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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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erklärten abwechselnd, wie das Tauchboot funktionierte. Von
Zwergen gebaut,
wurde es angetrieben durch ein Zusammenwirken des technischen
Genies der
Zwerge und der Mechanimagie des Elfenvolks.
    Soweit Haplo es sich
aus den reichlich konfusen Erläuterungen
zusammenzureimen vermochte, bestand
das Hauptproblem darin, dem Einflußbereich der
Meermonde zu entkommen.
Aufgrund der umgekehrten Gravitation streben die Tauchboote
mit ihrer
geringeren Dichte auf die Monde zu. Um dem entgegenzuwirken, war es
notwendig,
die Dichte zu vergrößern, ohne das Schiff fluten zu
müssen.
    An diesem Punkt kam
die Elfenmagie ins Spiel. Besondere Kristalle wurden von den
Magiern mit der
Eigenschaft versehen, nach Bedarf ihre Masse zu
verringern oder zu
vergrößern. Diese Massewandler stellten die
Lösung für gleich zwei Probleme der
Schiffahrt dar. Einmal wurde durch die Vergrößerung
des magischen Ballasts das
Boot beliebig steuerbar, zum anderen schufen die Massewandler eine
künstliche
Schwerkraft für die Passagiere an Bord.
    Haplo begriff das
Konzept nur vage, konnte nichts anfangen mit
›umgekehrter Gravitation‹ und
›Massewandlern‹. Er verstand nur,
daß Magie im Spiel war.
    »Aber«, meinte er
beiläufig, während er lebhaftes Interesse an
einem Gewirr von Seilen,
Flaschenzügen und Hebeln vortäuschte, »ich
dachte, Magie verliert im Meerwasser
ihre Wirkung.«
    Alake schaute zuerst
verdutzt, dann lächelte sie.
»Natürlich. Ihr stellt mich auf die Probe.
Ich
würde Euch antworten, aber nicht vor diesen
Uneingeweihten.« Sie deutete mit
einem Kopfnicken auf Grundel und Devon.
    »Ach was!« brummte die
Zwergin unbeeindruckt. »Hier geht’s zum
Ruderstand.« Sie stieg die Leiter zum
Oberdeck hinauf, Alake und Devon hinterher.
    Haplo folgte als
letzter. Alakes überraschter Gesichtsausdruck war ihm
nicht entgangen.
Offenbar wurde die Magie von Elfen und Menschen durch das
Wasser nicht
beeinträchtigt. Und da irgend etwas das Boot steuerte, auch
die Drachenmagie
nicht. Haplos magische Kräfte hingegen waren
buchstäblich weggespült worden.
Oder vielleicht nicht?
    Vielleicht hatten die
rasch aufeinanderfolgenden Reisen durch das Todestor ihn
geschwächt.
    Vielleicht…
    Ein Prickeln auf der
Haut unterbrach seinen Gedankengang. Es war nur ein Hauch, als
strichen
Spinnweben über seinen Körper. Das
Gefühl war ihm vertraut, und er wünschte
sich, beim Weggehen die Decke umgehängt zu haben. Ein
prüfender Blick
bestätigte seine Befürchtungen. Die
Tätowierungen auf seiner Haut begannen zu
leuchten, ein Zeichen für Gefahr. Es war nur ein schwacher
Schimmer, schwach
wie die Kraft der Runen, aber seine Magie tat ihr möglichstes,
ihn zu warnen.
    Die Nichtigen waren
aus der Luke gestiegen, gingen aber nicht weiter. Devon
preßte die Lippen
zusammen. Grundel räusperte sich so laut, daß alle
zusammenzuckten. Alake
flüsterte vor sich hin, vermutlich irgendeinen
Schutzzauber.
    Das Kribbeln wurde
schlimmer, wie von Millionen Spinnen. Sein Körper bereitete
sich instinktiv
darauf vor, der drohenden Gefahr zu begegnen: Der
Adrenalinpegel stieg, sein
Mund wurde trocken, der Magen krampfte sich zusammen. Er spannte die
Muskeln,
spähte in jeden Winkel, verfluchte den matten Schein der
Runen, verfluchte
seine Schwäche.
    Die Zwergin hob die
zitternde Hand und wies auf eine schattenverhangene Tür am
Ende des Ganges.
    »Das – ist der
Ruderstand.«
    Furcht strömte ihnen
als schwarze Flut entgegen. Die Nichtigen drängten sich
zusammen und starrten
mit fasziniertem Grauen zu der unheilverkündenden
Tür. Niemand hatte bis jetzt
seine Veränderung bemerkt.
    Alake fröstelte.
Grundel atmete hechelnd. Devon lehnte mit weichen Knien am Schott. Die
Nichtigen konnten nicht weiter, und er hatte Zweifel, ob er dazu
imstande war.
    Schweiß rann über sein
Gesicht. Das Atmen fiel ihm schwer. Dabei war nichts zu sehen! Doch er
wußte
jetzt, wo die Gefahr lauerte – genau vor ihm. Nie zuvor hatte
er solche Angst
empfunden, nicht einmal in der finstersten, schrecklichsten
Höhle des
Labyrinths. Jede Faser seines Wesens drängte ihn, schnellstens
die Flucht zu
ergreifen. Es erforderte eine ungeheure Anstrengung,
Fuß vor Fuß zu setzen.
    Und plötzlich ging es
nicht mehr. Er blieb stehen, dicht bei den Nichtigen. Grundel schaute
sich nach
ihm um. Ihre Augen wurden groß, sie stieß einen
krächzenden Laut aus. Alake
und Devon fuhren

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