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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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hinunterrutschte und dann weiter in Richtung Deck glitt. Willen und zwei andere fingen den kleinen Fandoraner auf. Falkenwind und Jondalrun liefen auf ihn zu, aber es war Ceria, die seinen Namen ausrief: »Amsel!«, rief sie. »Amsel, du bist also heil und gesund!«
    Jondalrun hörte ihre Worte und hatte das Gefühl, er werde wahnsinnig. »Amsel?«, dröhnte er. »Amsel aus Fandora?« Dann sah er einen weißen Haarschopf zwischen den Beinen von zwei simbalesischen Soldaten hervorschauen. »Macht mir Platz!«, brüllte Jondalrun und drückte sich an den anderen vorbei. Einige Schritte von ihm entfernt stand der Erfinder, den er des Mordes an seinem Sohn beschuldigt hatte!
    »Du!«, rief Jondalrun aus. »Du lebst doch gar nicht mehr!«
    Amsel erblickte den Ältesten, und obwohl er noch benommen war, rief er: »Ich habe herausgefunden, wer Johan ermordet hat!«
    »Das kann nicht sein!«, brüllte Jondalrun. »Dieser Mann war in einem brennenden Baumhaus eingeschlossen! Er kann unmöglich hier stehen!«
    Bevor Amsel antworten konnte, umarmte ihn Ceria voller Freude. »Er ist hier, und er ist ein Held!«, rief sie. »Er ist unser aller Held. Er hat einen Feuerdrachen hierhergebracht, der die Frostdrachen abwehren wird.«
    Amsel lächelte unsicher. »Es sieht so aus, als wäre der Krieg beendet«, sagte er.
    »Ja«, erwiderte Falkenwind. »Aber ein anderer Krieg hat begonnen.«
    Er blickte hinauf zum Himmel. Gegen das Mondlicht, nur hin und wieder von Wolkenstreifen berührt, hoben sich zwei gigantische Umrisse ab. Der Schwarm der Frostdrachen hielt sich zögernd im Hintergrund. Unter den Blicken der Fandoraner und Simbalesen näherte sich der Letzte Drache dem Düsterling.
    Der Düsterling schrie auf voller Furcht und Zorn. Es lebte doch noch ein Drache, ein Feuerdrache, der vor dem Feuer der Menschen keine Furcht hatte! Er war aus dem Dunkel gekommen, der Düsterling wusste nicht, wie oder woher, aber er wusste, dass er den Drachen besiegen musste. Erst dann konnten die Frostdrachen ihren Flug nach Süden fortsetzen. Wenn der Drache sich durchsetzte, würden die Frostdrachen dem alten Verbot folgen und untergehen – so wie die Feuerdrachen, die Vorfahren dieses Drachen, schon vor langer Zeit untergegangen waren.
    Die Frostdrachen hingen stumm hinter dem Düsterling in der Luft und sahen den Feuerdrachen näher kommen.
    Der Düsterling zischte; er wusste, welche Verehrung die anderen dem Drachen entgegenbrachten. Und er selbst spürte ähnliche Gefühle in sich, besonders, da er ja teilweise von den Feuerdrachen abstammte. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er sich den Wünschen des Drachen gefügt, doch nicht jetzt! Das Zeitalter der Drachen war vorbei.
    Der Letzte Drache flog auf den Düsterling zu. Gemäß einer uralten Angriffsregel würde er das Wesen einmal umkreisen, bevor er angriff. Er hatte nicht den Wunsch, zu kämpfen, aber aus den Schreien des dunklen Geschöpfs ging hervor, dass es zum Kampf entschlossen war. Der Letzte Drache brüllte laut, als er durch die Wolken hinabstieß, und machte damit den furchterfüllten Frostdrachen seine Absicht klar.
    Die Frostdrachen schrien auf, und der Letzte Drache sah, dass der schwarze Frostdrache direkt auf ihn zustürzte. Er hatte ihn nicht umkreist. Seine Krallen waren ausgestreckt. Er griff an!
    Der Letzte Drache war alt und verletzt; er konnte nicht schnell genug wenden, um den Krallen des Düsterlings auszuweichen, und wurde an einer Seite verletzt. Auf den Schiffen in der Tiefe sahen alle die beiden Silhouetten vor dem Vollmond aufeinanderstoßen. Der Letzte Drache verlor etwas an Höhe. Amsel hielt den Atem an. Doch dann raffte der Drache sich wieder auf und flog auf den Düsterling zu.
    Falkenwind ließ die beiden Kämpfer nicht aus den Augen. Die Feuerringe um die Schiffe herum waren in den Wellen erloschen, und einige Fässer waren in dem Durcheinander über Bord gegangen. Wenn die Frostdrachen noch einmal angriffen, stand es schlecht um die Verteidigung.
    Der Düsterling schoss vor; er wusste, dass er seinem Gegner keine Atempause geben durfte. Er stieß hinunter und hackte mit den Krallen an den Enden seiner Flügel nach dem Hals des alten Drachen, aber der Drache zog den Kopf ein, und die Hiebe zischten durch die dünne, kalte Luft.
    Der Letzte Drache wusste, dass dieses Wesen anders war als die anderen Frostdrachen. Abgesehen von seiner Größe und Farbe, war da auch eine Intelligenz, eine Entschlossenheit, für einen höheren Zweck zu siegen. Der kleine

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