Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
Vom Netzwerk:
Hand los, als er bemerkte, daß einige Matrosen zu ihnen hinübersahen und verstohlen grinsten. Einen hörte er flüstern: »Erinnerst du dich an den Dockarbeiter, von dem ich dir erzählt habe? Das ist er!«
    Lieber nicht noch mehr Gerede provozieren. Ein kurzer Blick zur Seite sagte ihm, daß auch Maurynna die grinsenden Männer bemerkt hatte. Ihre Wangen waren tiefrot unter der braungebrannten Haut.
    »Rudert zur Seenebel zurück«, befahl sie den Männern barsch. »Wir geben euch ein Signal, wenn ihr uns abholen sollt.«
    Die Männer salutierten und wateten zum Boot. Keiner von ihnen machte Anstalten, das Grinsen auf seinem Gesicht zu verbergen. Maurynna starrte ihnen nach, bis sie hinter den Wellen verschwanden.
    Linden legte ihr eine Hand auf die Schulter. Augenzwinkernd sagte er: »Laß uns das Essen in den Schatten bringen. Dann machen wir zwei es uns gemütlich.«
    Wieder stieg ihr die Röte ins Gesicht, während er ihre Hand nahm und sie zum Sonnenzelt führte.
    Die Kinder tobten johlend durch den Schaum, den die heranbrandenden Wellen auf dem Sand hinterließen. Maylin und Tasha standen in der Nähe und sahen ihnen zu.
    Linden hielt inne, als er das Treibholz für die Feuerstelle zurechtlegte, über der die von Otter geforderten Süßkartoffeln geröstet werden sollten. »Kella und Rann scheinen sich bestens zu verstehen«, sagte er. »Darauf hatte ich gehofft.«
    Otter reichte ihm einen weiteren Zweig. »Ich glaube, Rann vergißt, daß er ein Prinz ist, weil er sieht, daß du dich auch nicht wie der berühmte Drachenlord auffuhrst, den er aus den Legenden kennt. Ich glaube, er will am liebsten wie du sein.«
    Maurynna schaute von den Süßkartoffeln auf, die sie in Seegras wickelte. »Ist dir das auch aufgefallen?«
    Als er die Äste zu seiner Zufriedenheit zusammengelegt hatte, setzte sich Linden zurück und fragte: »Wie meint ihr das?«
    »Er bat darum, ihn einfach nur ›Rann‹ zu nennen, als er erfuhr, daß du keinen Wert darauf legst, von uns mit deinem Titel angesprochen zu werden.« Maurynna sammelte die schlüpfrigen Süßkartoffeln auf ihren Armen. Linden beeilte sich, ihr zu helfen, und strich dabei mit seinen Fingern über ihre. Gemeinsam legten sie die Kartoffeln neben die Feuerstelle.
    »Mich bat er, ihn Jungchen zu nennen.« Otter kicherte. »Mit Abstand der schlimmste Fall von Heldenverehrung, der mir je untergekommen ist. Schau nicht so verlegen! Er könnte schlechtere Vorbilder haben – obwohl mir im Augenblick keins einfällt.«
    Linden murmelte etwas Unflätiges, doch ihre Worte schmeichelten ihm. »Ich mag Rann. Er erinnert mich an meinen Stiefsohn Ash«, sagte er ohne nachzudenken. Er benutzte seine Zauberkraft, um das Feuer zu entfachen; es flammte unter seinen Händen auf.
    Maurynna sog zischend die Luft ein. »Was? Dein – dein …«
    In Gedanken trat Linden sich in den Hintern. Dümmer hätte er es nicht anstellen können, ihr von seiner Vergangenheit zu berichten, selbst wenn er sich angestrengt hätte. »Ich war einmal verheiratet, Maurynna – vor sehr langer Zeit. Nachdem wir Rani zur Königin gemacht hatten, wollte Bram den Kriegerverband nicht ohne sie zusammenhalten. Außerdem brauchte ihn sein Vater; sein Bruder, der Erbe, lag im Sterben. Deswegen gingen wir auseinander. Bram kehrte zu seinem Vater zurück und ich zu meinem. Mein Vater arrangierte meine Heirat mit einer Witwe, die einen Sohn hatte. Ihr Name war Bryon; ihr Sohn hieß Ash.
    Anfangs ging alles gut. Bryony und ich waren zufrieden, und mit der Zeit begann ich, Ash wie meinen eigenen Sohn zu lieben. Aber …«
    Er sah an ihr vorbei. Obwohl seitdem Jahrhunderte vergangen waren, tat die Demütigung noch immer weh. Ihr höhnender Spott. Pantoffelheld. Er starrte zur Klippenwand. Er sagte, seine Stimme nur mühsam beherrschend: »Aber Drachenlords und Echtmenschen können keine Kinder zeugen. Natürlich wußten damals weder ich noch irgendwer sonst, daß ich ein Drachenlord bin. Alles, was wir wußten, war, daß ich sie nicht schwängern konnte. Deswegen zog sie nach drei Jahren ihren Eheschwur zurück.« Er holte tief Luft. »Es – es war keine leichte Zeit für mich. Sie war nicht behutsam mit mir. Die meisten meiner Angehörigen auch nicht.«
    Seinen Worten folgte Schweigen. Otter kannte die Geschichte natürlich schon. Linden fragte sich, was Maurynna davon halten würde.
    Sie legte all ihre Gefühle in ein Wort. »Luder.«
    Er musterte sie. Zorn lag in ihren zweifarbigen Augen. Meine Seelengefährtin hält

Weitere Kostenlose Bücher