Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
werden wir die 266
    Wahrheit nie erfahren. Doch da Evelene so häufig schwanger war, würde es mich nicht wundern, wenn Faroguy sich gelegentlich bei einer anderen Frau …
    Erleichterung verschaffte.«
    »Daran darfst du nicht einmal denken«, schnitt Lobirn ihm barsch das Wort ab. »Und behalte deine Verdächtigungen bitte für dich.«
    »Ich werde mich hüten, so etwas in der Öffentlichkeit zu äußern. Aber Faroguys Vorliebe für diesen Neffen gibt mir schon Rätsel auf. Er wurde geboren, als Evelene etliche Fehlgeburten hatte, bis dann endlich Farevene auf die Welt kam.« Danach schnitt Mallan dieses Thema nie wieder an.
    Fax' anstößiges Verhalten war das Einzige, was Robinton während seines Aufenthaltes in Burg Hochland störte. Dank Mallans Einmischung erlebte er sogar sein erstes Abenteuer mit einer Frau. Robinton hatte sich nie viel um sein Aussehen gekümmert, und in einen Spiegel schaute er nur, um sich zu vergewissern, ob sein Haar auch ordentlich aussah. Die langen, dunkelbraunen Haare trug er zu Zöpfen geflochten, wie es der derzeitigen Mode entsprach. Allmählich verlor er seine Schlaksigkeit und setzte Fleisch an, nicht zuletzt, weil Lotricia ihm weiterhin Naschereien zusteckte. Die anstrengenden Wanderungen durch die Berge stärkten seine Muskeln, und aus dem großen, dünnen Jungen entwickelte sich ein stattlicher junger Mann.
    Als Harfner spielte er zumeist zum Tanz auf, anstatt sich selbst an diesem Vergnügen zu beteiligen. Eines Tages sah Mallan, wie Rob sich während einer Tanz-pause mit drei jungen Mädchen unterhielt. Er kam hinzugeschlendert und stieß Robinton in die Seite.
    »Ich löse dich ab, Rob. Höchste Zeit, dass du auch mal das Tanzbein schwingst.« Ein zweiter Rippenstoß, begleitet von einem Augenzwinkern. Als Robinton zu einem Protest ansetzen wollte, wandte sich Mallan an 267
    eines der Mädchen. »Er ist schrecklich schüchtern, Sitta. Und weil er andauernd musiziert, kennt er keinen einzigen Tanzschritt.«
    »Das stimmt nicht … natürlich kann ich tanzen«,
    widersprach Robinton und forderte Sitta hastig zum Tanzen auf. Sie war ihm schon früher aufgefallen.
    Er bewunderte ihr liebliches Gesicht mit den unge-wöhnlichen Mandelaugen und ihre zierliche Figur, die durch das dunkelblaue Festkleid vorteilhaft betont wurde. Robinton fühlte sich lediglich unsicher, wenn es darum ging, ein Mädchen anzusprechen, das ihm gefiel.
    »Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen«, erwiderte Sitta tugendhaft und legte ihre winzige Hand zwischen Robs schwielige Finger.
    »Dabei wollte ich es die ganze Zeit«, gab er aufrichtig zu.
    »Dann hast du dir also endlich ein Herz gefasst, Harfner«, gab sie keck zurück. Auf der Tanzfläche nahmen sie gegenüber Aufstellung und grüßten artig, wie es die anderen Paare taten.
    Sitta war ein braves Mädchen, und nach zwei Tänzen mit Robinton schlug sie vor, er solle mit einer ihrer Freundinnen tanzen, um keinen Anlass für Tratsch zu geben. Robinton stimmte zu. Für ihn als Harfner schickte es sich ohnehin nicht, jemanden demonstrativ zu bevorzugen. Zum anderen wollte er mit dem Tanzen noch nicht aufhören. Es gefiel ihm ungemein.
    Er forderte zuerst Triana und dann Marcine auf.
    Triana war ein lustiges Persönchen. Hauptsächlich schien es ihr darauf anzukommen, dass man sie tanzen sah, mit wem sie über die Tanzfläche wirbelte, war ihr wohl eher gleichgültig. Marcine war eine auffallend gute Tänzerin und außerdem eine kurzweilige Gesprächspartnerin. Danach musste Robinton wieder musizieren.
    268
    Triana machte sich auf die Suche nach einem neuen Partner, doch Robinton zollte sie ein großes Lob. Sie sagte, er sei einer der besten Tänzer, die sie kannte.
    Sitta und Marcine begnügten sich damit, neben dem Podium zu warten, bis Robinton wieder frei war.
    In den nächsten Tagen schien er Sitta und Marcine zufällig immer wieder zu begegnen. Dann wurde er für vier Tage in eine Ansiedlung geschickt, um zu unterrichten. Als er spätabends heimkam, traf er Sitta in der Großen Halle, und wie selbstverständlich sorgte sie dafür, dass er eine warme Mahlzeit und etwas zu trinken bekam. Und später wärmte sie ihn im Bett.
    Robinton benutzte dasselbe Zeichen wie Mallan und die älteren Gesellen – er kippte einen Stuhl schräg gegen den Tisch, damit die anderen nicht seine Stube betraten. Zusammen mit Sitta lernte er die Freuden der Liebe kennen, und er fand dieses Erlebnis höchst angenehm. Sitta lauerte ihm an allen möglichen und

Weitere Kostenlose Bücher