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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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herum und starrten ihn an.
    In drei erstaunten,
furchtsamen Augenpaaren erblickte Haplo sein Spiegelbild
– den von einer
flimmernden, bläulichen Aura umgebenen Körper, das
schweißglänzende,
maskenhafte Gesicht.
    »Was ist da?« fragte
er. »Was liegt hinter der Tür?« Seine
Kehle war wie zugeschnürt, er mußte
dreimal ansetzen, um die Worte herauszubringen.
    »Was ist los mit deiner
Haut?« rief Grundel schrill. »Du leuchtest
wie…«
    »Was liegt hinter der
Tür?« zischte Haplo mit zusammengebissenen
Zähnen.
    Sie schluckte. »Der –
der Ruderstand.« Dann hatte sie den
größten Schreck überwunden und wurde
kühner.
»Na, siehst du? Ich hatte recht. Ein Gefühl, als
würde man dem leibhaftigen Tod
entgegengehen.«
    »Ja, du hattest
recht.« Haplo tat einen Schritt nach vorn.
    Alake klammerte sich
an ihn. »Bleibt! Ihr könnt nicht gehen!
Laßt uns nicht allein!«
    Haplo drehte sich
herum. »Wo immer sie euch hinbringen –
glaubt ihr, daß es euch gefallen wird?«
    Die drei sahen ihn an,
mit der stummen Bitte zuzugeben, daß er sich geirrt
hatte, ihnen zu sagen, daß
sich alles zum Guten wenden würde. Er konnte es nicht. Die
Wahrheit, rauh und
bitter, wie ein kalter Wind, löschte das kleine
Flämmchen der Hoffnung.
    »Dann gehen wir mit
Euch«, sagte Devon entschlossen.
    »Nein, das werdet ihr
nicht. Ihr bleibt hier und rührt euch nicht vom
Fleck.«
    Haplo schaute den Gang
hinunter, dann auf seine Arme. Die Tätowierungen
waren immer noch kaum zu
erkennen.
    Er fluchte leise vor
sich hin. Ein Kind war besser für ein Kräftemessen
gerüstet als er im Moment.
    »Hat einer von euch
eine Waffe? Du vielleicht. Elf? Ein Schwert? Einen Dolch?«
    »N-nein«, stammelte
Devon.
    »Wir sollten
unbewaffnet kommen«, flüsterte Alake
ängstlich.
    »Ich habe eine Axt«,
sagte Grundel trotzig. »Eine Streitaxt.«
    Alake starrte sie
fassungslos an.
    »Bring sie her«,
befahl Haplo. Er hoffte, daß es sich nicht um ein besseres
Spielzeug handelte,
das zu nichts zu gebrauchen war.
    Die Zwergin musterte
ihn lange und durchdringend, dann verschwand sie im Niedergang. Im
Handumdrehen
war sie zurück, mit einer soliden Waffe.
    »Grundel!« schimpfte
Alake. »Du weißt, was sie uns gesagt
haben!«
    »Du glaubst doch
nicht, daß ich mir von einem Knäuel hinterlistiger
Schlangen Vorschriften
machen lasse!« höhnte Grundel. »Kannst du
damit was anfangen?«
    Sie reichte Haplo die
Axt.
    Er wog sie prüfend in
der Hand. Zu dumm, daß er nicht die Zeit hatte, sie mit Runen
zu beschriften
und mit Beschwörungsformeln zu verstärken. Zu dumm,
daß ihm die Kraft fehlte,
das zu tun, dachte er sarkastisch. Nun, eine scharfe Klinge
war besser als
nichts.
    Haplo setzte sich
geduckt in Bewegung. Als er Schritte hinter sich
hörte, wirbelte er zu den
Nichtigen herum.
    »Ihr bleibt hier!
Verstanden?«
    Die drei zögerten,
schauten erst sich, dann Haplo an. Devon schüttelte
bedächtig den Kopf.
    »Verdammt noch mal!
Wie sollen drei verängstigte Kinder mir helfen
können? Ihr kommt mir höchstens
in die Quere. Untersteht euch, mir nachzulaufen!«
    Gehorsam wichen sie
ein Stück zurück und betrachteten ihn mit
großen, bangen Augen. Trotzdem hatte
er das Gefühl, daß sie sich ihm wieder an die Fersen
heften würden, sobald er
den Rücken kehrte.
    »Ach, sollen sie auf
sich selbst aufpassen«, brummte er.
    Die Axt in der Hand,
ging er weiter.
    Die Sigel auf seiner
Haut juckten und brannten. Verzweiflung senkte sich
über ihn, die Verzweiflung
des Labyrinths. Man schlief vor Erschöpfung, ohne wirklich
Entspannung zu
finden. Jedes Ewachen brachte aufs neue Angst und Schmerz und Tod.
    Und Zorn.
    Haplo konzentrierte
sich auf den Zorn. Zorn hatte die Patryn im Labyrinth am Leben
erhalten. Zorn
trieb ihn weiter. Er würde kämpfen. Er…
    Haplo erreichte die
Tür zum Ruderstand, wo das Böse lauerte. Er blieb
stehen, lauschte, ließ den
Blick wandern. Nichts zu sehen, außer schwarzer,
undurchdringlicher
Dunkelheit; kein Geräusch, außer dem Schlag seines
eigenen Herzens, seinen
eigenen hastigen, flachen Atemzügen. Er umklammerte
den Axtstiel so fest, daß
seine Hand schmerzte. Noch einmal holte er tief Luft, dann sprang er
hinein.
    Finsternis fiel auf
ihn herab wie die Netze, mit denen im Labyrinth die schnatternden Affen
den
Unachtsamen fangen. Das schwache Leuchten seiner Tätowierung
erlosch. Jetzt war
er vollkommen hilflos, vollkommen

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