Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
Vom Netzwerk:
Blau- und Grüntönen. Dann war dies wohl das Mädchen, das er in den Tunnel geführt hatte. Nun stand sie dem Drachen mit den Fesseln gegenüber – einem Drachen, der größer, stärker, erfahrener war … und verrückt. Amura sah zu, wie der größere Drache den Kopf zurückriß, als wollte er zustoßen.
    Linden brauchte die Führung der geheimnisvollen Geistesstimme nicht mehr. Seit Meilen hatte er nun die Macht gespürt, die ihn zu sich zog wie ein Magnet – Magie, die Magie anzog.
    Und nun befand sich der Stein unter ihm. Er kreiste über einem großartigen Gebäude, das einen quadratischen Hof mit weißen Marmorwegen und Gärten umgab. In diesem Hof, genau in der Mitte, glitzerte eine Säule aus weißem Quarz, doppelt mannshoch, zum Himmel hinauf. Mit einem Wutschrei stieß Linden darauf herab.
    Als sie das Geräusch hörten, kamen kleine Gestalten mit safrangelben Gewändern aus dem Tempel und sahen sich um. Endlich schaute einer nach oben; Linden sah, wie die winzige Gestalt auf ihn zeigte. Dann blickten alle auf.
    Er brüllte abermals und spuckte Flammen, um sie zu warnen. Nun war er nahe genug, ihre Schreie zu hören, und die Priester rannten panikerfüllt davon. Er war sicher, daß keiner sich gegen ihn stellen würde.
    Er landete, ließ sich ganz von dem Zorn erfüllen, der in ihm brannte – dem Zorn von Rathan, seiner Drachenseele. Dann schlang er den Schwanz um die Säule und zog.
    Sie löste sich. Obwohl sie schwer war, schleuderte er sie in die Säulen, die das Dach des Ganges trugen, der rings um den Hof führte. Das Dach stürzte ein und begrub den Stein unter Trümmern.
    Dann sprang Linden in die Luft, und er wußte, wohin er als nächstes fliegen mußte.
    Es war albern, welch unbedeutende Einzelheiten einem plötzlich auffielen, wenn man dem Tod gegenüberstand, stellte ein Teil von Maurynnas Geist fest, der sich von dem Rest gelöst hatte. Der heiße Staub, der überall aufgewirbelt worden war, kribbelte ihr in der Nase, genau wie der Staub in der Reithalle, wo sie geübt hatten. Sie wollte niesen.
    Mit dem Staub kam die Erinnerung: Wenn dein Gegner längere Reichweite hat, dann sieh zu, daß du bei jeder Gelegenheit hineinkommst.
    Bevor Pirakos zuschlagen konnte, sprang Maurynna vorwärts und schnappte nach seiner Kehle. Sie verfehlte knapp, als er zurückwich.
    Pirakos fauchte und sprang in die Luft. Verblüfft zögerte Maurynna, und die Möglichkeit, ihn aufzuhalten, war vergangen. *Du wirst mich nicht wieder davon abhalten, Echtmenschen umzubringen.* Mit der Herausforderung kam ein Bild von Stadt um Stadt, die in Flammen aufging. *Ich werde dieses Land … * Er hielt mitten im Satz inne. Unter heftigem Flügelflattern versuchte Pirakos, seine Position zu halten, und legte dabei den Kopf schief, als lauschte er auf etwas anderes.
    Das war ihre Chance. Sie wußte, daß sie Pirakos ebensowenig aufhalten konnte wie ein Kätzchen eine Schneekatze, aber Maurynna flog auf und versuchte, den Echtdrachen zu erreichen.
    Ein Brüllen, so plötzlich und laut wie Donnergrollen, überraschte sie derartig, daß sie sich duckte und beinahe zu fliegen vergaß. Sie kannte nur einen Gedanken: Pirakos griff an.
    Aber als sie hinschaute, achtete der grüne Drache überhaupt nicht auf sie. Statt dessen lauschte er immer noch einer Stimme, die offenbar nur er hören konnte. Seine Augen blitzten aufgeregt.
    Wenn es nicht Pirakos war, wer …?
    *Der erste Stein fällt – ich spüre es!* heulte Pirakos mit wilder Begeisterung.
    Maurynna sah verblüfft zu, als Pirakos davonflog. Dann erinnerte sie sich an das mysteriöse Brüllen und suchte den Himmel ab.
    Da! Ein schwarzer Drache schoß über das Tal. Maurynnas Herz schlug schneller. Es gab nur einen solchen Drachen in Jehanglan. Und wenn Jekkanadar hier war, würde Linden bald folgen. Aufgeregt flog sie dem Drachen entgegen.
    Dort war es! Eine Säule aus weißem Quarz in einem Tempelhof.
    Wie sollte sie es anfangen … Lleld wußte, daß sie wahrscheinlich nicht stark genug sein würde, das Ding hochzuheben. Außerdem wollte sie nicht landen … was, wenn die Priester da unten Speere hatten?
    Aber Kraft war bei einem Kampf nicht alles. Sie schoß auf den glitzernden Stein zu. Im letzten Augenblick breitete sie die Flügel aus und wurde langsam genug, daß sie sich nicht jeden Knochen brechen würde. Mit allen vier Füßen gleichzeitig traf sie gegen die Spitze der Säule.
    Das Ding fiel um wie ein Zinnsoldat.
    Lleld zog die Flügel an, schlug einen Salto und

Weitere Kostenlose Bücher