DrachenKind (German Edition)
der Tiere verstand.
„Eric, du sollen was wissen…Ich kennen Tiere und versteck, sie mich kennen…Ich ein Informant, sie wollen wissen wann Menschen bereit zu vereinigen…“
„Ich weiß“, sagte Eric, der es gerade in Jacks aufgewühlten Gedanken hatte lesen können.
Mia und Seath waren schneller oben als beim letzten Mal, offensichtlich hatten auch sie ihre Verblüffung ganz überwunden und dachten wieder an das Wichtige, den Krieg und den bevorstehenden Kampf. Entweder in ferner Zukunft oder sehr bald, keiner wagte darüber nachzudenken. Aber so, wie die Tage immer schneller vergingen und die andere Seite des Spiegels sich weiterentwickelte, würde es eher bald sein. Eric dachte nach. Wenn jeder eine Aufgabe im Leben hatte, welche hatten dann jene, die sich dem Herrscher freiwillig angeschlossen hatten? Was dachten die wohl? Es konnte ja nicht nur das Gute geben, nichts konnte ohne ein Gegenteil existieren. Die Gesetzte, eine Gleichung. Aber es konnte nur dann funktionieren, wenn entweder die positive Hälfte überragend war oder wenn ein Verhältnis von fünfzig zu fünfzig bestand. Was wollten sie denn tun, wenn all ihre Feinde ausgelöscht waren? Wenn wirklich alles freie Leben vernichtet und die Welt außerhalb des Spiegels eingenommen war? Er konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre wenn nur das Böse an der Macht wäre. Es gäbe dann nichts, worüber es herrschen konnte. Nur einen, der ganz oben säße und ein Imperium ohne Grenzen, ohne Feinde, ohne Lebensinhalt beaufsichtigte. Und dann? Es musste entweder zu Ende gehen, oder das Reich musste sich aufspalten, in weitere Imperien oder Großmächte. Das war die zweite, in dem Fall einzige Möglichkeit, welche neben der ersten, dem Ende, bestand. Eric dachte über die Begriffe gut und böse nach, konnte keine Anwendung mehr für sie finden. Sie waren genau so relativ wie die Zeit. Jene die das böse bekämpften, galten bei ihren Feinden als die Schlechten, die Bösen, und andersherum. Nun war es klar, das Gute sollte sich dafür einsetzen, Freiheit und Gleichgewicht zwischen den Kreaturen der Natur aufrecht zu halten. Aber wenn sie eine Einheit über dem Bösen standen, dann hatten sie das, was sie nicht wollten aber zeitweilig brauchten: Ungleichgewicht. Und wer entschied, was gebraucht wurde? Wer definierte die Notwenigkeit? War es dann wieder schlecht, unfair, waren sie dann böse, weil sie zu viel Macht besaßen und andere, die Schlechten, unterdrückten? Einer von Seaths eindringlichen Gedanken zog ihn aus seinen Träumereien. Sie fragte ihn etwas, musste sich aber wiederholen, denn er war geistesabwesend.
„Was hast du vorhin gehört?“
„Ich weiß nicht, was es war. Aber es hörte sich wie Hufgetrappel an, wie von Pferden. Schnell und hundertfach.“
Er schickte Seath die Erinnerung an das Geräusch, sie hatte Probleme den hochdetaillierten und genauen Gedankenstrom zu erfassen. Aber nach einigen Minuten hatte sie ihn reduziert, konnte was damit anfangen. Sie teilte ihn Mit Mia, beide sahen eine Weile lang ins Leere, versuchten herauszufinden, ob es wirklich die Pferde waren, von denen sie gehofft hatten, dass sie noch nicht von den Sechs bezwungen worden waren. Dann stieß Mia ein lautes und verzweifeltes „Verdammt“ aus, und Eric erkannte in ihren Gedanken die Bilder von riesigen Herden Wildpferden, einige groß und kräftig, andere nur so groß wie Ponys, friedlich grasend auf der Steppe, welche vermutlich die Übergangsfase zwischen den Kräuterwiesen und der Wüste darstellte. Eric wunderte sich. Er erkannte verschiedene Arten, konnte sie aber nicht benennen. Nur einige: Koniks und Przewalskipferde. Er wusste dass letzteres fast ausschließlich in den kälteren Gebieten zu finden war. Es war sehr zottelig und klein, niedlich. Vielleicht lebten sie ja in den höher gelegenen Gebieten, oder gar nur auf dem Eis, welches Eric nun schon so gut kannte, dass er es als Kontinent bezeichnete, wegen seiner Ausmaße. Die Koniks kamen ihm bekannt vor, aber er hatte keine Ahnung, wie er sie einordnen sollte. Mias Gedanken sagten ihm, dass sich viele Arten vereint hatten um zusammen zu bleiben. Nur so konnten sie sicher gehen, dass nicht zu viele von ihnen unbemerkt verschwanden. Zu der Zeit, als sie gezwungen wurden, einen Lebensraum zu finden in dem sie alle sich einleben konnten, war der Herrscher noch nicht in der Lage gewesen, den Willen von hunderttausenden Tieren auf einmal zu brechen. Aber jetzt…Eric schloss die Augen. Er verstand
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