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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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beschützen.
    Wir haben nie
erfahren, ob die Nichtigen überlebten oder nicht. Ganz
bestimmt hatten sie eine
bessere Chance als wir. Das Meerwasser schadet weder ihnen noch ihrer
Magie,
tatsächlich scheint es geradezu ihr Element zu sein. Wir
blieben und warteten
darauf, daß die ewige Dunkelheit hereinbrach, daß
das Eis sich über uns schloß
– und über unseren Feinden. Es gab kaum einen
Zweifel, daß die Drachen es auf
uns abgesehen hatten. Sie kümmerten sich nicht um die
Menschen.«
    »Und wir hatten recht.
Die Drachen fuhren fort, unsere Stadt anzugreifen«,
erzählte Orla an Samahs
Statt weiter, »aber niemals mit letzter Konsequenz. Zu
siegen schien nicht
ihre Absicht zu sein. Angst, Schmerz, Leiden – das wollten
sie. Unsere Hoffnung
war es, Zeit zu gewinnen. Jeden Tag verlor die Sonne an Kraft, wurde es
kälter
und dunkler. Vielleicht bemerkten die Drachen es in ihrem Haß
auf uns nicht.
Oder vielleicht glaubten sie, ihre Magie könne sie
schützen. Es kann auch sein,
daß sie schließlich doch die Flucht ergriffen. Wir
wissen nur, daß eines Tages
das Meer zu Eis erstarrte, und an jenem Tag kamen die Drachen
nicht. Es war
der Tag, an dem wir den Unseren in den Welten Jenseits eine letzte
Nachricht
sandten, daß sie in hundert Jahren kommen sollten,
um uns zu wecken. Dann
legten wir uns zum Schlafen nieder.«
    »Ich bezweifle, daß
sie eure Nachricht je erhalten haben«, sagte Alfred.
»Oder wenn doch, hatten
sie mit ihren eigenen Problemen zu tun.« Er seufzte, dann
rieb er sich die
Augen. »Ich danke euch, daß ihr mir alles
erzählt habt. Es hilft mir zu
verstehen. Ihr müßt entschuldigen,
daß ich so – so zurückhaltend gewesen bin.
    Anfangs dachte ich…«
Er scharrte verlegen mit den Füßen.
    »Du dachtest, wir
hätten uns aus der Verantwortung gestohlen«, sprach
Samah aus, was Alfred nicht
über die Lippen wollte.
    »Ich habe das schon
einmal erlebt. In Abarrach…« Alfred
schluckte.
    Der Archont schwieg
und schaute ihn erwartungsvoll an. Sämtliche Ratsmitglieder
schauten ihn
erwartungsvoll an.
    Jetzt begreifst du,
sagten sie ihm wortlos. Jetzt weißt du, was du tun
mußt.
    Nur daß er keine
Ahnung hatte. Alfred breitete ratlos die Hände aus.
    »Was erwartet ihr von
mir? Soll ich helfen, die Drachen zu bekämpfen? Ich
weiß von meiner Zeit auf
Arianus her einiges über diese Geschöpfe.
Aber die Drachen dort scheinen mir
sehr harmlos zu sein, verglichen mit den Ungeheuern, die ihr mir
geschildert
habt. Und was die Erforschung der für uns schädlichen
Eigenschaften des
Meerwassers betrifft…«
    »Nein, Bruder«,
unterbrach ihn Samah, »nichts so Kompliziertes. Du hast Orla
gesagt, daß das
Auftauchen dieses Hundes auf Chelestra bedeutet, daß sich
dessen Herr ebenfalls
hier befindet. Du hast das Tier. Wir möchten, daß du
den Herrn ausfindig machst
und ihn zu uns bringst.«
    »Nein«, protestierte
Alfred. Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach.
»Das kann ich nicht tun. Er
hat mich entkommen lassen, wißt ihr, statt mich seinem
Fürsten auszuliefern…«
    »Wir haben keineswegs
die Absicht, diesem Patryn ein Leid zuzufügen.«
Samahs Tonfall war
beschwichtigend. »Wir wollen ihm nur Fragen stellen, die
Wahrheit über das
Labyrinth erfahren und über das Schicksal seines Volkes. Wer
weiß, Bruder,
womöglich wäre es der Beginn von
Friedensverhandlungen zwischen ihnen und uns?
Wenn du dich weigerst und es gibt Krieg, wie könntest du es
ertragen zu wissen,
daß es in deiner Macht gelegen hätte, ihn zu
verhindern?«
    »Aber ich weiß nicht,
wo ich suchen soll. Und was sollte ich ihm sagen? Er würde
nicht kommen…«
    »Wirklich nicht? Um
endlich dem verhaßten Feind Auge in Auge
gegenüberzustehen? Überleg es dir«,
schnitt Samah dem verzweifelt nach Argumenten suchenden Alfred
kurzerhand das
Wort ab. »Vielleicht wäre der Hund ein geeignetes
Mittel, ihn zu überzeugen.«
    »Willst du dich
tatsächlich weigern, eine Bitte des Rats zu
erfüllen?« fragte Orla leise. »Eine
Bitte, die so vernünftig ist? Die unser aller Sicherheit
betrifft?«
    »Nein, selbst…
selbstverständlich nicht«, antwortete Alfred
unglücklich.
    Er sah den Hund an.
    Das Tier legte den
Kopf schräg, klopfte mit dem buschigen Schwanz auf
den Boden und grinste.
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Kapitel 14
Segensmeer, Chelestra
    Haplo lag im Bett, auf
dem Rücken, und war in die Betrachtung seiner
Handrücken vertieft. Die

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