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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Ausdruck auf
Samahs Gesicht
gesehen, als der Archont seinen dramatischen Abgang inszenierte.
    Der Gesichtsausdruck
war Alfred vertraut. Er hatte ihn selbst unzählige Male auf
den eigenen Zügen
gespürt, ihn im Spiegel seiner eigenen Seele wahrgenommen.
    Es war Angst.
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Kapitel 28
Nahe Draknor, Chelestra
    »Unsere Eltern sind
zurück.« Grundel drückte sich so
geräuschlos wie einem Zwerg nur möglich in die
kleine Kabine, die Alake mit ihren Eltern teilte. »Und sie
sehen nicht
besonders glücklich aus.«
    Alake seufzte.
     
    »Wir müssen wissen,
was bei den Verhandlungen herausgekommen ist«, sagte
Devon. »Werden sie hierherkommen?«
    »Nein, sie sind in
Eliasons Kabine, gleich nebenan.« Grundel neigte den Kopf zur
Seite. »Man kann
sie reden hören.«
    Alle drei legten die
Ohren an die Trennwand. Tatsächlich waren Stimmen zu
vernehmen, aber nur
gedämpft, und man konnte nicht verstehen, was gesprochen
wurde.
    Grundel deutete auf
ein winziges Astloch.
    Alake begriff,
streckte die Hand aus, strich mit den Fingerspitzen am Rand der
Öffnung entlang
und flüsterte etwas. Langsam, fast unmerklich
vergrößerte sich das Loch, Alake
spähte hindurch, dann winkte sie ihren Mitverschworenen.
    »Wir haben Glück.
Einer von Mutters federbesetzten Runenstäben steht genau
davor.«
    Die drei steckten die
Köpfe zusammen und lauschten gespannt.
    »Ich habe nie zuvor
solche Magie erlebt.« Delus Stimme klang niedergeschlagen.
»Wie sollen wir dagegen
ankämpfen?«
    »Das wissen wir erst,
wenn wir’s versucht haben«, sagte ihr Mann.
»Und ich bin dafür, daß wir’s
versuchen.
Zu einem Hund würde ich nicht sprechen, wie diese Sartan zu
uns gesprochen
haben.«
    »Wir sind vor eine
schwere Wahl gestellt«, bemerkte Eliason.
    »Es ist ihr Land. Die
Sartan haben das Recht, uns den Zugang zu ihrem Reich zu verwehren.
Andererseits verurteilen sie damit unsere Völker zum
Untergang, und mir
scheint, das Leben von so vielen wiegt schwerer als der noch
so berechtigte
Alleinanspruch auf ein Stück Land. Ich will nicht Krieg
führen, doch ebensowenig
kann ich tatenlos zusehen, wie mein Volk stirbt.«
    »Und du, Yngvar«,
fragte Haplo. »Was denkst du?«
    Der Zwerg ließ sich
Zeit mit seiner Antwort. Grundel schob die anderen beiden weg, stellte
sich auf
die Zehenspitzen und legt das Auge an das Astloch. Das
zerfurchte Gesicht
ihres Vaters war ernst. Er schüttelte den Kopf.
»Mein Volk ist tapfer. Wir
kämpfen gegen jeden Menschen oder Elfen. Wir sind keine
Feiglinge.«
    Yngvar warf
herausfordernde Blicke in die Runde, als solle nur jemand es wagen,
eine solche
Verleumdung vorzubringen! Dann ließ er die Schultern sinken
und seufzte. »Aber
gegen Magie, wie wir sie heute gesehen haben? Ich weiß es
nicht. Ich weiß es
wirklich nicht.«
    »Ihre magischen Kräfte
brauchen euch nicht zu kümmern«, warf Haplo
ein.
    Sie starrten ihn an.
    »Ich habe einen Plan.
Es gibt eine Möglichkeit. Sonst hätte ich euch nicht
hergeführt.«
    »Du – wußtest, was uns
hier erwartet?« Dumaka zog mißtrauisch die Brauen
zusammen. »Wie?«
    »Ich habe es euch
gesagt. Mein Volk und ihres sind sich ähnlich.« Er
zeigte auf die Tätowierungen
an seinem Körper. »Das ist meine Magie.
Wird meine Haut naß, wirkt sie nicht
mehr. Ich bin hilflos, hilfloser als einer von euch. Frag deine
Tochter,
Yngvar, sie hat mich gesehen. Sie weiß es. Und genauso ergeht
es Sartan.«
    »Ja und?« flüsterte
Grundel unwirsch. »Sollen wir vielleicht eine Eimerkette bis
zur Stadt bilden?«
    Devon gab ihr einen
Stoß. »Leise!«
    Aber die Erwachsenen
schienen nicht weniger erstaunt zu sein. »Ganz
einfach. Wir überfluten die
Stadt mit Meerwasser«, erklärte Haplo.
    Vor und hinter der
Wand brauchte man etwas Zeit, um den eigenwilligen Vorschlag zu
verdauen. Es
klang viel zu einfach. Irgendwo mußte ein Haken sein. Jeder
drehte und wendete
die Idee in Gedanken hin und her, doch allmählich trat ein
Leuchten in Augen,
die eben noch glanzlos und stumpf gewesen waren.
    »Das Wasser schadet
ihnen nicht?« wollte Eliason besorgt wissen.
»Nicht mehr als mir«, antwortete
Haplo. »Das Wasser macht uns alle gleich. Und es wird kein
Blut vergossen.«
    »Es sieht fast aus,
als wäre das die Lösung«, meinte Delu
zögernd.
    »Aber die Sartan
brauchen nichts weiter zu tun, als dafür zu sorgen,
daß sie nicht naß werden«,
gab Hilda zu bedenken. »Mächtig wie sie sind, wird

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