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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Gebirgsbach kühlte die Glut für eine Weile ab, doch bald schon beschäftigten mich wieder Gedanken, die mich lange Zeit in Ruhe gelassen hatten.
    Ich war richtig dankbar, als ich am Fuß des Berges unversehens Sirluîn gegenüberstand. Ein Schlag auf den Kopf war vielleicht genau das, was ich jetzt brauchte.
    Der Elf schien jedoch friedlicher als bei unserer letzten Begegnung.
    „Na“, sagte er. „Wovor rennt der große Anjûl denn so schnell fort? Es wird nicht vielleicht ein Drache sein?“
    „Doch. Genau das. Ein Drache“, erwiderte ich. „Wäre eine handfeste Prügelei in deinem Sinn? Mir wäre gerade danach.“
    Sirluîn erweist sich manchmal in den unwahrscheinlichsten Augenblicken als wahrer Freund. Er hielt sich nicht mit einer Antwort auf, sondern rammte mir seine Faust in den Magen.
    Mit Genuss schlug ich zurück.
    Es folgte eine der wüstesten Handgreiflichkeiten, in die ich je verwickelt war, beinahe so, als sei Sirluîn kurz zuvor ebenfalls einer Frau von Mygras Format begegnet.
    Danach lagen wir beide im hohen Gras und keuchten, bis uns bewusst wurde, was unweigerlich geschieht, wenn in der Nähe einer Drachenbehausung Blut vergossen wird.
    Drachen werden angelockt.
    Gleich drei von ihnen stießen auf uns herab.
    Ich kannte nur zwei davon und hatte keinen von beiden in guter Erinnerung. Mit einer schnellen Bewegung bekam ich Sirluîns Gewand zu fassen und hielt ihn mit aller Macht fest.
    „Nicht rennen, du Narr! Hier kriegen sie dich sofort.“
    Sirluîn zitterte in meinem Griff. Er starrte zu den drei Drachen hinauf, die uns eingekreist hatten und nun die langen Schnauzen vorschoben.
    Die Hand in Sirluîns Elfenwams gekrallt, stand ich auf und zog ihn so mit mir auf die Füße.
    „Ich grüße euch, Gymel und Sharyk und euren Begleiter!“
    „Wir grüßen dich, Anjûl“, erwiderte Gymel.
    Drachen sind immens höflich. Nur bedeutet das nicht, dass du die Begegnung überleben wirst.
    Der dritte Drache blinzelte ein wenig und stellte sich vor, wie es sich gehörte: „Ich bin Rychford, komme aus Larisnadmél und werde dich nun verschlingen.“
    „Sehr erfreut, Rychford! Leider muss ich dir widersprechen: Du wirst mich nicht verschlingen, denn ich trage den Sirtâsh!“
    Er machte den Hals lang und schnalzte dann.
    „Tatsächlich. Dann gib den Elf heraus! Er duftet appetitlich nach Apfelblüten und Frühlingswind. Mir wurde geraten, leichte Kost zu mir zu nehmen.“
    „Du wirst sie anderswo suchen müssen. Ich benötige Sirluîn, um den Auftrag zu erfüllen, der mir auferlegt ist.“
    „Elfen gibt es doch auch anderswo. Nimm dir einfach einen anderen und überlasse mir diesen hier“, schlug Rychford vor.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ich benötige genau diesen. Besser also, du suchst dir deinerseits einen anderen.“
    „Anjûl“, sagte Gymel. „Du erfindest das.“
    „Ich erfinde was ? Dass ich einen Auftrag habe? Dass ich von euch wissen will, wo ihr wart, als Nyredd starb?“
    Rychford betrachtete mich verwundert.
    „Er ist kühn.“
    „Das ist Anjûl, du Einfaltspinsel“, erklärte Sharyk. „Einer der acht großen Drachentöter. Übrigens der letzte der acht, wenn ich mich recht entsinne. Kühnheit verkürzt das Leben ungemein. Und er hängt nicht an seinem, wenn er meint, mir solche Fragen stellen zu dürfen.“
    „Veshira“, setzte ich an, da fauchte er.
    Zusammen mit Sirluîn wurde ich gegen die Felsen geschleudert. Dicht neben uns schnappte ein Drachenmaul zu. Also drohte Sharyk nur. Im nächsten Augenblick hatte er uns sogar vollkommen vergessen.
    Mygra flog von der Höhle zu uns herab.
    Jetzt konnte ich die Unterkiefer dreier ausgewachsener Drachen herabsinken sehen.
    Ich schnappte mir Sirluîn und zog ihn hinter mir her.
    „Die Helden verschwinden jetzt“, wisperte ich ihm ins Ohr.
    „Recht hast du“, erwiderte er und wir schlugen uns in die Büsche.

Ein kleiner Ausflug
     
    Wir krochen durch dorniges Gezweig, durchquerten den Bachlauf und erreichten den Schutz des Waldes.
    Von Drachen war immer noch nichts zu sehen oder zu hören.
    Also ließen wir uns gerade genügend Zeit, um den Atem zu beruhigen, das Blut abzuwischen und einen Schluck aus Sirluîns Gürtelflasche zu trinken, die nicht etwa Wasser, sondern einen besonders üblen Rachenputzer aus irgendeiner Zwergendestille enthielt.
    „So“, sagte Sirluîn. „Nun reden wir beide einmal miteinander.“
    „Gerne. Das letzte Mal führte das allerdings nur dazu, dass du mir etwas auf den Kopf gedroschen

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