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Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition)

Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition)

Titel: Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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verschlingenden Strudel hinein, und spürt etwas säuerlich aus dem Magen emporschießen.
    Klugwarm grinst ihn wohlwollend an und stößt mit dem blutigen Klumpen auffordernd gegen den Helm.
    Nimm es, Lichtkopf Mehrklug, krachen die Worte des Riesen in seinem Schädel wie Detonationen, sprengen ihm fast das Gehirn auseinander. Das Blut ist stellenweise zu krustigem Schorf geronnen – schmierige, glänzende Flecke.
    Dampfende Schwaden schlagen Goff aus Klugwarms weit aufgerissenem Mund entgegen, in dem gelbliche Zahnstümpfe schimmern. Das mit Beulen und Schwielen bedeckte Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse höchsten Wohlbehagens – dann beißt Klugwarm kraftvoll in das Fleisch…
    Ein wilder, tierischer Schmerz rast durch Goffs Eingeweide. Goff brüllt auf und schlägt wie wahnsinnig um sich, stößt mit den Füßen in das Leibergewühl und bahnt sich einen Weg.
    “Sie fressen sich gegenseitig auf! Raus hier, Marigg! Das sind Kannibalen!” Er schreit wie ein Verrückter, kämpft sich durch die ineinander verschlungenen Körper.
    Der Lichtkegel seiner Lampe huscht über zurückzuckende Köpfe und milchig glänzende Augen. Furchtbare, tödliche Angst hat Goff gepackt. Mit wuchtigen Schlägen arbeitet er sich vorwärts, schmettert seine Fäuste in panischem Entsetzen in die gräßlichen Gesichter. Wie konnte er nur so vertrauensselig sein. “Marigg! Antworte doch endlich!” kreischt er mit überkippender Stimme. Keine Antwort.
    Ein grauenvoller Verdacht keimt in ihm. Goff muß sich erbrechen. Warm und feucht quillt es in erstickenden Stößen aus seinem Hals. Seine Phantasie peinigt ihn mit Schreckensvisionen von einem Skaphander, den raubtierartige Zähne zerrissen haben, von einem zerfetzten Körper. “Marigg!” schreit er erneut.
    Da hört er ein qualvolles Stöhnen in den Helmkopfhörern, wie aus weiter Ferne, kaum zu unterscheiden von dem Prasseln und Knistern, daß er erst jetzt bemerkt. Im selben Moment wird es blendendhell um ihn, er rutscht über eine höckrige, zuckende Masse und schlägt hart auf. Für Sekunden verliert er das Bewußtsein.
    Als er aber spürt, wie Hände nach ihm greifen, ihn hochzerren, da schlägt er wieder wie wild um sich, mobilisiert die letzten Kraftreserven. Allmählich dringt die Stimme in sein Bewußtsein: “Verdammt noch mal, lassen Sie das doch… Hören Sie endlich auf!” Etwas umschlingt ihn und preßt ihm die Arme gegen den Körper. Jetzt erst kommt Goff zu sich.
    Vor ihm steht der Proximer mit dem Katzengesicht und brüllt ihn an. Der Griff des Mannes hinter ihm lockert sich. Doch als Bruno von der Hohen Aue losläßt, knicken Goff die Beine ein. “Hoppla!” hört er die hohe Stimme des Dicken, der gleich wieder zufaßt.
    Goff wischt sich mit der zitternden Hand den Schmutz vom Helm. “Sie haben…, sie haben Ellis…”, keucht er entkräftet. “Quatsch, gar nichts haben sie”, sagt Styx gelassen.
    Eine sanfte Berührung am Oberarm läßt Goff zusammenfahren. Dann tritt Marigg in sein Blickfeld.
    “Der Idiot hat genau auf das Mikrofon gekotzt, deshalb konnte er nicht antworten!” Styx grinst, etwas fahl im Gesicht. “Was war denn überhaupt los? Sie haben ja wie ein Stier gebrüllt.”
    Goff schüttelt matt den Kopf und atmet tief durch. Immer noch quält ihn Brechreiz.
    “Sie haben doch nicht erwartet, daß es in diesem stinkenden Haufen so gemütlich ist wie in einem Plusterfarnbett, oder?” Styx' Ironie muntert Goff langsam wieder auf. Widerwillig dreht er sich um, geht dabei aber einige Schritte, um eine größere Entfernung zwischen sich und die Glumpe zu legen.
    “Keine Angst, die sind erst mal weg”, sagt Styx gleichmütig, und der dicke Bruno flüstert erleichtert: “Endlich, endlich sind sie wieder weg.”
    Goff sieht nur noch eine gefrorene Schleimspur, die sich in der Tiefe des Ganges verliert. “Das beste wird wohl sein, wir gehen erst mal zum Lander zurück”, schlägt Styx vor.
    Durch die verschmierte Scheibe kann Goff sehen, wie Marigg heftig nickt. Dann machen sie sich auf den Weg. Niemand spricht ein Wort. Goff wird immer wieder übel vom Geruch in seinem Helm.
    Als sie aus dem eingestürzten Tunnel nach oben steigen, erleben sie eine Überraschung. Auf einem gleißenden Feuerstrahl steht ein Raumschlepper der Basis über dem Landefeld der zerstörten Station Nabuthot und sinkt langsam, landet. Sie springen in den Merkurrover und jagen zum Lander zurück. Hoch droben entdeckt Styx einen leuchtenden Punkt, und kaum hat er die

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