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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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fragte er gereizt.
    Flint sah ihn finster an. »Ich dachte mehr an die Male, wo er
das Armband gestohlen hat, womit dieser ganze Alptraum
angefangen hat, aber ich gebe zu, daß er hin und wieder ganz
nützlich war«, sagte er. Dann senkte er den Kopf. »Was sollen
wir jetzt also machen?«
Sie sahen zu dem Kender rüber, dessen Eisscholle sich
gerade in einem Haufen alter Zweige in der Mitte des Flusses
verfangen hatte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tanis und kratzte sich am Kopf,
»aber uns sollte lieber bald etwas einfallen, weil der Fluß
weiter unten immer breiter wird, und ich meine, ich kann mich
an einen kleinen Wasserfall etwa an der Schneegrenze
erinnern.«
    Flint sah Tanis erschrocken an.
Der Halbelf schnippte mit den Fingern. »Ich hab’s! Wir
suchen einen langen Ast. Den halten wir ihm hin und ziehen
ihn an Land.« Flint nickte zustimmend und schloß sich Tanis
sofort bei seiner hastigen Suche nach einem langen, festen Ast
an.
    Was Tolpan anging, so war der nicht gerade auf »Unfug«
aus, aber er war auch nicht allzu unglücklich über das, was mit
ihm geschah. Auf der tanzenden, schwankenden Eisscholle
entlangzutreiben, erinnerte ihn an das Türenreiten von früher,
einen sehr beliebten Wintersport der furchtlosen Kenderrasse.
In seiner Heimatstadt Kenderheim hatten die Kender damals
beim ersten, ausreichenden Schnee die Haustüren ausgehängt
und waren auf ihnen
– ob alt oder jung – im Stehen die
verschneiten Hänge heruntergerutscht. Unternehmungslustigere
Kender fuhren auf den Türen gern schneebedeckte Treppen
hinunter, denn vielen Häusern in Kernderheim fehlten Dach
oder Wände, so daß auch innen eine dicke Schneedecke lag.
    Die mutigsten Kender waren sogar dafür bekannt, daß sie
mehrstöckige Gebäude mit Schrägdächern hinabschossen.
Diese Methode war aber nicht gern gesehen, weil so viele
Passanten
– ganz zu schweigen von den Türenreitern

umgefahren und verletzt wurden und die Nachbargebäude
unweigerlich Schaden nahmen.
    Bei der Erinnerung an einen Kindheitsfreund, der mit
wehendem Haarknoten von einem Haus gesegelt war, seufzte
Tolpan nostalgisch. Er war jahrelang nicht mehr zu Hause
gewesen, ob zum Türenreiten oder zu anderen Anlässen. Und
diese Eisscholle war zwar etwas Ähnliches, kam aber doch
erheblich langsamer vorwärts als eine gewachste Tür an einem
Steilhang.
    »Tolpan, halt dich an dem Ast fest, dann ziehen wir dich an
Land«, rief Flint. Tolpan sah den Zwerg ein Stück flußabwärts
am linken Ufer hocken. Er streckte ihm einen langen, dünnen
Ast hin. Tanis stand hinter dem Zwerg, um jederzeit
mitanpacken zu können.
    »Mach schnell, bevor du an mir vorbeitreibst!« sagte Flint.
»Außerdem kann ich diesen Ast nicht ewig halten!«
Tolpan kroch zum Rand der Scholle und streckte seine Hand
so weit aus, wie er es wagte, aber ihn trennten immer noch
mehrere Fuß von dem Halt. Angestrengt streckte er seine
Finger nach der dünnen Astspitze aus. Die Strömung trieb
seine Scholle näher. Wenn er nur die Spitze berühren könnte…
Er drehte den Kopf zur Seite, um eine größere Reichweite zu
haben, und lauerte aus den Augenwinkeln auf seine Chance.
Er spürte glatte Rinde an den Fingerspitzen! Aufgeregt legte
Tolpan seine Hand um den Zweig und hielt sich fest. Flint und
Tanis jubelten.
»Laß nicht los, Tolpan«, sagte Flint, der den Ast jetzt Hand
um Hand zu sich her zog.
»Bestimmt nicht!«
Plötzlich gab der Boden unter dem sich abmühenden Zwerg
nach und brach vom Ufer ab. Bei dem unerwarteten Ruck riß
der Zwerg an dem Zweig. Das Holz, das nach einem Winter
auf dem Waldboden alt und trocken war, brach in zwei
ungleiche Stücke. Tolpan, der auf das plötzliche, zusätzliche
Gewicht nicht vorbereitet war, ließ den Ast in den Fluß fallen,
wo er zwischen den beiden Schollen unterging. Flint schaffte
es, seinen Teil festzuhalten, aber leider war ihm nur ein
nutzloser Stummel geblieben.
Gestikulierend rief Tanis vom Ufer aus: »Flint, der
Wasserfall!«
Der Zwerg, der jetzt hilflos mit dem Kender flußabwärts
trieb, sah nach vorn zu dem nahenden Wasserfall. Er konnte
das Wasser unten schon tosen hören. »Völlig nutzlos!« schrie
er, während er wütend seinen gebrochenen Ast hinwarf.
Wasser war einfach nie zu etwas gut, dachte er verbittert.
Tanis legte beide Hände trichterförmig um den Mund und
brüllte dem Zwerg und dem Kender, die auf dem Eis standen,
über das donnernde Wasser hinweg zu: »Flint, Tolpan, legt
euch auf den Bauch und haltet euch

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