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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Ärmchen legten sich um ihn. »Du hast an mich gedacht? Wirklich? Und du wirst mit uns segeln?«
    Linden lächelte. »Wirklich. Ich werde Euch erst am Strand treffen, aber wir werden zusammen zurücksegeln. Vorher muß ich noch etwas erledigen. Heilerin Tasha wird Euch zum Schiff bringen. Es heißt Seenebel, und der Kapitän ist … eine Freundin von mir. Sie heißt Maurynna Erdon. Ihr müßt mir versprechen, daß Ihr ihren Anweisungen oder denen ihrer Mannschaft folgt, wenn Ihr an Bord des Schiffes seid.«
    »Aber ich bin doch ein Prinz«, sagte Rann.
    »Hier in Cassori seid Ihr ein Prinz«, sagte Linden. »Aber an Bord eines Schiffes ist der Kapitän der Herrscher. Und die Mannschaft kennt sich besser aus als Ihr, deswegen müßt Ihr auf sie hören. Wenn Kapitän Erdon mir etwas befähle, würde ich es sofort tun. Auf See ist ihr Rang höher als meiner.«
    Er ließ Rann das Gehörte verdauen, während sie durch die allmählich zum Leben erwachende Stadt ritten. »Versprochen?« fragte Linden.
    »Versprochen.«
    »Gut. Hier verlasse ich Euch. Cammine kommt mit mir. Ich habe eine Aufgabe für sie. Möchtet Ihr bei Heilerin Tasha oder bei Hauptmann Jerrel mitreiten?«
    Selbst Tasha lachte, als Rann zu dem Hauptmann hinüberkletterte und sich hinter ihm in den Sattel setzte.
    »Aber Drachenlord – du kommst wirklich zum Picknick, oder?« fragte Rann voller Sorge.
    »Ganz bestimmt. Aber vergeßt nicht – Ihr braucht einen Führer.« Linden winkte dem verwirrten Jungen zum Abschied zu. Dann zog er den Wallach herum und galoppierte los, gefolgt von Cammine.
    Maurynna lief ungeduldig vor der Laufplanke auf und ab. Immer wieder sah sie aufs Wasser hinaus. Ihre letzten Passagiere sollten sich besser beeilen; die Flut fiel bereits wieder. Master Remon saß auf einem Stützbalken und besserte ein Tau aus, während er auf die Nachzügler wartete.
    »Käpt’n«, sagte er, »Ihr sagt, Ihr wißt nicht, wo dieser Strand liegt?«
    »Richtig. Ich weiß nur, daß er ein gutes Stück östlich von Casna liegen soll. Aber keine Sorge, Remon, wir werden einen Führer haben.«
    »Aber wen?« rief Maylin vom Deck herunter. »Keiner von uns ist je dort gewesen.«
    Maurynna zuckte mit den Schultern. Bevor sie antworten mußte, hörte sie Pferde näherkommen. Sie ging ihnen entgegen.
    Zwischen den Lagerhäusern kamen zwei Reiter auf den Landungssteg geritten. Der erste war ein Soldat, der zweite eine, wie Maurynna annahm, etwa vierzigjährige Frau. Sie sah mitgenommen aus, als läge ihr seit langem etwas auf der Seele, doch als sie das Schiff sah, lächelte sie. Einen Augenblick fragte sich Maurynna, wo Prinz Rann war, dann sah sie die dünnen Ärmchen, die sich um den Bauch des Soldaten schlangen. Die Frau hielt ihr Pferd an und stieg ab.
    »Heilerin Tasha?« fragte Maurynna.
    Die Frau nickte und ging zum Pferd des Soldaten, um dem kleinen Jungen hinunterzuhelfen. »In Person. Ihr seid Käpt’n Erdon? Dann möchte ich Euch Seine Hoheit, Prinz Rann, vorstellen, Käpt’n.«
    Maurynna kniete sich hin, um den Jungen näher in Augenschein zu nehmen, für den Linden all das arrangiert hatte. Er war kleiner als Kella, obwohl er ungefähr in ihrem Alter war, und wirkte sehr zerbrechlich. Sein feuerrotes Haar hing ihm fast in die Augen, die sie vorsichtig musterten.
    »Eure Hoheit«, sagte sie, »es freut mich, Euch kennenzulernen. Linden hat mir eine Menge von Euch erzählt.« Armes Kerlchen; er hat ja kaum Fleisch auf den Knochen. Die Seeluft wird ihm guttun.
    Die großen braunen Augen blinzelten, einmal, zweimal. »Du bist der Käpt’n, stimmt’s? Linden Rathan hat mir gesagt, daß ich jede deiner Anweisungen befolgen muß. Ich mußte es ihm sogar versprechen.«
    Im Geiste dankte sie Linden für seine Weitsicht.
    Wieder ein Blinzeln. »Du hast ihn Linden genannt, nicht Drachenlord oder Linden Rathan.«
    Maurynna nickte feierlich. »Ich habe seine Erlaubnis, Prinz Rann, genau wie meine Cousinen und der Barde Otter Heronson.«
    Prinz Rann sah verlegen zu Boden. »Dann nenn mich bitte Rann.«
    Huh, ich glaube, er will wie Linden sein. »Danke, Rann. Wir müssen nun an Bord gehen. Die Flut fallt bereits. Kommt und lernt meine Cousinen kennen – Kella ist in Eurem Alter.«
    Rann stürmte die Laufplanke hoch. Maurynna bedeutete Heilerin Tasha vorzugehen und lief hinter ihr aufs Schiff. Sie freute sich darauf, wieder schwankende Planken unter den Füßen zu haben.
    Das Abenteuer konnte beginnen. »Ablegen! Bringt sie auf die See hinaus, Master

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