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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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flatterte dann zum Himmel auf, bevor auch nur irgend jemand daran denken konnte, sie aufzuhalten.
    Jekkanadar! rief Maurynna, als sie sich dem anderen Drachen näherte. Sie spähte begierig über ihn hinweg, aber weder Lleld noch Linden war zu sehen. Wo sind die anderen?
    Ihr Blick kehrte zu dem schwarzen Drachen zurück, der nun auf ihre Höhe herunterkam. Einen Augenblick … etwas stimmte hier nicht … sie hielt die Luft an. Es war nicht Jekkanadar. Das hier war ein Drache, den sie nie zuvor gesehen hatte.
    Wer bist du? wollte sie wissen und fletschte die Zähne, als der andere sich ihr weiter näherte. Bei der Antwort wäre Maurynna beinahe vor Staunen vom Himmel gefallen.
    Ein Schnüffeln brachte Murohshei aus seinem Halbschlaf. Er ging hinüber zum Bett.
    Xahnu und Xu lächelten ihn an; Murohshei erwiderte das Lächeln und sagte: »Ihr seid also endlich wach, kleine Phönixherrscher? Gut, Eure Mutter möchte Euch sehen. Sie möchte Euch etwas Erstaunliches zeigen.«
    Er stand auf und klatschte in die Hände. Die Kinderfrauen eilten herbei.
    Sie wäre am liebsten aus reinem Vergnügen zur Sonne hinaufgeflogen. Denn wenn sowohl sie als auch Shima als Drachenlords nicht gespürt worden waren, wieviel andere mochte es dann noch geben? Ihre Art hatte also immer noch eine Chance. Sie hätte Shima am liebsten tausend Fragen gestellt, und all diese Fragen tanzten gleichzeitig auf ihrer Zungenspitze.
    Statt dessen sagte sie: Shima, Pirakos hat vor, das Land zu verwüsten. Ich muß ihm folgen, ich muß versuchen, ihn aufzuhalten, und ich habe schon viel zu lange gewartet. Aber hier sind immer noch Soldaten.
    Mein Vetter und die anderen werden sieh um sie kümmern. Dieses Land gehört mir, ich komme mit dir.
    Es wird gefährlich sein …
    Leben ist gefährlich, erwiderte Shima und sank tiefer. Maurynna folgte ihm. Shima rief im Geist: Amura!
    Der arme Amura wäre beinahe aus der Haut gefahren. »Ja, Himmelsherr?« sagte er mit bebender Stimme.
    Shimas Geistesstimme war nichts als gereizt. Amura, du Idiot, ich bin es, Shima. Aber das macht nichts. Wir müssen dem wahnsinnigen Drachen folgen. Der erste Stein ist gefallen, Vetter; nun weißt du, was geschehen muß.
    Maurynna dachte, wenn der arme Mann den Mund noch weiter aufrisse, hätte man ein Pferd hineinreiten können. Aber Amura erholte sich bald und hob die Hand zum Gruß. »Dieser hier wird ebenfalls fallen! Geht!«
    Maurynna wendete im leuchtenden Blau des Jehangli-Himmels und folgte Pirakos. Shima war dicht hinter ihr.
    »Bewaffnet euch!« rief Amura. Er nahm einem toten Soldaten den Speer ab und fuchtelte damit in der Luft herum. »Wir müssen den Altar im inneren Tempel zerstören.«
    Die Tah’nehsieh und Zharmatianer sammelten sich bereits um ihn. Selbst ein paar Jehangli kamen mit. Einige hoben Waffen vom Boden und benutzten sie gegen die Soldaten, die noch am Leben waren. Andere hoben Steine auf und warfen sie nach den Truppen, als diese versuchten, sich zu formieren. Hier und da fiel ein Soldat unter einem gut gezielten Stein, und jemand sprang vor, um seine Waffen zu übernehmen -und dem Mann die Kehle durchzuschneiden.
    Es war nicht die Art, wie Amura gern kämpfte, aber sie mußten tun, was sie konnten. Sie waren viele, aber die Feinde hatten Rüstungen und Waffen, und was noch tödlicher war, sie waren ausgebildet. Noch in diesem Augenblick begannen ein paar Tempelsoldaten, sich in der Formation aufzustellen, die Amura als »Schildkröte« erkannte. Wenn ihnen das gelingen würde, wäre die Rebellion verloren.
    »Zu mir!« brüllte Amura. Und dann: »Greift sie an!«
    Die Männer waren unsicher; die meisten hatten noch keine Waffen, und gegen jene zuzuschlagen, die sie so lange unterdrückt hatten … Amura war verzweifelt. Hatten sie ihnen denn alles genommen?
    Die Niederlage schwebte über ihnen wie ein lauernder Geier.
    Dann warf sich ein anderer Sklave, der verrückte Senwan, der schon vor langer Zeit den Verstand verloren hatte, als seine Familie getötet worden war, auf die Soldaten. Immer wieder schrie er den Namen seiner Frau und seiner Kinder und schwang seine Spitzhacke wie einen Wirbelwind über den Kopf. Soldaten fielen vor ihm nieder wie Getreidehalme vor der Sense, die Helme zerdrückt, die Gesichter eingeschlagen. Heißes Blut floß auf den durstigen Boden. In seinem Wahnsinn gelang es Senwan, tief in die nicht ganz fertige »Schildkröte« einzudringen. Tatsächlich waren viele Soldaten so überrascht, daß sie zurückwichen und riefen,

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