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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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konzentrierte sich wieder darauf, seine Position zu halten.
    Aus der Luft beobachtete er das emsige Treiben an Bord der Seenebel. Matrosen luden Körbe in das Landungsboot und senkten es an der Längsseite des Schiffsrumpfes ins Wasser. Einige der Männer ließen sich an Tauen in das Boot herunter. Unten angekommen, hielten zwei die Taue straff, so daß das kleine Gefährt dicht am Rumpf der Seenebel blieb. Der dritte hielt die Strickleiter fest, die von oben heruntergeworfen worden war, während die restlichen Männer ihre Posten an den Rudern einnahmen.
    Dann kletterte ein Ausflügler nach dem anderen hinunter.
    Maurynna als erste, ebenso selbstsicher wie jeder der Matrosen. Als nächste war Maylin an der Reihe, etwas langsamer, aber ohne zu zögern. Otter stieg langsam und vorsichtig hinunter; er wirkte ein wenig nervös. Sobald er im Boot saß, schnallte er seinen Harfenkasten vom Rücken und drückte ihn an die Brust, als fürchtete er, die Wellen könnten das Instrument rauben. Kella und Rann klammerten sich an die Rücken von zwei Matrosen, die wieder hochkletterten, nachdem sie ihre kostbare Fracht nach unten gebracht hatten. Als letzte kam Heilerin Tasha. Sie stieg langsam und bedächtig hinunter, doch als sie ihren Platz einnahm, lächelte sie, als wäre sie stolz, daß sie es geschafft hatte, ohne über Bord gefallen zu sein.
    Mit einem Mal wurde Linden der Schwachpunkt seines Plans bewußt. Er schimpfte sich einen Narren und tastete nach Otters Geist.
    Sag Maurynna, daß sie sich einprägen soll, wo die Durchfahrt ist. Mir ist gerade klargeworden, daß ich nicht viel länger in Drachengestalt bleiben kann. Ich wage es nicht, mich zu verwandeln, solange sie in meiner Nähe ist – nur die Götter wissen, was geschehen könnte. Weil wir Seelengefährten sind, könnte es sogar ihre frühzeitige Erste Verwandlung auslösen.
    Er sah, wie Otter mit Maurynna sprach, und fragte sich, welche Erklärung der Barde ihr für seinen plötzlichen Sinneswandel gab. Dann stand Maurynna im Boot auf und studierte die Felsen im Wasser. Kurz darauf setzte sie sich wieder, und das Boot entfernte sich von der Seenebel. Er ging davon aus, daß sie sich einen Kurs zurechtgelegt hatte, und flog davon.
    Eilig überquerte er die Bucht, bemüht, sich so weit wie möglich von den anderen zu entfernen. Noch bevor seine Klauen den weißen Sand berührten, initiierte er seine Verwandlung. Momente später landete er, wieder in Menschengestalt.
    Götter, war das heiß. Er zog seine Tunika aus, dann die Stiefel und Leinensocken. Nur in Kniehosen lief er über den Strand, ungeduldig die Ankunft der anderen erwartend. Um sich abzulenken, sammelte er ein paar Muscheln, die er den Kindern zum Spielen geben würde, wenn sie an Land waren.
    Schließlich kam das Boot in Sicht. Nervös beobachtete er, wie die Matrosen zwischen den schroff aus dem Wasser ragenden Felsen durchruderten. Maurynna saß am Bug und rief ihre Kommandos. Mit jedem Ruderstoß kam das kleine Boot näher.
    Als sie den Strand fast erreicht hatten, holten die Matrosen die Ruder ein, sprangen ins knietiefe Wasser und zogen das Boot an Land. Linden hob Rann hoch, als der übereifrige Prinz ohne Hilfe herauszuklettern versuchte.
    »Nicht so stürmisch, Hoheit«, sagte Linden lachend und setzte den Jungen auf seine Schultern. Als nächstes half er Kella, dann Maylin und Tasha. Otter reichte ihm den Harfenkasten und stieg alleine aus dem Boot.
    Als er Otter den Harfenkasten zurückgab, setzte um ihn herum emsige Betriebsamkeit ein, und er verlor Maurynna aus den Augen. Matrosen rannten zum Boot und wieder an Land, die Arme beladen mit rätselhaften Holzpfosten, Spanntüchern und Seilen sowie den erwarteten Körben mit Getränken und Speisen.
    Das Rätsel war schnell gelöst. Minuten später beschattete ein Sonnenzelt einen Teil des Strandes. Als die Männer die letzten Pfähle in den Sand hämmerten, tauchte plötzlich Maurynna neben ihm auf. »Ich dachte, wir könnten etwas Schatten gebrauchen, deswegen habe ich ein altes Segel mit an Land bringen lassen. Nicht alle von uns sind soviel Sonne gewöhnt wie wir.«
    Er nahm ihre Hand und drückte sie. Gut, daß sie daran gedacht hatte. Es wäre unangenehm geworden, wenn sie Rann mit verbrannter, krebsroter Haut und womöglich einem Hitzschlag zurückgebracht hätten. Er selbst mußte sich seit seiner Ersten Verwandlung um derlei Dinge keine Gedanken machen. Er hatte völlig vergessen, daß andere es sehr wohl mußten.
    Er ließ ihre

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