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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Tanis. »Ich bin nicht so wichtig…«
* * *
    Flint blickte in den Spalt in der Eiche, der ihm vor ein paar
Monaten das Leben gerettet hatte. Zu Flints Erleichterung hatte
sich der Baum inzwischen wieder geöffnet. Er betrat die Höhle.
Windsbraut folgte ihm auf den Fuß, ohne daß Flint sie
beachtete.
    »Wie bin ich letztes Mal durchgekommen? Was habe
ich
gemacht?« murmelte er, während er mit einem brennenden
Holzscheit in der Hand knöcheltief im trockenen Laub stand.
»Die Rune.« Er sah nach unten. »Der Boden des Baums hat
Feuer gefangen. Vielleicht war es das.« Er dachte nach. »Nun,
wenn ich mich irre, komme ich eben in den Flammen um.«
    »Na, schön«, sagte er und berührte die Blätter mit der
Fackel.
Flammen loderten auf.
* * *
    Miral rannte den zweiten Balkon entlang, um die
Wendeltreppe zum Erdgeschoß hinunterzulaufen. Gilthanas
war schon viel zu lange in dem Korridor. Etwas lief nicht nach
Plan. Er tobte innerlich.
    Als er die Tür zum Treppenhaus erreichte, hörte er entsetzte
Worte in der Menge und drehte sich um.
»Porthios kommt bewaffnet!«
»Was?«
»Zum Kentommen kommt der junge Elf nie bewaffnet!«
»Was hat das zu bedeuten?«
Solostaran erbleichte, als er die Gestalt anstarrte, die er für
seinen Sohn und Erben hielt, doch er konnte sich beherrschen.
»Porthios«, befahl er. »Sag mir, was das soll.«
    »Es ist ein Mörder im Turm«, schrie Tanis und fegte sich die
Kapuze vom Gesicht.
Wieder brachen die Adligen in erschrockene Rufe aus,
während sich die Menge unwillkürlich teilte und Tanis mit dem
Schwert in der Hand hindurch eilte. Mit einem Sprung war er
auf dem Podium neben der Stimme.
»Tanthalas!« schrie Miral von oben. »Aber du bist doch tot!«
Der Junge fuhr zu dem Magier herum. Tanis’ Blick traf sich
mit dem von Miral, und der Magier sah den Schmerz in den
Augen des Halbelfen. »Woher weiß du das, Zauberer?« gab er
zurück.
»Wachen!« donnerte Tyresian.
Tanis hielt sein Schwert hoch. Elansas Amulett glitzerte wie
eine kleine Sonne. »Der Zauberer hat schon zweimal getötet,
und heute will er noch mehr Morde begehen.« Er zeigte mit
dem Schwert auf Miral.
Miral bekämpfte einen Lachanfall angesichts des Chaos
unter ihm. Gab es einen besseren Zeitpunkt für seinen letzten
Spruch? Er begann zu singen.
»Bei den Göttern«, bellte Tyresian. »Der Halbelf hat den
Verstand verloren. Und der Zauberer auch. Wachen!«
»Tanis, wo ist Porthios?« kam Lauranas schriller Schrei.
»Und Gilthanas?«
Tanis hatte keine Zeit zu antworten. Er drängte sich durch
die Adligen zur Treppe. Schwarzgekleidete Palastwachen
strömten in den Turm, erkannten jedoch nicht gleich, daß es
der Halbelf war, den Tyresian festnehmen wollte. Tanis
schlüpfte zwischen ihnen durch, warf sich gegen die Tür zur
Treppe und nahm immer drei Stufen auf einmal.
Als wenn die Worte in seinem Kopf dröhnten, hörte Tanis,
wie Miral mit seinem Spruch fortfuhr. Über ihnen knirschte die
Spitze des Turms.
Plötzlich erschien vor ihm auf den Stufen Eld Ailea.
Tanis warf sich gegen die Wand der ersten Empore.
»Ailea!« rief er. »Du bist nicht tot.« Sie sah ihn an und
lächelte.
Dann war es plötzlich nicht mehr Ailea, sondern Xenoth, der
laut lachte und spöttisch auf den Halbelfen zeigte. Tanis hielt
das Schwert vor sich und kämpfte gegen die Panik an, die in
ihm aufstieg.
Xenoth verwandelte sich in einen Elfen mittleren Alters mit
schmalem Gesicht und reinblauen Augen. Sein Arm stützte
eine blasse Frau mit langen, weizenblonden Locken und
braunen Augen. Sie sah Tanis an, hob schwach eine Hand und
flüsterte: »Tanthalas, mein Sohn.«
Tanis stand reglos da. Das Herz schlug ihm bis zum Hals,
denn die Qual dieses Moments drang tief in ihn ein. Dann riß
er sich los und schrie: »Das ist Zauberei!« Die beiden Gestalten
lösten sich schimmernd in Luft auf.
Er stürmte durch den Platz, wo sie gestanden hatten. Kalte
Luftfinger streiften seinen Arm, als er vorbeirannte.
»Miral!« schrie er, als er auf den zweiten Balkon sprang.
Drei Mosaikteilchen lösten sich und stürzten in die
wimmelnde Elfenmenge. Ein dünner Riß tat sich in der Spitze
des Turms auf.
In diesem Augenblick erschienen mit einem Donnerschlag
Flint und Windsbraut auf dem Podium.
»Arelas!« brüllte der Zwerg. Seine Stimme hallte durch den
Turm. »Arelas Kanan!« Er zeigte mit dem Hammer auf den
Magier.
Mirals Singsang wurde langsamer und brach ab. Mit
erhobenen, allmählich schweißnassen Händen hielt er den
Spruch auf und sah auf Flint

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