Drachenliebe - Drachenkrieger Band 1 (German Edition)
passiert?“
„Sie ist gestolpert, ich hab sie aufgefangen und dabei vielleicht ein wenig fest gedrückt. Dann ist sie in meinen Armen weggekippt.“
„War sie außer Atem?“
„Ich glaub schon.. sie hat eine schwere Sporttasche die Treppe hochgeschleppt.“
„Wie lange ist das her?“
„Eine halbe Minute vielleicht.“
„Bitte holen sie ihre Tasche, eventuell hat sie einen Notfallausweis dabei.“
Und schon fühlt er sich wie ferngesteuert die Treppe runter hechten, ihre Sporttasche schnappen und zurück rennen, als gäbe es nichts Wichtigeres als dieses verdammte Ding zu holen. Dabei will er doch nur an ihrer Seite sein, wenn sich ihre Augen wieder öffnen, um sich in der ungewöhnlichen Tiefe ihrer Vielfarbigkeit zu verlieren. Dieser kurze Moment eben hat ihm nicht gereicht. Er will mehr sehen von diesem eigenartigen Rotbraun mit den orangen Funken und dem grauen Ring, der das Feuer in ihrer Iris umschließt.
Doch als er zum Tresen zurückkehrt, hat man sie bereits abtransportiert. Nur mit äußerster Willensanstrengung unterdrückt er ein wütendes Brüllen und versucht mit der Concierge zu reden, ohne sich seinen Zorn anmerken zu lassen.
„Wo haben sie sie hingebracht?“
Sie schaut ihn leicht irritiert an und zieht ihm die Tasche mit einem kleinen Ruck aus seinen widerstrebenden Fingern.
„Auf die Notfallstation. Wir erwarten heute nur eine neue Patientin und ich denke, das war sie.“
Mit geschicktem Griff hat sie in der Seitentasche ihre Unterlagen ertastet, zieht eine Patientenmappe hervor und greift zum Telefon.
„Empfang hier. Es handelt sich um Frau Ariane Rosenthal. Asthmapatientin. Auf keinen Fall Penicillin verabreichen. Ansonsten sind keine Allergien angegeben. Ich lasse ihre Tasche auf das Zimmer bringen... Gut... Danke.“
Ariane... was für ein wunderschöner Name.
„Und? Wie geht es ihr?“
Ein nachsichtiges Lächeln, ob seiner eigentlich unangebrachten Sorge, huscht über das professionell ruhige Gesicht der Concierge.
„Sie ist schon wieder wach. Allerdings werden wir sie noch eine Weile auf der Notfallstation überwachen, bevor sie auf ihr Zimmer gehen kann. Es war wohl nur ein kurzer, asthmatischer Anfall.“
Verdammt! Patientin, Asthma, Ohnmacht.
Das hört sich für ihn nicht so wirklich gut an.
Und jetzt muss er auch noch zusehen, dass aus seinem kurzen Pflichtbesuch ein längerer Aufenthalt wird.
„Ich würde gerne für einige Tage bei ihnen ein Zimmer nehmen.“
Sie betrachtet ihn erstaunt, da sie weiß, dass er normalerweise nie hier übernachtet.
„Alle Zimmer sind auf Monate belegt. Aber wir erheben selbstverständlich keine Einwände, wenn ein Gast sie als seinen Besuch bei sich übernachten lässt.“
Oh, Mist! Das würde Jenny freuen, wenn er gezwungen wäre, bei ihr unterzuschlüpfen. Hat er sie doch gerade erst mühevoll davon überzeugen können, dass ein kleiner, erholsamer Wellnessaufenthalt hier ohne ihn, der bestmögliche Abschluss ihrer Beziehung ist. Schließlich hilft seiner Erfahrung nach einer Frau wie Jenny nichts effektiver über das Ende einer Affäre hinweg, als wenn sie noch einmal so richtig hemmungslos sein Geld verprassen darf.
Aber vielleicht kann er Jennys Zimmer übernehmen, sobald er alles andere geregelt hat. Er wird sie einfach mit einem allerletzten, großzügigen Geschenk in die Schweiz abschieben. Ja, das sollte klappen, so luxusversessen wie sie ist.
Und für heute Abend fällt ihm sicher auch noch etwas ein.
Während er sich von der Concierge, unter Einsatz seines nicht unbeträchtlichen Charmes, alle notwendigen Informationen besorgt, plant er bereits minutiös sein weiteres Vorgehen.
E ndlich fällt die Tür zu ihrem Zimmer hinter ihr ins Schloss und ihre nervöse Anspannung legt sich langsam.
Wie peinlich war denn das eben?
Wenigstens ist sie diesem Kerl nicht noch einmal über den Weg gelaufen und mit etwas Glück ist er nur ein Besucher, sodass sie auch in Zukunft von seiner Gegenwart verschont bleiben wird. Jemand, der so unverschämt jung, gesund und lebendig aussieht, ist sicher kein Patient in einer derartigen Kurklinik, nicht wahr?
Bestimmt nicht!
So, und jetzt wird es Zeit den Vorfall restlos aus ihrem Kopf zu streichen. Sollte sie ihm noch einmal begegnen, wird sie einfach so schnell wie möglich Hackengas geben und sich verdünnisieren.
Ja, genau das wird sie machen.
Und ihn dann vielleicht nur ein ganz kleines bisschen aus der Entfernung bewundern.
Aus so großer Entfernung, dass
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