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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Remon.«
    Als sie den Uildodd hinter sich gelassen hatten und die offene See vor ihnen lag, fing die Fragerei an.
    »Was tun wir, Käpt’n? Warum halten wir hier an?« Maurynna drehte sich um und sah Heilerin Tasha und Rann vor sich stehen. Der kleine Junge schaute zu ihr hoch und wartete auf eine Antwort.
    Master Remon rief vom Vierteldeck: »Der Junge hat recht, Käpt’n. Warum halten wir hier? Und wo ist der Führer, den Ihr uns versprochen habt?«
    »Ihr werdet schon sehen, Remon. Er wird hier zu uns stoßen.« Der Erste Maat sah prüfend zum Horizont. »Keine anderen Schiffe in Sicht, Käpt’n. Seid Ihr sicher, daß dieser Führer kommt?«
    »Ganz sicher, Master Remon. Linden Rathan hat uns einen versprochen. Ihr werdet sehen.« Mehr ließ sie sich trotz aller bohrenden Fragen nicht entlocken.
    Herzog Beren traute seinen Ohren nicht. »Wo ist Rann, Alinya?« explodierte er.
    Die alte Herzogin sah von ihrer Stickarbeit auf. Einen Moment starrte sie ihn finster an. »Nicht in diesem Ton, junger Mann. Ihr habt gehört, was ich gesagt habe: Rann ist an Bord eines Schiffes und fährt zu einem Picknick. Es war eine Überraschung, die sich Linden Rathan für ihn ausgedacht hat.«
    »Was wißt Ihr über diese Leute, denen Ihr Rann anvertraut habt?« fragte Beren. »Und wo wollen sie hin, wenn dazu ein Schiff nötig ist?«
    »Zu einem Strand irgendwo im Osten. Linden Rathan meinte, es sei zu weit für Rann, um hinzureiten. Und was ›diese Leute‹ anbelangt, Linden Rathan kennt sie und vertraut ihnen. Ihr wollt einem Drachenlord doch keine unlauteren Absichten unterstellen, oder?«
    Grimmig fragte Beren: »Wer begleitet den Jungen?« Jedenfalls nicht Beryl, soviel steht fest. Sie hätte mich irgendwie davon unterrichtet. Dann muß diese hinterhältige Gevianna bei ihm sein. Verdammt! Ich bin sicher, daß sie auf Peridaens Lohnliste steht. Wenn ich es nur beweisen könnte. Peridaen. O Götter. Ist Peridaen mitgefahren? Falls ja, wird der Junge mit Sicherheit einen ›Unfall‹ haben.
    Statt zu antworten, fragte Alinya kalt: »Beren, was sollen all diese unverschämten Fragen?«
    Er kannte diesen Tonfall; mehr würde er von ihr nicht erfahren. Mit einer knappen Geste, die an Unhöflichkeit grenzte, verabschiedete sich Beren.
    Er traf Tev vor den Gemächern der Herzogin, wo der Hauptmann auf ihn gewartet hatte. Der Mann salutierte und sagte: »Eure Lordschaft?«
    »Hol deine Männer, Tev. Wir gehen auf die Jagd.« Und werden am Ende fette Beute haben, hoffe ich.

28. KAPITEL
     
     
    Die Götter mögen uns beistehen! Seht hoch! Seht hoch!« rief der Seemann im Krähennest und zeigte zum Himmel.
    Maurynna sah Otters Blick und grinste. Obwohl sie wußte, was sie sehen würde, schaute sie wie alle anderen zum Himmel hoch, beschattete ihre Augen mit den Händen. Das gewölbte Himmelsblau war leer.
    Dann sah sie ihn.
    Ein riesiger roter Drache schoß auf die Seenebel zu wie ein aus der Sonne schnellender Pfeil. Die über dem Schiff kreisenden Seemöwen stoben auseinander.
    An Deck der Seenebel erhob sich lautes Geschrei, eine Mischung aus Furcht, Überraschung und Freude. Kella und Rann kreischten vor Aufregung, und die Matrosen johlten, als ihnen aufging, wer der Drache war. Er kam immer näher, die Flügel weit ausgebreitet, seine Schuppen wie Rubine funkelnd.
    Einen schrecklichen Moment lang dachte Maurynna, daß Linden sich verschätzt hatte. Doch kurz bevor er auf das Schiff krachte, änderte er die Richtung und schoß über die Spitzen der Segelmasten hinweg. Die Erdon-Banner flatterten im Windstoß seiner Flügel. Diejenigen, die sich aufs Deck geworfen hatten, standen auf und mußten den Spott der anderen über sich ergehen lassen.
    »Angeber«, murmelte Otter.
    Maurynna juchzte vor Vergnügen. Sollte Linden ruhig ein bißchen angeben; sie würde ihm den ganzen Tag zuschauen, jeden Tag. Nicht einmal in ihren schönsten Träumen hatte sie etwas so Grandioses gesehen. Er wendete und kreiste über dem Schiff. Alle, Passagiere und Mannschaft gleichermaßen, beobachteten ihn fasziniert.
    Maurynna beobachtete, wie Linden auf den Winden dahinglitt, anmutiger als jeder Albatros, den sie je gesehen hatte. Dann legte er sich in eine Kurve und flog nach Osten. Maurynna rief: »Segel setzen! Drache ahoi!«
    Der Bann war gebrochen. »Drachen ahoi!« rief die johlende Mannschaft zurück.
    Maurynna hatte ihre Matrosen nie so begeistert arbeiten gesehen. Selbst die Seenebel schien zu wissen, daß etwas Wundervolles geschah. Das

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