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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Euch! Ich will
Zugeständnisse machen, weil Ihr noch wenig über uns
wißt…«
    »Wir wissen genug!«
Dumaka hielt es nicht mehr auf seinem Platz, Delu erhob sich mit ihm.
»Wir sind
in Frieden gekommen, bereit, in Frieden mit Euch
zusammenzuleben, als gleichberechtigte
Einwohner dieses Landes. Nehmt Ihr unser Angebot an oder
nicht?«
    »Gleichberechtigt! Mit
Nichtigen!« Samah schlug mit der flachen Hand auf die
marmorne Tischplatte.
»Allein der Gedanke ist absurd! Verfügt Euch zu
Euren Schiffen und sucht ein
anderes Land, wo Ihr alle
›gleichberechtigt‹ sein
könnt!«
    »Ihr wißt sehr gut,
daß es kein anders Land gibt«, meinte Eliason
ernst. »Unsere Bitte ist
vernünftig. Es gibt keinen Grund, weshalb Ihr sie abschlagen
solltet. Wir
kommen nicht als Eroberer, als Unterdrücker, wir wollen
lediglich den Teil des
Landes besiedeln, der von Euch nicht genutzt wird.«
    »In unseren Augen eine
unsinnige, unverschämte Forderung! Wir
›benutzen‹ diese Welt nicht nur – wir
haben sie erschaffen! Eure Vorfahren verehrten uns als
Götter!«
    Die Nichtigen starrten
Samah ungläubig an.
    Delu faßte sich als
erste. »Wenn Ihr uns entschuldigen wollt,
möchten wir jetzt gehen«, sagte sie
würdevoll.
    »Wir verehren einen
Gott«, verkündete Yngvar. »Den Einen, der
diese Welt erschuf. Den Einen, der
die Wellen lenkt.«
    Der
Eine, der die Wellen lenkt. Alfred, der trübselig
auf seinem Stuhl gehockt hatte, ein flammendes
Plädoyer
auf der Zunge, doch entschlossen zu schweigen, fuhr plötzlich
auf, als hätte
neben ihm der Blitz eingeschlagen. Der Eine, der die
Wellen lenkt. Wo
hatte er das schon gehört? Welche andere Stimme hatte das
gesagt?
    Oder etwas Ähnliches. Denn es stimmte nicht
ganz…
    Der Eine, der die
Wellen lenkt.
    Ich bin in einem Raum,
an einem Tisch, umgeben von meinen Brüdern und Schwestern.
Weißes Licht strahlt
über uns, die Atmosphäre ist weihevoll, von tiefem
Frieden erfüllt. Ich habe
die Antwort! Habe sie gefunden, nach all den Jahren
fruchtlosen Suchens. Ich
kenne sie jetzt, und auch all die anderen müssen sie
kennen. Haplo und ich…
    Alfreds Blick flog zu
dem Patryn. Hatte er gehört? Erinnerte er sich?
    Ja! Alfred sah es in
Haplos Gesicht – er merkte es an den Augen, die dunkel und
mißtrauisch seinen
begegneten, an den grimmig zusammengepreßten Lippen,
an der Haltung, an den
tätowierten Armen. Haplo erinnerte sich an das helle Licht,
den Tisch. Er
erinnerte sich an die Stimme, den Einen…
    Der Eine, der die
Welle lenkt!
    »Das ist es!« schrie
Alfred und sprang auf. »Der Eine, der die Welle lenkt! Haplo,
weißt du nicht?
In Abarrach? Im Sanktuarium? Das Licht! Die Stimme, die zu uns sprach.
Sie war
in meinem Herzen, aber ich hörte sie deutlich und du auch. Du
mußt dich
erinnern! Du hast neben mir…«
    Alfred
verstummte unter Haplos feindseligem,
haßerfülltem Blick. Ja, ich
erinnere
mich, sagte dieser Blick. Ich kann es nicht
vergessen, so sehr ich mich
bemühe. Vorher sah ich alles klar vor mir, wußte,
was ich wollte und wie ich es
kriegen konnte. Du hast das alles zerstört.
Deinetwegen habe ich begonnen zu
zweifeln. Ich bin mir selbst untreu geworden, ich habe versucht, meinen
Gebieter zu hintergehen, der mich liebt wie ein Vater, doch er hat mir
die
Augen geöffnet, und er hat mir vergeben. Ihr Sartan und eure
Taschenspielertricks! Mich könnt ihr nicht mehr
täuschen!
    Der Hund fing an zu winseln. Er kam unter dem Tisch
hervor, wollte zu seinem Herrn laufen, schaute zu Alfred
zurück, verharrte
unschlüssig, sah Haplo an. Schließlich beschrieb er
einen engen Kreis und
kauerte sich bei Alfred nieder.
    Alfred legte ihm die
Hand auf den Kopf. »Geh schon«, drängte
er. »Geh zu ihm.«
    Das Tier winselte, tat
ein paar Schritte, lief wieder im Kreis und kehrte zu dem Sartan
zurück.
    »Hund!« kommandierte
Haplo scharf.
    Obwohl Alfreds ganze
Aufmerksamkeit dem Drama zwischen Herr und Hund galt, war er sich
daneben unbehaglich
Samahs Gegenwart bewußt, der wachsam beobachtete, was sich
zwischen ihm und dem
Patryn abspielte. Er mußte daran denken, was er eben zu Haplo
gesagt hatte und
was Samah daraus für Schlüsse ziehen mochte. Noch
mehr Fragen, noch mehr
Argwohn und Verhöre – er seufzte schwer.
    Im Augenblick jedoch
war das nicht wichtig. Wichtig waren allein der Hund – und
Haplo.
    »Geh zu deinem Herrn«,
schmeichelte Alfred und gab dem Tier einen

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