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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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gerne spielen würdet.«
    Ranns müdes Gesicht erstrahlte.
    Linden verfluchte sich dafür, daß er in dem Jungen solche Vorfreude geweckt hatte. Er sprach zu Ende: »Aber sie sind zu weit weg.«
    Der Junge nickte und sank wieder in Lindens Armen zusammen, das freudige Strahlen in seinen Augen verlosch.
    Der kleine Prinz brauchte ein paar Spielkameraden. Linden nahm sich vor, den einen oder anderen für ihn zu finden. Und ihm war klar, daß er den Jungen nicht bei diesem Gezänk dabeihaben wollte.
    Im Geiste sprach er zu den anderen: Ich möchte Rann nicht hier haben. Dies ist kein Ort für ein Kind.
    Tarina sagte: Sein Onkel hat um seine Anwesenheit gebeten
    Und der andere will ihn nicht hier haben! Kief, als Ältester seid Ihr der Leiter unserer Delegation. Um Himmels willen, erspart dem Jungen diese Tortur, forderte Linden.
    In Kiefs Geiststimme lag aufrichtiges Bedauern, als er sagte: Wenn die Mehrheit des Rates seine Anwesenheit wünscht, Linden, dann muß er
    Linden rief: Zum Henker mit dem Rat! Ich mache das nicht mit! Wenn Ihr in dieser Sache nicht hinter mir steht, werde ich nach Drachenhort zurückkehren. Ich möchte nicht für das Leid dieses Kindes verantwortlich sein. Selbst als ich Krieger war, habe ich nie einem Kind etwas zuleide getan. Und das wird auch so bleiben.
    Ihr begebt Euch auf dünnes Eis, sagte Tarina. Ihre Geiststimme klang kalt. Unsere Herrin wird nicht erfreut sein.
    Unsere Herrin kann mich ruhig bestrafen, wenn sie das für richtig hält. Also, steht Ihr in dieser Angelegenheit hinter mir oder nicht?
    Er fühlte, wie sich die beiden zurückzogen. Er biß sich auf die Lippe und zwang sich, nicht weiter zu diskutieren.
    Schließlich sagte Kief: Da wir Eure Sturheit kennen, haben wir wohl keine andere Wahl. Schön, Linden, Tarina und ich stehen hinter Euch. Ich muß gestehen, daß das Kind nicht gut aussieht. Vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn es nicht anwesend ist.
    Linden schritt zu seinem Platz zurück, während Kief verkündete: »Verehrte Ratsmitglieder, wir sind der Ansicht, daß Prinz Rann bei dieser Debatte nicht dabeisein sollte. Er ist krank und würde nur unnötig leiden.«
    Linden wußte, daß er richtig gehandelt hatte, als Rann gegen ihn sank und erleichtert seufzte. Aber einen Moment lang glaubte Linden, daß Beren ihn zum Duell fordern würde. Das Gesicht des Herzogs von Silbermärz war vor Zorn purpurn angelaufen.
    Peridaen sah überrascht, aber zufrieden aus. Mit ruhiger, freundlicher Stimme sagte er: »Vielen Dank, Euer Gnaden. Ich habe von Anfang an gesagt, daß mein Neffe für eine Regentschaftsdebatte nicht kräftig genug ist. Er braucht Ruhe. Soll ich …« Er stand auf.
    Beren ebenso. »Setzt Euch, Peridaen. Wenn irgendwer mit Rann geht, dann …«
    Doch Linden ging bereits zur Tür. Er öffnete sie und sah hinaus. Die beiden Wachen vor dem Sitzungssaal fuhren herum, die Hände an den Schwertgriffen; dann sahen sie ihren Prinzen auf Lindens Arm. Linden trat in den Gang und schloß die Tür hinter sich.
    »Hallo, Hauptmann Tev, Hauptmann Cammine«, sagte Rann, den Kopf wieder an Lindens Schulter gelehnt. Er gähnte.
    Die Wachen salutierten und sagten: »Eure Hoheit«, dann rührten sie sich.
    »Schickt nach Prinz Ranns Pflegerin …« Linden sah fragend zu Rann hinunter.
    »Gevianna«, beendete Rann den Satz mit einem leicht verdrossenen Unterton, der Linden zuvor nicht aufgefallen war.
    »Danke, Eure Hoheit«, sagte Linden tonlos.
    Auf ein Nicken ihres Vorgesetzten hin eilte die jüngere Wache – eine Frau – den Gang hinunter. Linden wartete mit Rann auf dem Arm, dankbar für die kurze Ruhepause. Der Hauptmann nahm wieder seinen Posten ein, zu pflichtbewußt, um sich von Geringerem als einer Invasion des Palastes ablenken zu lassen.
    »Ich hasse so was«, murmelte Linden. Erhoffte, daß Gevianna noch eine Weile auf sich warten ließ.
    Rann hob den Kopf. »Mein Papa und meine Mama auch. Wenn ich König bin, werde ich nie zu einer Ratssitzung gehen. Ich werde Soldat. Warst du wirklich ein Krieger, Drachenlord, mit Bram und Rani – wie es in den Geschichten heißt? Es gab mal einen Yerrin-Barden, der für meine Mama gesungen hat; er hat mir einige Geschichten erzählt.«
    Linden lächelte. »Das klingt nach meinem Freund Otter. Er ist gerade unterwegs nach Casna, und wenn Ihr möchtet, werde ich ihn bitten, daß er Euch ein paar neue Geschichten erzählt.« Er erwiderte Ranns freudiges Strahlen. »Ja, ich war in Brams und Ranis Kriegerverband. Es war tiefer

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