Drachenliebe - Drachenkrieger Band 1 (German Edition)
würde.“
Wieder dieses leise, tiefe melodiöse Lachen, das ihr so zuverlässig warme Schauer über den Rücken rinnen lässt.
„Ich würde das lieber selbstbewusst nennen. Außerdem habe ich dir zur Sicherheit dein Abendessen auf das Zimmer bringen lassen. Falls ich dich nicht rechtzeitig gefunden hätte, wärst du wenigstens nicht hungrig zu Bett gegangen.“
Hunger... ja.. Ein gutes Stichwort. Sie hat seit heute Morgen nichts gegessen und fühlt so ein leicht flaues Gefühl um die Magengegend, das ganz sicher nichts mit seiner Anwesenheit zu tun hat.
Ganz bestimmt nicht!
Also sollte sie sich jetzt besser erwachsen und vernünftig benehmen und zurückgehen. Vorausgesetzt, sie findet den Weg und kann den armen, halb blinden Kerl sicher durch den Wald lotsen. Sie leistet sich einen kleinen, verstohlenen Blick unter gesenkten Wimpern auf seine lässig hingestreckte Gestalt und entzieht ihm vorsichtig ihre Hand.
Verdammt, sein Anblick lässt ihr Herz stolpern.
Heiß strömt ihr das Blut durch die Adern und schießt ihr in den Kopf.
Na toll.
Errötend und leise nach Luft hechelnd wendet sie schnell den Blick ab, versucht die eigenartig flaue Schwäche zu verdrängen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Es muss doch irgendetwas geben, das sie anstarren kann, ohne sich völlig zu blamieren.
Der Himmel.
Ja, das geht.
Die ersten Sterne blitzen auf und der Vollmond erhellt die Nacht.
War ja klar.
Erst dieser wundervolle, perfekte Sonnenuntergang und jetzt auch noch ein hellsilbern erstrahlender Vollmond.
Damit er ihren knallroten Kopf in allen Einzelheiten bewundern kann. Um diese Leuchtkugel zu übersehen müsste, er wohl komplett blind oder mindestens farbenblind sein.
Unter zusammengezogenen Brauen versucht er ihre Mimik zu deuten.
Es läuft nicht ganz so, wie er es geplant hatte.
Jede andere Frau wäre unter seinem sengenden Blick bereits bereitwillig dahingeschmolzen, hätte sich seinen lockenden Reizen längst willenlos ergeben.
Er ist ein derartiges Zögern nicht gewohnt und versteht ihre distanzierte Haltung nicht.
Spürt sie nicht, wie sehr er sie begehrt?
Wie sehr er ihre Nähe braucht?
Wieso entzieht sie ihm erst die Wärme ihrer Haut und jetzt sogar ihre Augen?
Er fühlt, das sein Anblick sie berührt, dass seine Nähe ihr nicht gleichgültig ist, doch wieso hält sie ihn so auf Abstand?
Oder ist dieses leise Herzflattern, das er nur zur deutlich hört, schlicht der Vorbote eines weiteren Schwächeanfalls und nicht durch ihn verursacht?
Vielleicht reagiert ihr Körper gar nicht auf ihn, sondern erzittert nur, weil sie Hunger hat?
Sich innerlich verfluchend streift er seinen schwarzen Ledermantel ab, holt die Flasche und die Schokolade aus den Taschen und rollt den Mantel zu einem Kopfkissen für sie zusammen.
„Komm, leg dich doch eine Weile zu mir. Du siehst aus, als würdest du gleich wieder umkippen.“
Die leise Sorge in seiner Stimme erschüttert sie, berührt sie mehr als sein Aussehen und seine jungenhafte Leichtigkeit.
Niemand hat sich je mit so einer liebevollen Wärme in der Stimme um sie gesorgt.
Und diese Wärme ist es, die ihre Mauern zum Einstürzen bringt, die sie schwach werden und neben ihm auf die Decke zurück sinken lässt.
Sanft schiebt er seine Hand unter ihren Nacken, streicht ihre Haare beiseite und bettet ihren Kopf auf seinen Ledermantel.
Sein besorgter Blick ist zuviel, sie schließt die Augen um ihre ungeweinten Tränen zu verbergen, und atmet leise erzitternd aus.
Das dürfte sich einfach nicht so gut anfühlen.
Sie weiß, sie wird es bedauern, sobald es vorbei ist.
Noch etwas Unerreichbares, nach dem sie sich verzehren kann, wenn der Traum zu Ende und er gegangen ist.
Aber aus irgendeinem selbstsüchtigen und selbstzerstörerischen Grund will sie jetzt nicht länger fliehen, will diese Gefühle spüren, sich in ihnen verlieren.
Und endlich sieht er die Anspannung aus ihrem Gesicht weichen, sieht sie so, wie sie sein sollte.
Ohne die kleine Falte zwischen ihren Brauen, ohne die Härte um ihren Mund wirkt sie plötzlich alterslos.
Zeigt ihm eine herzzerreißende Verletzlichkeit und lässt ihn ihr wahres Gesicht hinter der Maske der starken Frau erkennen.
Sanft streicheln seine Finger über ihre Stirn, über die Schläfe, die Wangen zu ihren Lippen.
Es fühlt sich schön an.
Vertraut, liebevoll.
Er gibt, ohne etwas zu fordern.
Erfreut sich an der Zartheit ihrer Haut, ohne sie besitzen zu wollen.
Verströmt sich das erste Mal in
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