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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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seine wackligen Beine. »Was ist hier los,
Kender? Was für faule Tricks hast du vor?«
»Keine Tricks, Flint. Ich bin gekommen, um euch hier
rauszuholen.« Tolpan strich sich seine verknitterte Jacke glatt
und wich zurück. »Wie gefiel euch mein Auftritt?«
Tanis spähte durch das Fenster in der Tür, um festzustellen,
ob die Wachen etwas von dem Lärm mitbekommen hatten,
aber draußen rührte sich nichts. Er drehte sich wieder zu
Tolpan um. »Was geht hier vor, Tolpan? Wie hast du das
gemacht?«
»Selana hatte so einen Zaubertrank, und den haben wir
geteilt, damit man uns nicht erkennt.« Tolpan wischte sich die
letzte Lachträne aus dem Auge. »Das ist wirklich toll. Ihr
solltet es bei Gelegenheit mal ausprobieren. Ich war schon ein
Vogel und eine Fliege und eine Maus und alles mögliche.«
»Wo ist Selana denn überhaupt?« fragte Tanis, der wieder
durch das kleine Fenster in der Tür blickte, als wenn sie gleich
dort auftauchen würde.
Tolpan wurde ernst. »Das ist eine lange Geschichte, aber wir
wurden getrennt, und jetzt ist sie unterwegs in die Berge, hinter
dem Magier her – weil, der hat das Armband. Ich würde es
euch ja genauer erzählen, aber ich weiß nicht, wie lange der
Trank noch wirkt. Wir sollten uns erst in Sicherheit bringen.
Ich erzähle euch die ganze Geschichte später, wenn wir
unterwegs sind, um Selana zu retten.«
Tanis und Flint nickten. »Hast du einen Plan?« fragte Flint.
»Guckt einfach zu.« Wieder war Tolpan von wirbelnden
Lichtern umgeben und verwandelte sich in den orange-cremeweißen Spaniel zurück. Er lief zur Tür, wo er bellte, winselte
und an dem schweren Holz kratzte.
Dunkan und Julius im Vorraum unterbrachen ihr Spiel und
sahen sich um, weil sie nach dem Hund suchten. »Klingt, als
wäre er hinten bei den Zellen, Julius. Sieh doch mal nach, was
los ist, und bring ihn hierher.« Der jüngere Wächter stand
widerstrebend auf, nicht ohne zuerst die wenigen, übrigen
Kupferstücke in einen kleinen Beutel zu füllen und diesen in
den Gürtel zu stecken. Mit dem Schlüsselring von der Wand
schloß Julius die Eisentür auf und ging nach hinten in den
Zellentrakt. Kurz darauf blickte er durch die Zellentür und
kratzte sich am Kopf.
»He, ihr beiden, wie ist denn der Hund zu euch
reingekommen?«
Flint sagte: »Der ist unter der Tür durchgekrochen.« Tanis
nickte, und Tolpan bellte einfach weiter.
»Das ist unmöglich«, stellte Julius fest. »Der Hund kann auf
keinen Fall unter der Tür durchgekommen sein. Der Spalt ist
überhaupt nicht breit genug.«
Flint kniff die Augen zusammen und machte eine
Handbewegung zur Tür hin. »Du und ich, wir wissen beide,
daß die Tür abgeschlossen ist, also erzähl du mir, wie er hier
reingekommen ist.«
Dunkan ging zu Julius nach hinten. »Wie zum Teufel ist der
Hund da reingekommen?« fragte er sich laut, als er in die Zelle
sah.
»Haben wir doch gesagt, unter der Tür durchgekrochen«,
wiederholte Tanis.
Flint fügte hinzu: »Holt ihn hier raus, ja? Er macht einen
Heidenlärm.«
»Wenn er reingekrochen ist, warum kriecht er dann nicht
einfach wieder raus?« fragte Julius.
»Das ist ein Hund, kein Studierter – vielleicht hat er nicht
daran gedacht«, knurrte Flint. »Jedenfalls will er offenbar
genausowenig hier drin sitzen wie ich. Könnt ihr ihn nicht
rauslassen, damit wir hier mal ein bißchen schlafen können?«
»Äh, doch.«
Julius griff nach dem Schlüssel, doch Dunkan hielt ihn
zurück. Der ältere Wächter zog sein Schwert und stellte sich
gegenüber der Zellentür auf. »Jetzt laß ihn raus.«
Bis zu diesem Punkt hatten Tanis und Flint keine klare
Vorstellung gehabt, was Tolpan vorhatte, doch sie wußten, daß
es nicht so günstig war, sich auf zwei bewaffnete Männer in
Rüstung zu stürzen. Als die Tür aufging, standen sie geduldig
da, während Tolpan in den Gang lief. Julius schlug die Tür zu,
und während er sie verschloß, trat Dunkan nah ans Fenster und
sagte: »Jetzt habt ihr eure Ruhe, Jungs.«
Während alles sich auf die Tür konzentrierte, bemerkte Tanis
einen blassen Lichtblitz hinter den Wachen. Ein rascher Blick
zu Flint verriet dem Halbelfen, daß sein Freund ihn auch
gesehen hatte.
Als Julius und Dunkan wieder in den Vorraum gehen
wollten, bestätigten zwei Aufschreie, denen ein lautes Knurren
folgte, Tanis’ Vermutung. Er rannte zur Tür und blickte durchs
Fenster. Links sah er Julius und Dunkan an der hintersten
Zellentür kauern, ihre zitternden Kurzschwerter nach vorn
gestreckt. Rechts sah er

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