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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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schnüffelte er an ihr.
    Sie glaubte, daß sie sich nichts gebrochen hatte. Eins nach dem anderen streckte sie ihre Glieder aus. Nein, alles schien heil. Und ins Gras zu fallen, hatte auch nicht wirklich weh getan. Sie pries die Götter, daß es nicht auf dem Kopfsteinpflaster im Hof vor den Stallungen passiert war.
    Sie rollte sich auf den Bauch und stand auf. Während sie sich die Grashalme von den Kleidern klopfte, traf der erste der herbeieilenden Stallburschen bei ihr ein.
    »Verflucht, Mädchen – hast du dir weh getan? Und überhaupt, wieso bist du über die Wiese geritten, statt …«
    Sie unterbrach ihn: »Ich bin Kapitän Maurynna Erdon. Das ist Linden Rathans llysanyanischer Hengst, Shan. Der Yerrin-Barde Otter Heronson ist ein guter Freund von mir. Du kennst doch Otter, nicht wahr?«
    In dem Moment, als sie »Llysanyaner« sagte, sah sie, daß der Ärger aus seinem Gesicht wich und Ehrfurcht an seine Stelle trat. Obwohl er nickte, während sie sprach, nahm der Stallbursche danach nicht mehr den Blick von Shan.
    Maurynna fuhr fort: »Shan ist ganz alleine von Drachenhort hierhergekommen. Otter und ich haben ihn in der Stadt entdeckt. Otter bat mich, ihn zu Linden Rathan zu bringen. Wie du siehst, ist er ziemlich schmutzig.«
    Shan schnaubte und schnappte nach ihren Haaren.
    »Aua! Hör auf! Du bist nun mal schmutzig, Shan. Das ist eine Tatsache. Möchtest du, daß Linden dich so sieht?« Sie stupste ihn auf die Nase.
    Shan überlegte. Dann ließ er von ihren Haaren ab und schüttelte den Kopf.
    »Donnerwetter!« sagte der Stallbursche mit großen Augen.
    »Also, geh bitte mit dem Stallburschen. Ich werde Linden sagen, daß du hier bist.« Sie klopfte Shan auf den Rücken. Zu dem Stallburschen und zu seinen Kollegen, die in respektvollem Abstand hinter ihm standen, sagte sie: »Vergeßt nicht – das ist kein normaler Hengst. Versucht nicht, ihn einzufangen oder festzubinden – ich glaube nicht, daß Linden Rathan das gefallen würde. Wenn ihr möchtet, daß Shan etwas Bestimmtes tut, sagt es ihm einfach. Er versteht alles, was ihr sagt.«
    »Donnerwetter!« sagte der Stallbursche wieder. Erregtes Tuscheln erhob sich aus der hinter ihm stehenden Gruppe.
    Shan senkte den Kopf und leckte ihr über die Wangen. Dann trat er zurück und schritt leichtfüßig auf die Stallungen zu. Die Stallburschen liefen an seiner Seite wie eine Ehrenwache.
    Maurynna sah ihnen nach, bis sie hinter den breiten Toren, die zu den Ställen führten, verschwunden waren. Dann wanderte ihr Blick über das Herrschaftshaus. Reihen leerer Fenster starrten zu ihr hinab. Sie fragte sich, ob sich Lindens Zimmer auf dieser Seite des Hauses befand. Hatte er Shans Ankunft gesehen? War er vielleicht schon auf dem Weg nach draußen?
    Bestimmt nicht. Sieh den Tatsachen ins Auge; du wirst hineingehen und es ihm selbst sagen müssen. Und du möchtest ihn wiedersehen, sagte sie sich. Ganz gleich, wie gemein er zu dir war, du möchtest ihn wiedersehen.
    Das Klopfen riß Linden aus einem unruhigen Halbschlaf. Er setzte sich auf und versuchte, den Nebel aus seinem Kopf zu vertreiben.
    Es klopfte erneut. »Laßt mich in Ruhe«, rief er und sank in die Kissen zurück.
    Dieses Mal war das Klopfen lauter und drängender. Er hörte gedämpfte Stimmen im Flur.
    »Ich sagte, ihr sollt mich in Ruhe lassen«, brüllte er. Ein Anflug von Zom mischte sich in seine Schläfrigkeit. Vielleicht sollte er den aufdringlichen Diener reinlassen und ihm …
    Ein dumpfer Knall ertönte, als die Tür unter dem Tritt erzitterte. Eine wütende Stimme rief: »Einen Teufel werde ich tun. Mach verdammt noch mal die Tür auf, Linden!« Dann hörte er Geräusche, die nach einem Handgemenge klangen.
    Linden fuhr hoch. »Maurynna?« O Götter, was tat sie hier? Mit einem Mal war er hellwach, sprang aus dem Bett und nahm die am Boden liegende Kniehose. Während er sie anzog, hörte er draußen Maurynna aufschreien. Er brüllte: »Finger weg von ihr!«, während er zur Tür rannte und sie aufriß.
    Zwei Diener versuchten, eine um sich schlagende Maurynna festzuhalten. Ihr Anblick ließ sein Herz einen Freudensprung vollführen. Seine depressive Stimmung hob sich. »Laßt sie los«, rief er.
    Die Männer sprangen von ihr zurück, als würde sie brennen. Auf seinen Befehl »Fort mit euch!« verneigten sie sich hastig und eilten geschwind den Flur hinunter.
    Maurynna rieb ihre Handgelenke. Er sah die Druckstellen, die die goldenen Spangen in ihre Haut gegraben hatten. Ihre Lippen waren

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