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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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von heute an
nur noch sie. Mich nicht mehr. Niemals mehr.
    Niemals mehr.
    Endlich wurde die
Versammlung aufgehoben.
    Alfred, in trübe
Gedanken versunken, merkte nichts, bis die Anwesenden aufstanden. Ihren
Gesichtern, ihrer Haltung war anzusehen, daß sie sich besser
fühlten. Sie
verneigten sich vor Samah, vor den anderen Räten und gingen
hinaus.
    Alfred erhob sich
steifbeinig.
    »Ich dachte, ich wüßte
die Antwort«, sagte er zu sich selbst. »Wohin ist
sie verschwunden? Wie konnte
ich sie so plötzlich verlieren? Vielleicht hatte ich unrecht.
Vielleicht war
die Vision tatsächlich nur ein Trick von Haplo, wie Samah von
Anfang an
behauptet hat.«
    »Mir scheint, daß
unser Gast sehr erschöpft ist«, bemerkte
Samah zu seiner Frau. »Warum gehst du
nicht mit ihm nach Hause und sorgst dafür, daß er
ruht und etwas ißt?«
    Die Ratsmitglieder
waren inzwischen fort. Nur Ramu stand noch an der Tür.
    Orla griff nach
Alfreds Arm. »Geht es dir gut?«
    Er fühlte sich immer
noch wie betäubt, war nicht Herr seiner Glieder und stolperte
bei jedem Schritt
über die eigenen Füße. »O
ja«, antwortete er fahrig. »Doch ich glaube, ich
möchte wirklich ausruhen. Wenn ich – wenn ich
einfach in mein Zimmer gehen
könnte und mich hinlegen.«
    »Aber natürlich«, Orla
musterte ihn besorgt, dann blickte sie über die Schulter zu
ihrem Mann. »Wirst
du uns begleiten?«
    »Nein, meine Liebe, es
geht leider nicht. Ich habe mit Ramu noch etwas zu besprechen. Ihr
beide geht
schon vor. Ich werde rechtzeitig zum Essen zu Hause sein.«
    Alfred ließ sich von
Orla zum Ausgang führen. Erst draußen fiel ihm auf,
daß der Hund nicht
mitgekommen war. Er schaute sich nach dem Tier um, konnte ihn aber
zuerst nicht
entdecken, doch plötzlich sah er eine buschige
Schwanzspitze unter dem
Marmortisch hervorlugen.
    Ein peinlicher Gedanke
meldete sich. Haplo hatte den Hund dazu dressiert, als Spion zu
fungieren. Oft
befahl er ihm, sich nichtsahnenden Leuten anzuschließen,
deren Gespräche durch
die Ohren des Hundes an den Patryn weitergeleitet wurden.
Alfred begriff, daß
der Hund sich erbötig machte, ihm denselben Dienst zu
erweisen. Er wollte bei
Ramu und Samah bleiben und sie belauschen.
    »Alfred?« sagte Orla
fragend.
    Der Sartan zuckte
schuldbewußt zusammen. Er fuhr herum, achtete nicht auf seine
Umgebung und
stieß sich die Nase am Türrahmen.
    »Liebe Güte! Was ist
passiert? Deine Nase blutet!«
    »Es scheint, daß ich
gegen die Tür gelaufen bin…«
    »Leg den Kopf in den
Nacken. Ich werde eine Heilungsrune singen.«
    Ich müßte den Hund
rufen! Alfred zitterte. Ich dürfte das nicht zulassen. Ich bin
schlimmer als
Haplo. Er belauschte Fremde, ich belausche meine eigenen
Leute. Wenn ich nur
ein Wort sage, ihn rufe, wird der Hund kommen, und ich habe mir nichts
vorzuwerfen.
    Alfred raffte sich
auf. »Hund…«, begann er.
    Samah beobachtete ihn
mit geringschätziger Belustigung. Ramu mit
Verachtung, doch beide beobachteten
ihn.
    »Was wolltest du über
den Hund sagen?« fragte Orla besorgt.
    Alfred seufzte und
schloß die Augen. »Nur, daß ich
– daß ich ihn schon vorausgeschickt habe. Nach
Hause.«
    »Wo du längst sein
solltest.« Orla schob ihn vor sich her.
    Sie hatten das große
Ausgangsportal der Vorhalle erreicht, als Alfred durch die
Ohren des Hundes
Vater und Sohn sprechen hörte.
    »Der Mann ist
gefährlich.« Ramus Stimme.
    »Ja, mein Sohn. Du
hast recht. Sehr gefährlich. Deshalb müssen
wir ihn stets im Auge behalten.«
    »Warum läßt du ihn
dann gehen? Wir hätten mit ihm machen sollen, was wir mit den
anderen getan
haben.«
    »Wie die Dinge liegen,
können wir das momentan nicht wagen. Die anderen und besonders
deine Mutter
würden auf keinen Fall zustimmen. Das ist natürlich
alles Teil seines schlauen
Plans. Soll er glauben, uns hinters Licht geführt zu haben.
Soll er glauben,
wir hätten ihn nicht durchschaut, hegten keinen
Verdacht.«
    »Eine Falle?«
    »Ja«, bestätigte Samah
selbstgefällig, »eine Falle, um ihn auf frischer Tat
zu ertappen, wenn er
seinem Patryn-Freund unsere Pläne verrät.
Dann haben wir genügend Beweise, um
sogar deine Mutter zu überzeugen, daß dieser Sartan
mit dem Nichtigennamen
vorhat, unseren Untergang herbeizuführen.«
    Alfred fiel kraftlos
auf eine Bank neben dem Portal.
    »Du siehst elend aus«,
sagte Orla. »Ich bin sicher, deine Nase ist gebrochen. Wenn
du dich zu schwach

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