch einmal, versuchte Jack irgendwie klar zu machen, dass er ihn sehen konnte. Das nächste Bild was er sah, zeigte einen Tiger, der einen blutigen Riss in der Seite hatte. Er lag in einer Pfütze direkt unter dem kleinen Loch. Seine Augen reflektierten etwas von dem wenigen Licht, das schwache Leuchten reichte aus, um seinen Zustand zu erraten. Eric schwieg. Jack war schwer verletzt, sehr schwach, und er selbst hatte keine Möglichkeit, einfach dorthin zu gehen und ihn nach höflichem Anklopfen an der Tür herauszuholen. Er wusste nicht, wo sich dieses schreckliche Verließ befinden konnte, er sah ja noch nicht einmal ein Gebäude oder dergleichen. Er hörte wie aus weiter Ferne gedämpft die Herzschläge seines Freundes. Ihre Verbindung überbrückte selbst eine derartige Entfernung, durch die magischen Sperren und sicher tödlichen Abwehrvorkehrungen hindurch. Eric spürte erneut einen kleinen Stich in der Seele. Jacks Leiden war unerträglich. Für sie beide. Keiner hielt es lange ohne den anderen aus, das war schon immer so gewesen, seit dem Tag, an dem sie beide sich richtig kennen gelernt hatten. Eric erinnerte sich daran, wie Jack sich gefühlt hatte, als er einfach ohne Worte oder Nachrichten davongeflogen war um allein zu sein und nachzudenken. Er würde garantiert nicht vergessen, welche Sorgen sich Jack gemacht hatte.
    Er flog dichter an die fliegende Insel heran, stieg steil nach oben. Im Licht des Mondes würde er sich alles ansehen, vielleicht einen Platz entdecken, an dem er Jack vermuten konnte. Er wurde wieder schneller, öffnete die Augen und konzentrierte sich wieder auf die Luft. Schon bald schwebte er unbemerkt über der gigantischen Reihe der Wachen, die sich einmal um die gesamte Insel zu wickeln schien. Er sah den beinahe schwarzen, feuchten, schroffen Stein, wie er abrupt endete und einen Abgrund in den freien Fall bildete. Die bizarren Muster der vielen, spitzen Felsen erinnerten ihn an ein Gebirge. Nahe der Küste war das Land kahl, Eric roch die Dämpfe von Sümpfen. Offenbar gab es sogar da unten eine Art Natur, die sich in einem so schlechten Zustand befand, dass Eric sie nicht richtig spüren konnte. Und das war das Eindeutigste, was er als Beweis erhalten konnte. Mit der Zeit erkannte er, dass sich der kahle Landstrich in eine schlammige Aschewüste verwandelte, aufgeweicht von der ewigen Feuchtigkeit inmitten der Wolken, des Nebels, der Gewitterfronten. Eric blickte geradeaus. Er sah eine große, breite Linie am Horizont aus der grelle Blitze in das schwarze Land einschlugen. Der Donner wurde vom lauten Getöse des Sturmes und dem saugenden, sprengenden Krach der Strudel übertönt. Er flog schneller, wollte sich nicht zu lange hier aufhalten. Jetzt, wo er direkt über der Steininsel flog, wurde der Schall des Unwetters reflektiert, kam ihm direkt von unten entgegen, konnte nicht mehr in die Tiefe ausweichen. Bei diesem Krach würde er Jack nicht mehr hören. Er hoffte auf Bilder, Gerüche oder Gefühle.
    Eric stieg immer noch höher. Der Anblick der

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