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Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Titel: Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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abgelenkt, und Ursa trat zu und erwischte sie im
Bauch. Als sie zusammenknickte, trat er mit dem anderen Bein
noch höher und traf sie am Kinn. Sie fühlte ein Knacken und
brach zusammen, wobei sie das Schwert fallen ließ. Ursa
versetzte Kit einen weiteren, noch gemeineren Tritt in die
Seite, ehe sie das Bewußtsein verlor.
Ursa stand über ihr und wickelte seine Hand eilig in einen
Fetzen, den er von seiner Tunika abgerissen hatte. Die
verbundene Hand blutete heftig, doch der Schnitt war im
Prinzip weder besonders tief noch sehr schmerzhaft. Ursa
wußte, daß er heilen würde. Auf seinem Gesicht zeigte sich
hauptsächlich Ärger. Seine Augen waren kalt und
unnachgiebig.
Er hob Becks Schwert auf und wickelte es etwas mühsam
wieder in seine sorgfältige Verpackung. Kitiara regte sich
nicht.
Ursa schlurfte zu seinem Pferd und stieg steif in den Sattel.
Er wollte Becks Schwert gerade wieder in sein Gepäck
zurückstecken, als er wieder zu Kitiara sah und seine Meinung
änderte.
»Hier«, sagte er mit belegter Stimme zu niemand
bestimmten.
Er warf das Schwert neben ihren zusammengekrümmten
Körper auf den Boden. »Hast du dir verdient, Fräulein Kitiara«,
fügte er hinzu, während er sein Pferd wendete.
Kapitel 8
Stumpfhausen
    Als Kitiara mühsam wach wurde, kam sie sich vor, als hätte
man ihr ein Schlafmittel verabreicht. Der klopfende Schmerz,
der ihr einen Augenblick später bewußt wurde, weckte in ihr
den Wunsch weiterzuschlafen. Dann kehrte die Erinnerung an
ihre häßliche Auseinandersetzung mit Ursa zurück.
    Der Zorn riß sie so abrupt auf die Beine, als würde sie am
Seil hochgezogen. Als sie ihre Kleider abklopfte, bemerkte Kit
ein langes, schmales Bündel, das zu ihren Füßen lag. Becks
Schwert, registrierte sie. Ursa mußte es zurückgelassen haben.
Wenig genug für meinen Einsatz<, dachte sie. Das Gesicht von
El-Navar mit seinen Augen wie Diamanten und seinen
schwarzen Schlangenhaaren kam ihr wieder in den Sinn. Auch
das war geschehen, eine Einweihung, der sie nicht länger
neugierig oder zögernd entgegensehen mußte.
    Das diesige Morgenlicht enthüllte häßliche Blutergüsse, die
sich über Kits Kiefer und Hals erstreckten. Sie betastete sie
behutsam. Aber, überlegte sie, die Tochter von Gregor Uth
Matar läßt man nicht einfach im Staub liegen.
    Kit hob das Schwert auf und band es sich auf den Rücken,
bevor sie Cinnamon losmachte und, neben ihrem Pferd
herhinkend, Ursas Fährte folgte. Wie sie sich hätte denken
können, endete die Verfolgung nach einer schmerzhaften
halben Stunde an einem Bach, wo die Spuren aufhörten. Ursa
war ein zu erfahrener Kämpfer, als daß ihm kein gekonntes
Verschwinden gelungen wäre. Kit wußte, daß sie seine Spur
nie wiederfinden würde, und selbst wenn, würde sie unterwegs
wieder irgendwo verschwinden.
    Als sie so dastand, merkte Kit, wie hungrig sie war. Sie
hockte sich ans Wasser und trank mit großen Schlucken. Dann
munterte sie Cinnamon mit den Worten auf, daß auf sie am
Ende des Tages bestimmt ein warmer, gemütlicher Stall
wartete, schwang sich mühsam auf ihr Pferd und brach auf,
ohne zu wissen, wohin.
    Silberloch lag zehn bis zwanzig Meilen nördlich, doch
dorthin wagte sie nicht zu gehen. Die Männer, die sie gejagt
hatten, würden dort auf jeden Fall nach ihr suchen.
    Aber Kitiara nahm an, daß es unweit von hier im Süden und
Westen kleinere Siedlungen geben würde, welche die
Straßenbauer versorgten.
    Gegen Mittag befand Kit sich in den südlichen Vorbergen,
wo sie sich sicher fühlte. Silberloch war einen halben Tagesritt
entfernt. Sie befand sich in einer Gegend, wo der Wald
spärlicher wurde und das Land scharf zu spitzen Graten
anstieg. Weiter westlich wurde das Land karg und unwirtlich.
Nicht einmal Söldner würden versuchen, in diese Richtung zu
entkommen, dachte sie zuversichtlich.
    Kitiara näherte sich ein paar Gebäuden. Kein richtiges Dorf,
eher eine hastig errichtete Ansammlung von Zelten, Hütten,
Baracken und hin und wieder einem Blockhaus.
»Stumpfhausen« stand auf einem Schild. Der Name stammte
zweifellos daher, daß die Holzfäller alle Bäume im Umkreis
gefällt hatten, so daß nur noch die Stümpfe übrig waren. Ein
zusammengewürfelter Haufen Bewohner belebte die
matschigen, unbefestigten Straßen. Immerhin gab es
mindestens ein Lokal, wo man etwas zu essen und zu trinken
bekommen konnte, wie die halb verhungerte Kit sah.
    Allerdings gab es da das gewisse Problem, daß sie kein Geld
hatte.
Als Kit näher kam, sah

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