Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:

fühlst, um weiterzugehen, kann ich…«
    »Orla.« Alfred sah zu
ihr auf. »Ich weiß, es klingt undankbar,
aber würdest du mich bitte allein
lassen?«
    »Auf keinen Fall!
Ich…«
    »Bitte. Ich muß
alleine sein«, sagte er flehend.
    Orla musterte ihn
eindringlich. Dann warf sie einen Blick durchs Portal ins
dämmrige Innere der
Ratshalle, als könnte sie sehen, was hinten im Sitzungssaal
vor sich ging.
Vielleicht konnte sie es. Vielleicht, auch wenn ihre Ohren nicht
hörten, was
gesprochen wurde, vernahm ihr Herz die Worte. Ihr Gesicht
wurde ernst und
traurig.
    »Es tut mir leid«,
sagte sie und ging.
    Alfred barg stöhnend
den Kopf in den zitternden Händen.
----

Kapitel 24
Phondra, Chelestra
    Die Ereignisse sind
auf uns eingestürzt wie Felsblöcke vom Gipfel des
Berges. Bei manchen sah es
aus, als müßten sie uns zerquetschen, aber es gelang
uns jedesmal, noch rechtzeitig
einen Haken zu schlagen, und so haben wir bisher überlebt. 44
    Wir blieben noch
etliche Tage in Phondra, denn wie man sich vorstellen kann, gab es viel
zu
planen und zu organisieren. Unzählige Einzelheiten
mußten festgelegt werden:
die Zahl der Leute an Bord jedes Sonnenjägers,
wieviel Gepäck pro Kopf,
wieviel allgemeine Fracht, wieviel Proviant und Wasser und eine Menge
anderer
Kleinkram, den ich keine Lust habe aufzuschreiben. Es war
schlimm genug, das
alles Punkt für Punkt durchkauen zu müssen.
    Man hatte Alake und
mir nämlich zu guter Letzt gestattet, an den
Beratungen teilzunehmen. Es war
ein stolzer Augenblick für uns gewesen.
    Während der ersten
Sitzung gaben wir uns große Mühe, uns der Ehre
würdig zu erweisen. Mit ernster
Aufmerksamkeit lauschten wir jedem Wort und bildeten uns eine
Meinung,
ungeachtet der Tatsache, daß nie jemand danach
fragte.
    Doch am
darauffolgenden Nachmittag, als mein Vater und Dumaka zum x-tenmal das
Diagramm
eines Sonnenjägers in den Boden ritzten, um
darüber zu streiten, wie viele
Wasserfässer man im Laderaum verstauen konnte,
dämmerte Alake und mir die
Erkenntnis, daß Herrscher zu sein eine – wie sie es
ausdrückte – königliche
Tortur war.
    Hier saßen wir nun im
Langhaus, wo es heiß und stickig war, und
mußten Eliason zuhören, wie er über
die wundersamen Eigenschaften von Fischtran dozierte und weshalb die
Elfen
keinesfalls darauf verzichten würden, einen ausreichenden
Vorrat mit an Bord zu
nehmen. Draußen (durch die Ritzen in den
Palisadenwänden konnten wir alles genau
beobachten) gingen weit interessantere Dinge vor.
    Alakes von Liebe
geschärfter Blick entdeckte Haplo, der ruhelos durchs Dorf
wanderte. Devon war
bei ihm. Unser Freund hatte sich fast vollständig von seinem
›Unfall‹ erholt.
Die Wunden an seinem Hals vernarbten. Abgesehen von einer auffallend
heiseren
Stimme war er wieder ganz der alte. Nun ja, der fröhliche,
sorglose Devon von
einst wird er nie mehr sein.
    Devon verbrachte den
größten Teil seiner Zeit mit Haplo. Sie sprachen
nicht viel, doch es schien,
daß jeder froh über die Gesellschaft des
anderen war. Wenigstens vermute ich,
daß Haplo froh war, den Elfen um sich zu haben. Es ist schwer
zu sagen, was
Haplo denkt. Zum Beispiel hat er in den vergangenen Tagen
außerordentlich
miserable Laune gehabt, eigentlich merkwürdig, wenn man
bedenkt, daß alles nach
seinem Kopf ging. Ich hatte den Eindruck, daß er es nicht
erwarten konnte
aufzubrechen und vor Ungeduld fast platzte.
    Die beiden gingen am
Haus vorbei, und ich dachte bedauernd daran, daß Alake und
ich – hätten wir die
Versammlung belauscht wie sonst – längst
eingeschlafen wären, als ich Haplo
plötzlich stehenbleiben und in unsere Richtung schauen sah.
Sein Gesicht war
grimmig. Dann gab er sich einen Ruck, ließ den
verdutzten Devon stehen und kam
auf das Langhaus zu.
    Endlich eine
Unterbrechung des drögen Einerleis, meine Müdigkeit
war wie weggeblasen. Auch
Alake sah ihn kommen, strich sich übers Haar und
überprüfte ihre Ohrringe. Dann
setzte sie sich aufrecht hin und tat, als wäre sie geradezu
fasziniert von dem
Thema Fischtran, während sie eben noch die Augen verdreht und
ein Gähnen
unterdrückt hatte. Zum Schreien! Ich schniefte und fing einen
strafenden Blick
meiner Mutter auf.
    Der Türhüter trat ein,
entschuldigte sich für die Unterbrechung und meldete,
daß Haplo den
Versammelten etwas mitzuteilen wünschte.
    Als Einleitung sagte
er, die Planung mache

Weitere Kostenlose Bücher