Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
einem letzten schmerzhaften Aufbäumen loszureißen. Dann, im Moment der tiefsten Vereinigung, durchfuhr ihn eine Welle rauschhafter Lust, so heftig, daß er für einen Moment aller Sinne beraubt war.
Er hatte gerade noch die Kraft, um neben Maurynna aufs Laken zu sinken. Keuchend lag er da und kämpfte gegen die Dunkelheit an, die ihn zu verschlingen drohte.
Ein Gedanke kam ihm: Er war am Leben. Vor Erleichterung fing er fast an zu weinen.
Aber was war mit Maurynna? Linden stützte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über sie.
Sie lag reglos da – zu reglos. Ihr Gesicht war grau. Aus einem Mundwinkel rann ein dünner Blutfaden.
»Maurynna?« flüsterte er. »Maurynna, Liebste, hörst du mich?« Erschrocken tätschelte er ihre Wange.
Ihr Kopf fiel schlaff zur Seite.
57. KAPITEL
»Maurynna?« flüsterte Linden wieder. Er setzte sie auf und drückte sie an sich. Sie hing schlaff in seinen Armen. Er geriet in Panik. Dann sah er, daß sich ihre Brust hob.
Erleichterung stieg in ihm auf – Maurynna war am Leben. Aber wenn sie nun erriet, was sie war? Und wie sollte er sie aus ihrer Ohnmacht erwecken? Ihm kam eine Idee.
Er trug sie in die Badekammer. Wie an jedem Tag hatten ihm die Diener das Becken mit Wasser gefüllt. Er stieg hinein.
Er sank auf die Knie und stöhnte auf, als das Wasser über seinen Bauch stieg. Er hätte nicht gedacht, daß es so kalt war. Zähneknirschend tauchte er Maurynna hinein.
Ihre Augen sprangen auf. Sie stieß einen aufgebrachten Schrei aus und schlug nach ihm.
Ihre Faust traf ihn voll aufs Ohr. Erschrocken fiel er zurück und ließ sie fallen. Sie verschwand unter Wasser. Schneller, als er es für möglich gehalten hätte, tauchte Maurynna wieder auf und sprang auf die Beine, naß und zitternd, die Arme um ihre Brüste geschlungen. Linden löste den Blick von ihren langen schlanken Beinen und sah zu ihr hoch.
»Willst du mich ertränken?« rief sie. »Oder soll ich erfrieren? Das Wasser ist kalt, verdammt noch mal! Und hör auf, mich so anzustarren.«
Er grinste. »Warum? Du bist wunderschön.«
Sie errötete und sah für einen Moment weg. Dann fauchte sie: »Und wie bekommen Drachenlords jemanden ein zweites Mal ins Bett, wenn es immer so ist wie vorhin?«
Linden lehnte sich zurück, beinahe hysterisch vor Erleichterung. Er befürchtete nicht mehr, daß sie sich absichtlich frühzeitig verwandeln würde. Sie hatte keine Ahnung, was gerade geschehen war.
»Hör auf zu lachen!« Sie bespritzte ihn mit Wasser.
Er wich aus und erhob sich. »O Liebste – beim nächsten Mal wird es nicht so sein«, sagte er und schlang die Arme um sie. Einen Augenblick später entspannte sie sich. Er hielt sie, genoß das Gefühl ihres Körpers an seinem und fuhr mit den Fingern durch die langen schwarzen Haare, die naß und schwer an ihrem Rücken klebten.
»Linden«, sagte sie. »Das Wasser ist wirklich kalt.«
»Mmmm.« Er bückte sich, tauchte eine Hand ins Wasser und murmelte einen kurzen Zauberspruch. Sekunden später dampfte das Wasser, als wäre es gerade aus dem Heizkessel geflossen.
Maurynna schrie leise auf.
»Ist es zu heiß?« fragte er.
»Nein«, sagte sie. Dann flüsterte sie mit einem leichten Beben in der Stimme: »Du hast es heißgezaubert, oder?«
»Ja, das kann jeder Drachenlord. Sobald du …«, begann er, dann brach er erschrocken ab. Götter, wenn er nicht aufpaßte, würde er alles verraten! Er suchte nach einer Möglichkeit, um sie abzulenken, bevor sie die Frage stellen konnte, die er in ihren Augen sah.
Sein Blick fiel auf die Seife. Er nahm sie.
»Soll ich dir den Rücken waschen?« fragte er.
Maurynna lächelte und nahm ihm die Seife aus der Hand. »Ich wasche lieber deinen«, sagte sie. Sie rutschte hinter ihn.
Linden schnurrte behaglich, als Maurynna wenig später mit kräftigen Fingern seinen eingeseiften Rücken durchknetete.
Endlich war er eins geworden mit seiner Seelengefährtin. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich vollständig.
Als Linden über sein frisch rasiertes Kinn strich, fiel ihm ein, was Maurynna bei ihrer Ankunft gesagt hatte. »Was ist mit der Überraschung, von der du vorhin gesprochen hast?« fragte er. Er setzte sich aufs Bett und zog frische Leinenstrümpfe an. Maurynna schlug eine Hand vor den Mund, ihre Augen geweitet vor Schreck. Dann suchte sie eilig ihre Kleider zusammen. »O Götter – ich habe ihn völlig vergessen!« Sie zog ihre Tunika über. »Beeil dich, Linden! Zieh dich an. Er ist
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